Die SG Dynamo Dresden geht am 31. Spieltag der 2. Bundesliga unfreiwillig auf Rekordjagd. Im vorletzten Auswärtsspiel der Saison treffen die Schwarz-Gelben am Samstag auf den FSV Frankfurt. Die Hessen belegen derzeit den fünften Tabellenplatz und dürfen sich bei nur fünf Punkten Rückstand auf den dritten Rang durchaus noch Hoffnungen auf die Relegation für den Aufstieg in die Bundesliga machen. Ganz anders gehen die Dresdner mit der Aussicht um, am Ende der regulären Saison den momentan drohenden Relegationsplatz am anderen Tabellenende einnehmen zu müssen. „Wir sitzen trotz guter Leistungen in den letzten Wochen immer noch auf diesem Platz, weil auch unsere Konkurrenten gepunktet haben“, sagte Dynamo-Trainer Peter Pacult vor dem Spiel gegen Frankfurt. Er relativierte seine Aussage jedoch damit, dass auch seine Mannschaft zuletzt Zähler gesammelt hat und so den Anschluss an die direkten Nichtabstiegsplätze halten konnte. „Wir sind noch im Orchester dabei, so dass die Konkurrenz nicht sorglos damit umgehen kann“, beschreibt der Coach die aktuelle Tabellensituation.
Seit 14 Spielen haben die Schwarz-Gelben auswärts keinen Sieg mehr eingefahren. Auf die Frage, wann Dynamo zuletzt auf fremdem Platz einen Dreier feiern durfte, konnte der Österreicher nicht antworten. „Unter mir noch nicht“, meinte er nur und will sich davon nicht beeindrucken lassen. Ob das ausgerechnet gegen Frankfurt gelingen wird, konnte er nicht versprechen: „Sie haben eine eingespielte Mannschaft und gute Ergebnisse vorzuweisen, aber unsere Devise lautet wie immer: Wir fahren hin, um gut zu spielen und Leistung zu bringen. Was am Ende dabei herausspringt, werden wir sehen.“
Der letzte Auswärtssieg, den Peter Pacult mit Dynamo erlebte, war das 3:1 am letzten Spieltag der Saison 2005/06 bei Hansa Rostock. Zu feiern gab es anschließend aber nichts, denn der Abstieg konnte trotzdem nicht verhindert werden. Das lag auch daran, dass dem VfL Bochum, der als Aufsteiger seinerzeit bereits feststand, beim direkten Kontrahenten der Dresdnerin Unterhaching kein Sieg gelang (0:0). Das gleiche Schicksal könnte auch in dieser Saison drohen, denn die Hertha und Braunschweig, die wohl gemeinsam in die Bundesliga durchstarten, müssen noch gegen Mannschaften aus dem unteren Tabellendrittel ran. Pacult will sich damit aber nicht auseinandersetzen: „Sowas müssen wir zur Seite schieben, weil es nicht an uns liegt. Deshalb sollte es völlig egal sein, wie andere spielen“, sagte er und verwies auf die konstanten Auftritte seiner Schützlinge: „Im März haben wir dreimal nacheinander verloren, aber sind danach wieder zurückgekommen. Das zeigt, dass die Mannschaft ihre Stabilität gefunden hat. Wir brauchen uns vor keinem Gegner zu verstecken, auch wenn wir unsere Leistung abrufen müssen, um etwas mitzunehmen.“
Leicht wird das am Bornheimer Hang allerdings nicht, denn die Hessen sind nicht nur seit fünf Heimspielen ungeschlagen, sondern auch das drittbeste Team der Rückrunde. Sie haben in der zweiten Saisonhälfte mit 24 Toren auch die meisten Treffer aller Teams erzielt. Im Vorjahr trennten sich beide Vereine am letzten Spieltag mit 1:1, das Hinspiel im vergangenen November gewann Dynamo zuhause durch zwei Tore von Sebastian Schuppan knapp mit 2:1. Die Frankfurter, die seit 2008 ununterbrochen in der 2. Bundesliga antreten, meist um den Klassenerhalt kämpfen mussten aber am Saisonende immer einen zweitstelligen Rang belegen konnten, stehen diesmal nach 30. Spieltagen so gut wie nie in der Tabelle da.
Bei der Herausforderung, die positive Statistik gegen den FSV Frankfurt zugunsten der Schwarz-Gelben aufrecht zu erhalten, kann Peter Pacult auf sein bewährtes Personal zurückgreifen. Fehlen werden weiterhin die Langzeitverletzten Vujadin Savic, Robert Koch und Mickael Poté. Vermutlich wird auch Lynel Kitambala nicht mit nach Frankfurt reisen. „Das Grundsystem der Mannschaft steht, und es macht jetzt auch keinen Sinn mehr, noch großartig zu experimentieren“, sagte der Coach zu möglichen Veränderungen, ohne sich jedoch auf eine Stammelf festlegen zu wollen. „Die eine oder andere Veränderung kann es immer mal geben. Bis zum Spiel habe ich noch Gelegenheit, darüber nachzudenken.“
Die Zeit für einen Auswärtssieg ist überfällig und könnte im aktuellen Kampf um den Klassenerhalt die letzten Reserven im Schlussspurt aktivieren. Eine Sieglos-Serie von 14 Spielen in der Fremde gab es zuletzt in der Saison 1994/95, als Dynamo noch in der Bundesliga spielte und am Ende absteigen musste. Die längste Serie ohne vollen Auswärtserfolg wurde jedoch zwei Jahre zuvor aufgestellt. Damals gab es für die Anhänger der Schwarz-Gelben in 16 Bundesliga-Gastauftritten nacheinander nichts zu bejubeln, den Klassenerhalt schafften die Schwarz-Gelben dennoch. Bei zwei ausstehenden Auswärtsspielen in Frankfurt und in Aalen droht in dieser Saison die Einstellung dieses Negativrekordes. Ein Erfolgserlebnis am Bornheimer Hang könnte deshalb gleich doppelt Abhilfe schaffen.
Der Anpfiff am Samstag erfolgt um 13.00 Uhr. Die Stadiontore öffnen um 11.00 Uhr. Die Gastgeber erwarten insgesamt 6.000 Zuschauer. Für den Gästeblock wurden bisher 1.300 Karten verkauft.
Hinweis für Gästefans mit Sitzplatzticket: Dynamo-Fans, die eine Eintrittskarte für Block H besitzen, werden gebeten, bitte den normalen Gästeeingang zu nutzen, auch wenn der Stehplatzbereich für Gäste (Block F) eine andere Tribüne umfasst.
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