Die Zweitliga-Profis der SG Dynamo Dresden nehmen in einer Erklärung Stellung zur aktuellen Berichterstattung der "Sport Bild", die in ihrer am Mittwoch, dem 13.05., erschienenen Ausgabe „Dynamo-Stars drohten mit Streik“ titelt.
Jeder einzelne Spieler innerhalb unserer Mannschaft, aber auch jeder Betreuer, Trainer, Mitarbeiter und Verantwortungsträger des Vereins lieben diesen Sport – den Fußball – über alles.
Wir haben uns gemeinsam mit unserer aktiven Fanszene im Wintertrainingslager in Spanien im Januar 2020 auf die Rückrunde eingeschworen, um mit Leidenschaft, bedingungsloser Hingabe und absoluter Einsatzbereitschaft gemeinsam das Feld von hinten in der 2. Bundesliga aufzurollen.
Wir waren bis zum 8. März 2020 auf einem Weg, der uns zunehmend Sicherheit und Selbstbewusstsein gegeben hat, mit Dynamo Dresden das zu erreichen, was uns nahezu alle sogenannten Experten bereits zur Saisonhälfte abgesprochen hatten: den Klassenerhalt 2020!
Dann aber hat die Corona-Pandemie abrupt die Stopptaste auf der gesamten Welt gedrückt und unser Leben, das wir alle bis dahin als Selbstverständlichkeit angesehen haben und kannten, mehr als nur eingeschränkt.
Der Verein und alle Mitarbeiter rund um die Mannschaft haben in den vergangenen Wochen und Monaten jede vorgegebene und angeordnete Maßnahme der lokalen, regionalen und bundesweiten Behörden sowie Fußball-Verbände mit Verantwortungsbewusstsein, Akribie und Genauigkeit umgesetzt.
Niemand bei Dynamo Dresden hat das, was unsere gesamte Gesellschaft gerade erleben muss, auf die leichte Schulter genommen.
Als sich nun am heutigen Vormittag eine Meldung der Springer-Presse in unserer Mannschafts-WhatsApp-Gruppe verbreitet hat, ist uns klar geworden, dass wir die skandalöse, anmaßende und falsche Behauptung „Dynamo-Stars drohten mit Streik“ so nicht unkommentiert stehen lassen können.
Diese Formulierung und die latenten Vorwürfe samt aller Verschwörungstheorien, wir wollten mit unserem Verhalten einen Saisonabbruch herbeiführen, sind stigmatisierend, erfunden und eine bodenlose Frechheit. Die Formulierung „Streik“ ist ein unglaublicher Skandal, weil wir als Mannschaft und alle, die Dynamo Dresden lieben, diffamiert werden.
Kein einziger Spieler unserer Mannschaft hat sich leichtfertig mit dem Coronavirus infiziert, dafür legen wir als Mannschaft unsere Hände ins Feuer. Wer etwas anderes glaubt, sollte seine Moralvorstellung einmal ganz kritisch hinterfragen.
Wir sind Profisportler, um Fußball zu spielen. Wir wollen die Menschen begeistern, die mit Dynamo seit Jahren und Jahrzenten durch dick und dünn gehen. Stattdessen hocken wir in unseren Wohnungen und werden von diversen Seiten mit Unterstellungen und Falschbehauptungen konfrontiert.
Die besagte Berichterstattung ist zu weit gegangen.
Korrekt ist: Wir sind Tabellenletzter, der um das sportliche Überleben in der 2. Bundesliga kämpft. Eine kritische Berichterstattung müssen wir daher selbstverständlich auch bis zu einem gewissen Maße hinnehmen. Aber: Wir sind nicht der Sündenbock der Springer-Presse.
Richtig ist und dazu stehen wir als Mannschaft: Wir haben in der von der „Sport Bild“ aufgegriffenen Mannschaftssitzung am vergangenen Samstag viele Fragen gestellt, die uns seit Wochen bewegen, auf die wir aber bis heute keine Antworten bekommen haben.
Wir halten fest: Für uns als gesamte Mannschaft stand in den vergangenen Wochen und Tagen ein Streik als Option niemals zur Diskussion – und wird es auch in Zukunft nicht sein, egal wie es für uns weitergeht.
Neben unserem privilegierten Beruf als Fußballer sind auch wir Menschen dieser Gesellschaft, die Großeltern, Eltern sowie Freunde haben. Und wir tragen auch Verantwortung für unsere Familien, Frauen und Kinder.
Das Zweitliga-Team der SG Dynamo Dresden
Dies ist eine migrierte News einer früheren Website-Version der SG Dynamo Dresden. Wir bitten um Verständnis, dass es aus technischen Gründen möglicherweise zu Fehlern in der Darstellung kommen kann bzw. einzelne Links nicht funktionieren.