saison20122013
21. April 2013 // 19.37 Uhr

Fort bringt das Glück zu Dynamo

Das Heimspiel gegen Energie Cottbus stand für die Schwarz-Gelben ganz im Zeichen des Kampfes um den Klassenerhalt. Am Freitag hatte Bochum vorgelegt und zeitgleich spielten auch die beiden anderen ärgsten Konkurrenten, Aue und Sandhausen, um wichtige Punkte. Nach spannenden und am Ende durchaus nervenaufreibenden Minuten durfte sich die Sportgemeinschaft über drei wichtige und hochverdiente Punkte freuen. Pavel Fort, erst mit Beginn der zweiten Halbzeit eingewechselt, schoss in der 53., der Dynamo-Minute schlechthin, seines erstes Saisontor – das goldene in diesem Spiel zum 1:0.

Gespannt waren vor dem Anpfiff die insgesamt 29.153 Zuschauer, die bei Sonnenschein und angenehmen Außentemperaturen den Weg ins Stadion fanden, auf die unübersehbar vorbereitete Choreographie der Ultras Dynamo im Rahmen der Feierlichkeiten zum 60. Geburtstag. Gespannt waren alle aber auch darauf, wen Dynamo-Trainer Peter Pacult ins sportliche Rennen schicken würde. Der Aufstellungsbogen ließ zunächst die Fachleute rätseln, denn mit Tobias Müller und Cheikh Gueye standen gleich zwei neue Spieler in der Startelf, die zuletzt gegen Union nicht von Anfang an ran durften. Für Müller nahm Pavel Fort zunächst auf der Bank seinen Platz ein. Die Position von Gueye blieb dagegen bis zum Anpfiff offen. Weil sich nach Aussage des Trainers nach dem Spiel niemand für die rechte Außenbahn anbot, probierte Pacult das Experiment mit dem Senegalesen.

Das Spiel begann mit viel Kampf und wenig feinen Spielzügen. Beide Teams boten sich zahlreiche Duelle um den Ball und ließen dem Gegner kaum Platz für spielerische Akzente. Echte Chancen waren deshalb auch Mangelware. Die Gäste, die nach der Heimniederlage gegen Bochum einiges bei ihren Fans gutzumachen hatten, versteckten sich nicht und suchten in der Offensive vor allem ihren einzigen Stürmer Sanogo, der von der Dynamo-Abwehr aber weitestgehend abgeschirmt war. Dynamo ließ dagegen vorn zu selten sein Können aufblitzen. Während Gueye in seiner ungewohnten Rolle merklich Schwierigkeiten hatte, konnte sich Idir Ouali auf der anderen Seite zwar öfter durchsetzen, ohne jedoch Gefahr beim Abschluss oder nach seinen Zuspielen zu entfachen. Selbst die vielen Standardsituationen führten zu keinem Erfolg.

Als Knackpunkt bezeichnete Cottbus-Trainer Rudi Bommer nach dem Spiel den Platzverweis für Börner, der nach einem Einsteigen von hinten vorzeitig zum Duschen geschickt wurde. Von da an bauten die Lausitzer ein Bollwerk um den eigenen Strafraum auf und beschränkten sich auf Abwehrarbeit. Dynamo konnte den numerischen Vorteil bis zur Pause nicht nutzen. Deshalb reagierte Peter Pacult und brachte mit Wiederbeginn gleich zwei neue Kräfte. Denis Streker und der nach seiner Verletzung noch nicht ganz frische Gueye blieben draußen, Fort und Kempe kamen neu ins Team. "Der Gegner hat es uns in der Halbzeit nicht einfach gemacht, hinten kompakt gestanden", schätze Pacult die ersten 45 Minuten ein. Deshalb riet er seiner Mannschaft in der Kabine, „Geduld zu bewahren und über die Seiten zu kommen und den Gegner aufzureißen", wie er es formulierte.

Diese taktischen Umstellungen auf mehr Offensive sollten sich schnell als erfolgreich erweisen. Filip Trojan setzte sich über rechts gleich zweimal energisch durch und konnte anschließend in die Mitte flanken. Der Ball erreichte Müller, der mit viel Übersicht und technischer Finesse die Kugel weitergab. Mit Hilfe seines Körpers verschaffte sich Fort schließlich im Stil eines echten Torjägers den Vorteil und schob das Leder an Kirschbaum vorbei ins Tor.

Damit war der Weg für Dynamo zum Heimsieg frei, doch es sollte bis zum Abpfiff noch eine spannende und dramatische Partie werden. Nach dem Gegentor blieben die Cottbuser im Rückwärtsgang. Die Hausherren rissen nun das Geschehen an sich und zeigten offensiven Sturmdrang, der jedoch zu oft wirkungslos blieb. Trotz Überzahl und vielen Räumen wurden die besten Chancen auf eine Vorentscheidung leichtfertig vergeben. Darüber war auch Pacult nachher wenig amüsiert: "Die letzten zwanzig Minuten ärgern mich." Mehrfach rannten die Gastgeber bis zum Schluss in Überzahl auf das Tor von Kirschbaum zu, doch ein zweiter Torjubel blieb den stimmungsvollen Fans der Dresdner verwehrt. Selbst ein zugesprochener Elfmeter, an Müller verursacht, half nicht, um das Nervenkostüm der Sportgemeinschaft zu entlasten. Schuppan trat vom Punkt an und scheiterte am Cottbuser Keeper.

Als in der zweiten Minute Minute der Nachspielzeit die Gäste dann plötzlich nach langer Abwesenheit nochmal vor dem Dresdner Tor auftauchten und einen Eckball zugesprochen bekamen, trugen die Dynamo-Herzen plötzlich riesengroße Wackersteine, aber mit einer Faustabwehr von Kirsten plumpsten diese dann tausendfach, weil Schiedsrichter Peter Sippel direkt danach zum Abpfiff blies.

Die drei Punkte waren in Sack und Tüten. Mit dem Heimsieg behält Dynamo den Anschluss an die direkten Nichtabstiegsplätze und vergrößerte durch die zeitgleiche Niederlage des SV Sandhausen bei Hertha BSC den Abstand auf einen direkten Abstiegsplatz auf nun acht Punkte. Bei noch vier ausstehenden Spielen ist der Blick nun nach vorn gerichtet, um den Relegationsplatz hinter sich zu lassen. Am kommenden Sonnabend steht das schwere Auswärtsspiel beim FSV Frankfurt auf dem Programm.

Dies ist eine migrierte News einer früheren Website-Version der SG Dynamo Dresden. Wir bitten um Verständnis, dass es aus technischen Gründen möglicherweise zu Fehlern in der Darstellung kommen kann bzw. einzelne Links nicht funktionieren.


 

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