saison20122013
02. Oktober 2012 // 16.05 Uhr

Frühes Gegentor lässt Dynamo vor der Hertha erstarren

"Dabei sein ist alles", lautet das Motto der olympischen Spiele und es galt wohl an diesem Mittwochabend auch für die SG Dynamo Dresden und ihre über 13.000 mitgereisten Fans. Nur die kühnsten Optimisten liebäugelten im Vorfeld mit einem Punktgewinn gegen die "Alte Dame" aus Berlin. Fünf Minuten waren im Olympiastadion gespielt, als Romain Brégerie mit einem Tor für den einzigen Treffer am Abend sorgte. Leider ging sein Kopfball jedoch ins falsche Tor. Der Franzose hatte seinen Haarschopf in einen Freistoß von Ronny gehalten und dem Ball die entscheidende Richtung verpasst. Diesem frühen Rückstand rannten die Dresdner nach einer ängstlichen ersten Halbzeit trotz Leistungssteigerung im zweiten Durchgang bis zum Ende nach, so dass nach 90 Minuten ein 0:1 aus Dresdner Sicht auf der Anzeigetafel leuchtete.

Dynamo-Trainer Ralf Loose nahm in seiner Startelf gleich drei Veränderungen vor. Überraschend stand Florian Fromlowitz im Kasten. Damit belohnte der Coach nach eigener Aussage nach dem Spiel seine Trainingsleistungen und das tadelloses Verhalten als Nummer 2. Benjamin Kirsten darf im nächsten Heimspiel gegen Aue wieder ins Tor. Ebenso musste Sebastian Schuppan auf der linken Abwehrseite für Muhamed Subasic weichen. Im defensiven Mittelfeld bekam Giannis Papadopoulos eine Bewährungschance, darür nahm zunächst Filip Trojan mit auf der Wechselbank Platz.

Imposant zeigte sich die schwarz-gelbe Fankurve links des großen prächtigen Marathon-Tores. Kurz vor dem Anpfiff entrollten die Dynamo-Fans voller Stolz ihre große Blockfahne, die sonst zu besonderen Anlässen im K-Block des heimischen Stadions präsentiert wird. Als die kreative Präsentation zwei Minuten nach Spielbeginn beendet wurde und alle Schlachtenbummer wieder freien Blick auf das Spielfeld hatten, sahen sie gleich die erste gefährliche Hertha-Aktion. Nach einem Eckball kam der Ball fünf Meter vor dem Tor auf den Fuß von Peter Niemeyer. Der Berliner Kapitän war wohl selbst überrascht, so frei zu sein, dass er das Spielgerät aus Nahdistanz nur an den Querbalken des Tores hämmerte. In den Anfangsminuten zeigten die Hausherren mit ihrer schnellen und direkten Spielweise ihren sächsischen Gästen die Grenzen auf. Einen erneuten Vorstoß konnte Idir Ouali nur durch ein Foulspiel bremsen. Der daraus entstandende Freistoß war eine Angelegenheit für Ronny, der in den Saisonspielen zuvor bereits viermal ins gegnerische Tor traf. Mit viel Schnitt brachte der Brasilianer den Ball in den Strafraum und Romain Brégerie in Verlegenheit. Der Franzose verursachte ungewollt ein Eigentor, so dass Florian Fromlowitz bei seinem Dynamo-Debüt nach nur fünf Minuten zum ersten Mal hinter sich greifen musste.

Der Rückstand sorgte bei den Schwarz-Gelben sichtbar für Verunsicherung. Auch die Fans im Dynamo-Block brauchten einige Momente, um diesen bescheidenen Auftakt zu verdauen. Sollten gegen den Aufstiegsfavoriten schnell alle Messen gelesen sein? Den Schützlingen von Ralf Loose gelang es in dieser Phase nicht, den Ball nach vorn zu tragen. Stattdessen sah sich die Mannschaft mit angreifenden Herthanern konfrontiert, die glücklicherweise mit der eigenen Führung im Rücken zu nachlässig mit ihren Chancen umgingen. Cheikh Gueye vereitelte eine dieser Gelegenheiten. Marcel Ndjeng war mit dem Ball über die rechte Seite in den Strafraum gedribbelt und scharf nach innen geflankt. Im letzten Moment kreuzte der Dynamo-Verteidiger die Flugbahn des Balles und klärte vor der Linie. Während die Hausherren zu diesem Zeitpunkt schon einige Male auf das Dresdner Tor geschossen hatten, suchte man bei Dynamo vergeblich nach Angriffsbemühen. Insgesamt präsentierten sich die Schwarz-Gelben vor allem in den ersten 45 Minuten zu harmlos und verängstigt. Der frühe Rückschlag und der Respekt vor dem Aufstiegskandidaten schien die Elf in dieser besonderen Atmosphäre vor 45.000 Zuschauern zu lähmen.

Zwar probierte Romain Brégerie immer mal wieder, mit langen Bällen Dynamos einzige Spitze, Mickael Poté, in Szene zu setzen, aber klappte es dann doch mal mit einer Kopfballablage auf die eigenen Mitspieler, stoppte der Referee ein solches Unterfangen. Viel zu oft hatten die Dresdner mit den beweglichen Offensivspielern der Hertha zu tun. Vor allem Änis Ben-Hatira, Marcel Ndjeng und Ronny sorgten für viel Unruhe im Dynamo-Strafraum und konnten oft nur durch Foulspiel im Zaum gehalten werden. Einer dieser Standards sorgte nach einer knappen halben Stunde für einen großen Moment von Florian Fromlowitz. Der Keeper entschärfte erst mit einem tollen Reflex einen Kopfball aus Nahdistanz von Sandro Wagner und hatte auch beim Nachschuss von Änis Ben-Hatira noch die Fingerspitzen dran. Als nach 30 Minuten auf der Anzeigetafel eine erste Spielstatistik veröffentlicht wurde und beim Torschuss-Verhältnis ein 8:0 für Hertha zu lesen war, brauchte es in diesem Moment keiner weiteren Erklärung für dieses Spiel. Scheinbar hatten aber auch die Dynamo-Spieler diese Zahlen mitbekommen und so suchten sie im weiteren Verlauf der Partie dann doch mal den Weg nach vorn. Vielleicht sorgte aber auch Trainer Ralf Loose mit seinen lautstarken Anweisungen und wilden Gesten am Spielfeldrand dafür, dass seine Kicker die Scheu vor dem gegnerischen Strafraum ablegten.

Auf den Rängen lieferten sich beide Fankurven ein tolles Gesangsduell auf Augenhöhe, doch auf dem Rasen waren die Anteile klar verteilt. Zu passiv agierten die Dresdner, obwohl die Gastgeber längst nicht mehr so dominant auftraten. So ging es mit einem knappen Ergebnis in die Halbzeitpause, in der sich Cristian Fiel für den zweiten Durchgang sein Trikot überstreifte. Mit Wiederanpfiff ließen die Schwarz-Gelben dann auch erkennen, dass sie dieses Spiel längst nicht aufgegeben haben. Obwohl die konsequente Durchschlagskraft ganz vorn fehlte, erfolgte der Spielaufbau wesentlich geordneter als vorher. Gefahr strahlte das Team von Ralf Loose allerdings immer noch nicht aus. Die Gastgeber beschränkten sich zudem auf das Konterspiel, nutzten aber ihre Möglichkeiten ebenso wenig. So blieb im schwarz-gelben Lager die Hoffnung am Leben und mit jedem Vorstoß der Dresdner in die Berliner Hälfte wurden auch die mitgereisten Fans lautstärker. So kam Dynamo nach mehr als einer Stunde Spielzeit auch zur ersten nennenswerten Gelegenheit, als Vujadin Savic einen Freistoß von Cristian Fiel am Strafraumeck per Kopf über das Tor bugsierte. Kurz darauf wechselte Ralf Loose mit Lynel Kitambala einen zweiten Stürmer ein, doch zunächst hätten die Berliner ihre Führung ausgebaut, doch Florian Fromlowitz konnte mit dem Fuß ein weiteres Gegentor verhindern. Die Dynamo-Fans zogen in ihrer Kurve jedoch mit einem Dauergesang nochmal an und richteten damit ein klares Signal an die Spieler auf dem Platz. Glück hatten die Dresdner noch einmal, als Peer Kluge nach dem dritten Zuspiel vor dem Strafraum entgegen der Laufrichtung von Florian Fromlowitz auf das Gehäuse zielte. Fast hätte der Herthaner den Keeper verladen, doch sein Schuss ging knapp am Pfosten vorbei.

Fünf Minuten vor dem Ende brachte Ralf Loose mit Filip Trojan noch einen weiteren Offensivmann, doch gegen die dicht stehende Hertha-Abwehr war kaum noch ein Durchkommen. In der 90. Minute lag der Ausgleich trotzdem in der Luft. Mickael Poté verlängerte einen langen Ball aus der eigenen Hälfte mit dem Kopf auf Lynel Kitambala, doch der wiedergenesene Stürmer ließ sich zu sehr vom einzigen noch verbliebenen Gegenspieler so sehr stören, dass er die Kontrolle über den Ball verlor und es nur Abstoß gab. Als der Ball von Michael Kraft in hohem Bogen zurück ins Spiel gebracht wurde, hatte Schiedsrichter Günter Perl die Pfeife schon im Mund, um die Partie mit drei Minuten Nachspielzeit abzupfeifen.

Nach der zweiten Niederlage innerhalb von vier Tagen wartet nun zum Ende der englischen Woche mit Erzgebirge Aue ein direkter Konkurrent aus dem Tabellenkeller auf die SG Dynamo Dresden. Bis zum Spiel am Sonntag gilt es, schnellstmöglich die Enttäuschung bei Spielern und Fans aus den Köpfen zu holen und die Fehler selbstkritisch zu analysieren, um einen erfolgreichen Aufritt im Sachsenduell anzupeilen.

Dies ist eine migrierte News einer früheren Website-Version der SG Dynamo Dresden. Wir bitten um Verständnis, dass es aus technischen Gründen möglicherweise zu Fehlern in der Darstellung kommen kann bzw. einzelne Links nicht funktionieren.


 

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