Es ist angerichtet. Keine 24 Stunden sind es mehr bis zum Anpfiff der Partie zwischen der SG Dynamo Dresden und dem englischen Aufsteiger Hull City, der in der neuen Saison in der Premier League spielt. In den letzten Tagen haben sich sowohl die sportliche Abteilung der Schwarz-Gelben als auch das Organisationsbüro des FDGB-Pokals intensiv und mit großer Sorgfalt auf diese besondere Begegnung vorbereitet. Die Profifußballer schwitzten in den Trainingseinheiten unter Leitung von Cheftrainer Peter Pacult und sind nun bestens gewappnet für die erwartete Hitzeschlacht am Samstagnachmittag. Wenn das Achtelfinale im Pokalwettbewerb um 15 Uhr angepfiffen wird, werden auf dem grünen Rasen des „glücksgas stadions“ mehr als 35 Grad Celsius erwartet. Das Spielfeld ist in guter Verfassung und bestand am Freitagvormittag unter notarieller Aufsicht den Rasen-TÜV. Die erfolgreiche Partie der Schwarz-Gelben gegen den Hamburger SV am Mittwochabend hinterließ keine nennenswerten Narben. Beim überraschenden 4:0-Sieg gegen den norddeutschen Bundesligisten zeigten die Dresdner einen respektablen Auftritt und gewannen auch in der Höhe nicht unverdient. Der offensive Schwung soll nun auch gegen Hull City für ein unterhaltsames und vor allem siegreiches Spiel sorgen.
Das Team von der Insel bestreitet derzeit in Deutschland die Vorbereitung auf die neue Saison und reist unter ähnlichen Vorzeichen wie im letzten Jahr West Ham United und in dieser Woche der HSV an, die beide beim Aufeinandertreffen mit Dynamo offensichtlich noch mit den Strapazen der vorangehenden Trainingseinheiten zu kämpfen hatten. Ob die Mannschaft von Peter Pacult allerdings ergebnistechnisch genauso auftrumpfen kann, bleibt abzuwarten. Wie im Spiel gegen die Hansesaten könnte auch gegen das Team aus Hull ein Grundgerüst aus Stammspielern durch Akteure aus dem Anschlusskader ergänzt werden. Allerdings ließ sich Dynamos Cheftrainer vorab nicht in die Karten schauen, wen er nominiert. Neben den tropischen Temperaturen wird Pacult vor einer Entscheidung auch einen Blick auf den intensiven Verlauf der letzten Woche legen, in der die Dresdner am Montag in Bochum ihr letztes Punktspiel bestritten, und am Mittwoch erneut 90 anstrengende Minuten absolvierten.
Bisher gab es noch nie ein Aufeinandertreffen der beiden Traditionsvereine. Hull City stammt aus Kingston upon Hull im Nordosten Englands. Er absolviert seine Spiele im heimischen KC Stadium. Die Trikots sind in der Regel schwarz mit bernsteinfarbenen Streifen, was ihnen den Spitzennamen „Die Tiger“ einbrachte. Nach der Gründung im Jahr 1904 startete Hull City nur ein Jahr später in der damaligen zweiten Liga, der Football League. In den folgenden zwanzig Jahren spielte Hull City stetig in der zweitklassig und konnte in den Aufstiegskampf nur selten eingreifen. In einer Region, in der Rugby lange Zeit einen höheren Stellenwert als Fußball einnahm, musste der Verein häufig seine besten Spieler verkaufen, um seine Existenz weiter zu sichern. Dies hatte schließlich den Abstieg in die dritte Liga zur Folge. Der absolute sportliche Tiefpunkt wurde 1981 erreicht, als der Klub als Tabellenletzter erstmals in seiner Vereinsgeschichte sogar den Gang in die vierten Liga antreten musste. Anschließend drohten der Bankrott und eine Vereinsauflösung. Danach kämpfte sich Hull City langsam und stetig zurück in den hochklassigen Fußball auf der Insel. Am 24. Mai 2008 gelang durch einen 1:0-Sieg gegen Bristol City im Championship-Playoff-Finale erstmals der Aufstieg in die Premier League. In diesem Jahr wiederholte der Club diesen Erfolg und stieg nach einer dramatischen Partie am letzten Spieltag direkt ins Oberhaus auf. Nick Proschwitz ist hierzulande der wohl bekannteste Akteur im Kader der Engländer. Er spielte mit dem SC Paderborn bereits in Dresden.
Der Anpfiff zum FDGB-Pokal-Achtelfinale erfolgt um 15 Uhr. Schiedsrichter der Partie wird Deniz Aytekin sein. Sollte es nach 90 gespielten Minuten noch unentschieden stehen, wird sofort ein Elfmeterschießen durchgeführt. Die SG Dynamo Dresden empfiehlt aufgrund der sommerlich hohen Temperaturen, am Samstag den Genuss von alkoholischen Getränken auf die milden Abendstunden zu verlegen, und stattdessen den gebräunten Körper mit ausreichend erfrischenden Flüssigkeiten wie Wasser, gesunden Gemüsesäften und reichlich Sonnencreme zu versorgen.
Eintrittskarten für die Begegnung gegen Hull City gibt es am Spieltag an den Tageskassen, die ab 10 Uhr öffnen (Kassenbereich Lennéstraße). Alle anderen Kassenbereiche öffnen gleichzeitig mit den Stadiontoren eine Stunde vor Anpfiff, also um 14 Uhr. Außerdem sind die Tickets für das Achtelfinale im FDGB-Pokal auf allen bekannten Vorverkaufswegen erhältlich. Eine Stehplatzkarte kostet 6 Euro (ermäßigt 4 Euro), Sitzplätze gibt es ab 12 Euro (ermäßigt 8 Euro). Ein ganz besonderer Leckerbissen für jeden Fan ist die exklusive Pokal-Dauerkarte, die für alle vier Pokalspiele gültig ist und am Samstag am Stadion sowie über den Etix Onlineshop noch erhältlich sein wird. Außerdem sind die aus dem Liga-Alltag bekannten Familientickets für das Spiel gegen Hull City erhältlich. Für die Partie wird es jeweils ein Single-Familienticket (12 Euro | 1 Erwachsener + 1 Kind) sowie ein normales Familienticket (21 Euro | 2 Erwachsene + 1 Kind) geben. Mit beiden Tickets können weitere Kinder (jeweils 3 Euro) mit ins Stadion genommen werden.
Dynamo Dresden startet in dieser Saison im FDGB-Pokal, da der Verein nach wiederholten negativen Vorkommnissen aus den Reihen vermeintlicher Anhänger bei zurückliegenden Pokalspielen vom DFB-Pokal-Wettbewerb ausgeschlossen wurde. Für Dynamo hat der FDGB-Pokal eine dreifache Bedeutung: Die Profi-Mannschaft bleibt im sportlichen Rhythmus, die Fans kommen in den Genuss des Pokal-Fiebers und der Verein profitiert von zusätzlichen Ticketeinnahmen. Diese Erlöse sollen dafür verwendet werden, das dem Pokalausschluss zugrunde liegende Rechtsprinzip weiter auf den Prüfstein zu stellen. Deshalb steht der Alternativpokal unter dem Motto „FDGB – Für Dynamo Gemeinsam Blechen“.
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