In der 2. Bundesliga steht am Montag der 5. Spieltag für die SG Dynamo Dresden an. Es geht auf Auswärtstour nach Hamburg, wo das Millerntor ruft, der FC St. Pauli wartet. Für die Schwarz-Gelben wird das Duell gegen die Kiez-Kicker zu einer Bewährungsprobe, denn nach zuletzt zwei deutlichen Heimniederlagen gegen Union Berlin und den FSV Frankfurt und dem damit verbundenen Abrutschen ans Ende der Tabelle erwarten Fans und Umfeld eine deutliche Steigerung von der Mannschaft. Steffen Menze als Interimstrainer und David Bergner als Co-Trainer haben nach der Beurlaubung von Peter Pacult nun das Ruder in den Händen. Im Norden wollen sie das schwarz-gelbe Schiff wieder auf Fahrt bringen und den Negativ-Trend stoppen. „Wir haben uns diese Suppe selbst eingebrockt“, sagte Abwehrspieler Sebastian Schuppan vor der Abreise in den Norden. „Wir treffen auf eine Mannschaft, die auch für kämpferischen Fußball und für Leidenschaft steht“, so Schuppan, der ein interessantes Spiel erwartet, dass für ihn und seine Teamkollegen „richtungsweisenden Charakter“ haben wird.
Die Trainingswoche nutzten die Schwarz-Gelben dazu, sich in den Dingen zu verbessern, die zuletzt auf dem Rasen weniger gut klappten. „Wir haben konzentriert gearbeitet, müssen aber jetzt versuchen, die einfachsten Sachen richtig zu machen“, beschrieb Schuppan die Aufgaben für das Spiel am Millerntor. „Es kann keiner mit dem, was wir zuletzt geboten haben, zufrieden sein, deshalb müssen wir das jetzt abhaken und nach vorn schauen.“
In der vergangenen Saison waren die beiden Begegnungen zwischen Dynamo und dem FC St. Pauli an Dramatik, Spannung und Emotionen kaum zu überbieten. Im Hinspiel konnten die Dresdner im Oktober 2012 zunächst eine 2:0-Führung herausspielen. Idir Ouali und Mickael Poté, der damals sein bisher letztes Zweitliga-Tor schoss, ließen bei den eigenen Fans die Vorfreude auf einen Auswärtssieg aufkommen. In einer packenden Aufholjagd drehten die Hausherren den Spieß aber noch um und sicherten sich mit einem 3:2-Heimsieg die drei Punkte. Einen ähnlichen Verlauf nahm das Rückspiel in Dresden, als Dynamo nach einem 0:2-Rückstand innerhalb von 18 Minuten mit drei Toren die Weichen auf einen Sieg stellte. Obwohl die Schwarz-Gelben in den letzten beiden Auswärtsspielen am Millerntor trotz Führungstreffer keinen Punkt mitnahmen, waren sie nie chancenlos.
Weniger optimistisch macht dagegen eine Rekordserie im negativen Sinn. Seit 18 Spielen rennt Dynamo einem Auswärtssieg hinterher. Der letzte Dreier gelang vor fast einem Jahr beim 3:1 gegen den MSV Duisburg. Seitdem holten die Dynamo-Spieler in der Fremde nur drei Punkte, jeweils mit einem 1:1-Unentschieden zuletzt in Bochum, im Februar 2013 in Ingolstadt und im Dezember 2012 bei 1860 München. Gegen die „Löwen“ saß wie jetzt Steffen Menze als Trainer auf der Bank, nachdem Ralf Loose seinen Stuhl räumen musste. Könnte sich jetzt die Geschichte wiederholen? Das ist nicht ausgeschlossen und ein erkämpfter Punkt gegen St. Pauli würde für den Anfang die Gemüter rund um den Verein wohl ein wenig beruhigen.
Steffen Menze muss am Millerntor auf Filip Trojan verzichten, der sich mit einer Mittelfußprellung verletzt abmeldete. Nicht mit dabei waren auch die zuletzt im Kader stehenden Tobias Müller und Alban Sabah, die in der U23 zum Einsatz kommen sollen. Dafür rückten Robert Koch und Toni Leistner in das vorläufige Aufgebot. Wer letztendlich am Montagabend um 20.15 Uhr in der Startelf steht, wird sich noch entscheiden. Im Ablauf der Spielvorbereitung will Menze keine Veränderungen vornehmen: „Das einzige, was sich ändern muss, ist die Leistung auf dem Platz“, sagte der 44-Jährige, der Anspannung und Einsicht nannte, als er einen Einblick in das Stimmungsbild der Mannschaft gab: „Die Jungs wissen selbst, was sie verbockt haben. Wir dürfen die Situation nicht unterschätzen, denn die Lage ist prekär. Nicht nur für das Team, sondern den Verein insgesamt.“ Deshalb soll gegen den FC St. Pauli laut Menze punktemäßig etwas herausspringen, „wenn es gelingt, auf dem Platz Zusammenhalt und eine Leistungssteigerung zu zeigen“.
Die Kiez-Kicker starteten mit einem Heimsieg gegen München in die Saison, blieben danach aber ohne vollen Erfolg. Gegen Aufsteiger Bielefeld setzte es sogar eine 0:1-Heimniederlage, so dass die Mannschaft von Pauli-Trainer Michael Frontzeck in jedem Fall auch etwas gutzumachen hat. In der ersten Runde des DFB-Pokals schieden die Hamburger gegen den Drittligisten Preußen Münster nach einem 0:1 aus. Im Sommer wechselten John Verhoek (FSV Frankfurt), Bernd Nehrig und Christopher Nöthe (beide SpVgg Greuther Fürth) ans Millerntor. Ihren besten Torjäger der vergangenen Saison verlor St. Pauli an Nürnberg. Daniel Ginczek ging zu den Franken in die Bundesliga.
Die Partie zwischen der SG Dynamo Dresden und dem FC St. Pauli schließt den fünften Spieltag der 2. Bundesliga am Montagabend ab. Der Anpfiff erfolgt um 20.15 Uhr. Das Spiel steht unter der Leitung von Schiedsrichter Manuel Gräfe aus Berlin.
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