„Willst du Dresden oben sehen, musst du die Tabelle drehen.“ Jeder weiß – wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Doch damit der geneigte Dynamo-Fan über den eingangs zitierten Spruch schmunzeln kann, muss er schon über eine gute Portion Galgenhumor verfügen. Denn die aktuelle sportliche Situation der SG Dynamo Dresden ist alles andere als erheiternd. Nach drei Niederlagen in Folge stehen die Schwarz-Gelben mit nur zwei Punkten auf dem Konto als Schlusslicht da. Allerdings könnte Dynamo die Rote Laterne am 6. Spieltag durch einen Heimsieg dem FC Ingolstadt direkt mit auf die Heimreise geben. Zieht man die bisherigen Duelle in der 2. Bundesliga heran, ist ein Dreier gegen die „Schanzer“ jedoch kein Selbstläufer. Ingolstadt hat im Unterhaus noch nie gegen Dynamo verloren und in Dresden bei zwei Auftritten auch noch kein Gegentor kassiert. Am 10. April 2010 gelang den Schwarz-Gelben in der dritten Liga der einzige Sieg in einem Pflichtspiel gegen die Donaustädter.
Steffen Menze kann am Sonntag fast auf den vollständigen Kader zurückgreifen. Fehlen wird Tobias Kempe, der sich am Donnerstag im Training am Knie schwer verletzte und länger ausfallen wird. Nicht einsatzbereit sind außerdem Filip Trojan, der sich mit Infekt abmeldete, und Marvin Stefaniak, der von einem Virus außer Gefecht gesetzt wurde. Taktisch will sich Menze alle Möglichkeiten offen lassen und das Abschlusstraining abwarten. „Man hat gesehen, dass die Mannschaft aus einer gewissen Ordnung heraus vernünftig agieren kann“, blickte der 44-Jährige auf das verlorene Spiel bei St. Pauli zurück, in der die Einsatzbereitschaft und der Wille nicht zu übersehen waren. „Das sind Dinge, auf denen wir aufbauen können.“ Menze fordert nun, weiter an sich zu arbeiten, um sich für den Aufwand mit den entsprechenden Ergebnissen zu belohnen. Damit soll sich die Mannschaft auch die Unterstützung der Zuschauer wieder sichern. „Wenn wir unseren Fans die Bereitschaft zeigen, kämpferisch aufzutreten und viel zu laufen, werden sie auch hinter uns stehen“, so Menze.
Zlatko Dedic wünschte sich trotz der angespannten Lage vor allem weiterhin eines: Ruhe. „Wir sind auf einem guten Weg und wollen mit unseren Fans im Rücken am Sonntag drei Punkte holen. Kein Sieg nach den ersten fünf Spieltagen – so schlecht starteten die Schwarz-Gelben noch nie in eine Zweitliga-Saison. Ein voller Erfolg gegen die „Schanzer“ wäre also nicht nur zur Beendigung dieser negativen Serie gut, sondern würde auch das Selbstvertrauen stärken. Zudem besteht die Gefahr, dass bei einer erneuten Niederlage der unmittelbare Anschluss an die Nichtabstiegsplätze vorerst verloren geht.
Die Konkurrenzsituation im Kader ist nach Aussage von Steffen Menze positiv. Eine Startelf-Garantie gibt es für keinen Spieler. Das gilt auch für Amine Aoudia, der am Millerntor nicht nur sein erstes Tor für die SGD erzielte, sondern von allen Dynamo-Spielern auch die meiste Laufarbeit verrichtete. Überbewerten will Menze das aber nicht: „Es ist wichtig, dass in der Formation mit zwei Stürmern auch vorn aktiv mitgearbeitet wird. Davon profitiert das ganze Team. Wir können es uns nicht leisten, dass der eine oder andere nicht mitmacht.“
Volle Konzentration sieht auch Zlatko Dedic als Notwendigkeit an, um den guten Ingolstädter Spielern etwas entgegen zu setzen. „Wenn wir kompakt stehen und nach vorn unsere Stärken ausspielen, bekommen wir unsere Chancen. Die müssen wir dann konsequent nutzen“, nannte der Slowene die Devise für das vierte Heimspiel der Saison. Die „Schanzer“ haben nach vier Niederlagen am Stück ihr letztes Punktspiel im eigenen Stadion gegen Aufsteiger Bielefeld trotz zweimaligen Rückstandes mit 3:2 gewonnen und reisen deshalb hoffnungsvoll an die Elbe. Schaut man sich den Kader der Gäste an, verwundern die Startschwierigkeiten etwas. Dennoch haben die „Schanzer“ gehörigen Respekt vor den Schwarz-Gelben mit im Reisegepäck. Die erwarteten 21.000 Zuschauer dürfen sich auf eine spannende und interessante Begegnung freuen, in der es für beide Mannschaften um sehr viel geht. Fehlen werden bei Ingolstadt die verletzten Cohen, M. Hartmann, Mijatovic und Metzelder.
Die Partie gegen den FCI findet am Sonntag um 13.30 Uhr statt. Die Stadiontore öffnen wie die Tageskassen zwei Stunden früher. Als Schiedsrichter wird Harm Osmers aus Hannover im Einsatz sein.
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