Die Saison 2013/14 ist drei Spieltage jung und die SG Dynamo Dresden steht dort, wo sie schon im Frühjahr länger als gewollt verweilte. Nach der 1:3-Niederlage gegen den 1. FC Union Berlin haben sich die Schwarz-Gelben mit zwei Punkten auf dem Konto wieder auf dem Relegationsplatz eingefunden. Nun kommt der FSV Frankfurt nach Dresden. Gegen das Team von Trainer Benno Möhlmann gelang im Vorjahr in einer hart umkämpften und engen Partie ein wichtiger Heimsieg. Zuvor setzte es vier Niederlagen nacheinander, ein Erfolg gegen die Bornheimer bremste damals die bereits aufgekommene Unruhe rund um den Verein. Sebastian Schuppan konnte im November 2012 mit zwei Toren (5., 15.) die Weichen schnell in die richtige Richtung stellen. Bis zum Abpfiff musste Dynamo aber lange zittern, bevor drei wichtige Zähler verbucht werden konnten. Nicht viel anders stellt sich die Situation jetzt zehn Monate später dar, auch wenn der Vergleich aufgrund des anderen Zeitpunktes in der Saison ein wenig hinkt. Ein Heimsieg scheint bei den Fans und im Umfeld fest eingeplant zu sein.
Dieser Erwartungshaltung will Abwehrspieler Thorsten Schulz, der vor der Saison vom VfR Aalen an die Elbe wechselte, nicht direkt wiedersprechen: „Die Spiele im eigenen Stadion müssen wir gewinnen, egal gegen wen“, sagte der Neuzugang, der den rotgesperrten Cheikh Gueye voraussichtlich als Rechtsverteidiger ersetzen wird. Der 28-Jährige blickte kritisch auf den letzten Aufritt zurück: „Wir haben gegen Union wirklich keinen guten Tag erwischt, das Spiel aber gemeinsam ausgewertet. Nun sind wir in der Bringschuld und wollen gegen Frankfurt beweisen, dass wir es besser können.“ Schulz geht jedenfalls motiviert an die anstehende Aufgabe heran, vor allem weil er sich persönlich beweisen möchte: „Ich werde mich reinhängen und versuchen, meinen Teil beizutragen, damit die drei Punkte bei uns bleiben“. Mit welcher Elf die Schwarz-Gelben dieses Ziel erreichen wollen, bleibt jedoch bis zum Anpfiff offen. Die viel diskutierte Systemfrage bezüglich der Anzahl der Stürmer beschäftigte vor allem die Fans sehr intensiv, doch die Entscheidung darüber, mit wie vielen Angreifern das Frankfurter Tor unter Beschuss genommen werden soll, lässt sich Dynamo-Trainer Peter Pacult nicht von seinem Tisch ziehen. Der Österreicher wunderte sich mächtig über die aufgekommene Debatte und versuchte auf der Pressekonferenz vor dem Spiel, sehr ausführlich seine Gedankengänge zu erläutern. Und er wies erneut darauf hin, dass er die Verantwortung übernehmen muss und sich deshalb keinesfalls reinreden lassen wird. „Es gibt immer verschiedene Gründe, weshalb man als Trainer auf ein System setzt“, bemerkte er an. „Man muss die Kirche im Dorf belassen und nicht schon nach drei oder vier Spielen alles in Frage stellen.“
Neben Mickael Poté und Tobias Müller verlief die Woche für die anderen drei etatmäßigen Stürmer im Kader in dieser Woche ganz unterschiedlich. Amine Aoudia absolvierte nach einem individuellen Programm in diesen Tagen seine ersten Einheiten mit der Mannschaft, kommt aber nach Aussage von Pacult für einen Einsatz gegen den FSV Frankfurt noch nicht in Frage. Zu lange konnte der Algerier an einem regelmäßigen Trainingsbetrieb nicht teilnehmen und braucht daher noch ein wenig Zeit, um eine ernsthafte Alternative zu sein. Zlatko Dedic darf dagegen trotz Reisestrapazen darauf hoffen, auf Torejagd zu gehen. Der Slowene war am Mittwoch im Länderspiel gegen Finnland dabei, wurde nach einer guten Stunde ausgewechselt und kehrte ohne Blessuren oder Ermüdungserscheinungen nach Dresden zurück. Weil das Spiel der Schwarz-Gelben erst am Sonntag stattfindet, bleibt ihm ausreichend Zeit zur Erholung. Die hatte nach einer Knieverletzung auch Soufian Benyamina, der nach einem Zusammenprall im Training eine kurze Pause einlegen musste, sich aber schnell wieder auf dem Übungsplatz zurückmeldete.
Der FSV Frankfurt belegte am Ende der abgelaufenen Saison den vierten Tabellenplatz und erreichte damit das beste Endergebnis in der Vereinsgeschichte. Die Gesamtbilanz gegen die Hessen ist absolut ausgeglichen. Viermal gab es bisher ein Aufeinandertreffen zwischen Dynamo und den Bornheimern. Beide Mannschaften verbuchten bisher jeweils einen Sieg, außerdem gab es zwei Unentschieden. Ob die Frankfurter auch in der neuen Saison als Überraschungsteam die 2. Bundesliga aufmischen können, wird sich aber erst noch zeigen. Pacult will mit seiner Mannschaft dafür sorgen, dass es für die Gäste in Dresden nicht viel zu holen gibt. „Die Fehler aus dem Union-Spiel haben wir analysiert. Wenn wir es schaffen, mehr Ballbesitz zu haben und aggressiv zu arbeiten, sind wir gegen einen tiefstehenden Gegner wie Frankfurt, der auch gern mal kontert, gut gerüstet.“
Der FSV startete mit zwei Niederlagen und einem Sieg in die neue Saison. Mit diesem Erfolg im Rücken wollen die Bornheimer auch in Dresden mutig und offensiv auftreten. Gegen den VfL Bochum gelang am 3. Spieltag der erste Sieg. Dabei rettete Keeper Patric Klandt seiner Mannschaft mit einem gehaltenen Elfmeter in der 90. Minute den Dreier. Im DFB-Pokal gastierte Frankfurt bei Optik Rathenow und mühte sich erst in der Verlängerung mit einem 3:1 in die nächste Runde. Yannick Stark (1860 München), Marcel Gaus (1. FC Kaiserslautern) und John Verhoek (FC St. Pauli) verließen gleich drei Leistungsträger in der Sommerpause den Verein. Auf jeden Fall können sich die erwarteten 24.000 Zuschauer auf ein Spiel mit Toren freuen, denn die Gäste sind das Team mit einer beeindruckenden Serie. Seit 45 Partien gab es mit Beteiligung des FSV Frankfurt kein 0:0 mehr.
Die Partie steht unter der Leitung von Frank Willenborg aus Osnabrück und wird um 13.30 Uhr angepfiffen. Die Stadiontore öffnen um 11.30 Uhr, der VIP-Bereich um 12 Uhr. Bisher wurden 21.000 Karten verkauft. Aus Frankfurt reisen etwa 50 Gästefans mit nach Dresden.
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