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27. Dezember 2012 // 19.39 Uhr

12 Monate Dynamo – Teil III

Rückblick 2012: Der Verein (Juli - Dezember)


Für die Sportgemeinschaft geht wieder ein ereignisreiches Jahr zu Ende. Mit vielen Höhen, auf denen immer wieder bewiesen werden konnte, wie einzigartig die SG Dynamo Dresden ist, aber auch mit vielen Momenten, die der Entwicklung des Vereins nicht gut getan haben. Hier der Rückblick auf die zweiten sechs der zwölf höchst dynamischen Monate des Jahres 2012:

Juli:

Im Rahmen des antirassistischen Fußballturniers „Fußball grenzenlos“ übergeben Dynamo-Präsident Andreas Ritter und der Fanbeauftragte Marek Lange in Kittlitz den „Preis für Engagement gegen Gewalt und Ausgrenzung“ an den Verein „Augen auf“.

Beim ausverkauften Testspiel gegen West Ham United erlebt der „Dynamo-KREISEL“ eine Premiere. Wie alle anderen Medien des Vereins wurde er im Sommer unter dem neuen Slogan „Im Herzen vereint.“ komplett neu gestaltet und professionalisiert. Die Ehre des ersten großen Interviews geht an Dynamo-Legende Klaus Sammer, der anlässlich der „Europapokal-Atmosphäre“ von alten Glanzzeiten erzählt.

Darüber hinaus steht der Monat Juli für den neuen Geschäftsführer Christian Müller, die Mitarbeiter und die Vereinsführung im Zeichen der Saisonvorbereitung: Spielertransfers, Dauerkartenverkauf, Organisation und Planung.

August:

Einen Monat vor Ende der Transferperiode präsentiert Dynamo einen prominenten und ungewöhnlichen Neuzugang: Der Sportliche Leiter Steffen Menze, Cheftrainer Ralf Loose, der neue Mannschaftskapitän Robert Koch und Verteidiger Sebastian Schuppan übernehmen am Stadion den neuen Mannschaftsbus für das Zweitligateam. Zuvor hatte die Mannschaft an der Gestaltung des 440 PS starken MAN „Lions Coach“ mitwirken können und sich dafür entschieden, die Dynamo-Fans auf dem Bus zu verewigen.

Bei den Olympischen Spielen in London leuchtet eine Dynamo-Fahne am 3. August fast so strahlend wie die deutsche Flagge: Die Dresdner Ruderer Karl Schulz und Tim Grohmann gewinnen olympisches Gold im Doppelvierer und lassen es sich nicht nehmen, die Aufmerksamkeit ausgiebig auch auf ihren Lieblingsverein zu lenken. Dynamo bedankt sich mit einer Einladung zum Heimspiel gegen Kaiserslautern, wo die beiden stolzen Hünen die stolzen Ovationen des schwarz-gelben Anhangs entgegennehmen.

Beim gleichen Spiel setzt Dynamo ein weiteres klares Zeichen gegen Rassismus. Nachdem Mickael Poté beim Pokalspiel in Chemnitz rassistisch beleidigt worden war, stellen Verein und Spieler klar, dass sie alle gemeinsam ein „bunter Haufen“ sind und auch zukünftig mit gutem Beispiel gegen Diskriminierung und für Toleranz voran gehen werden. Robert Kochs eindeutiges Statement vor dem Anpfiff der Partie gegen Lautern trifft im Stadion und darüber hinaus auf breite Zustimmung.

September:

Kuriose Situation beim Laureus-Benefizspiel im „glücksgas stadion“. Steffen Menze, Sportlicher Leiter bei Dynamo und an diesem Abend Spieler der „Söhne Dresdens“, muss den Anweisungen von Trainer Ralf Loose folgen, der das mit vielen prominenten Ex-Dynamos besetzte Team coacht.

Kurz nach Abschluss der Kaderplanungen setzt Dynamo eine Tradition fort, die im Vorjahr geboren wurde: Auf Einladung des Präsidiums unternehmen die komplette Mannschaft sowie der Stab mit ihren Familien einen Ausflug mit Lößnitzdackel und Pferdefuhrwerken nach und rund um Moritzburg, um sich untereinander und die schöne Region rund um Dresden besser kennenzulernen. Mit einem „karibischen Abend“ in der „Sola Lodge“ Bad Sonnenland geht die gelungene „Heimatkunde“ gediegen zu Ende.

Auf der Geschäftsstelle werden derweil Strukturen verändert und neu geschaffen. Ein dringender Anlass ist der weiter anhaltende Mitgliederboom – mittlerweile über 12.000 Mitglieder sind höchst erfreulich für die Sportgemeinschaft, waren und sind aber auch eine enorme Herausforderung für die Abteilung „Mitgliederverwaltung“. Dynamo sortiert sich in diesem Bereich mit hohem Aufwand neu und entschuldigt sich in einem offenen Brief für die aufgetretenen Unannehmlichkeiten.

Der 2. Traditionsabend am 11. September macht deutlich, dass diese Reihe ein voller Erfolg wird: Klaus Sammer, Eduard Geyer und Dixie Dörner spazieren mit Anekdoten und Gesprächen durch die Jahre 1968 bis 1983 und 453 Gäste in der Comödie Dresden schlendern vergnügt mit.

Oktober:

Am Tag der deutschen Einheit liefern sich Dynamo-Geschäftsführer Christian Müller und Autor Günter Wallraff ein beherztes Rededuell. Anlass ist die Vorführung von Wallraffs Film über Alltagsrassismus „Schwarz auf Weiß – Eine Reise durch Deutschland“ im Rahmen der erfolgreichen Ausstellung „Tatort Stadion 2“ im Stadion.

Fünf Tage später tritt Dynamo beim 1. FC Köln an. Gegenüber der unseriösen und vorverurteilenden Vorberichterstattung diverser Kölner Medien beziehen Verein und Fanszene klar und einprägsam Stellung: Der Verein mit einem offensiven Appell, die Anhänger mit vorbildlichem Verhalten im Stadion und in der Domstadt.

Der Dresdner Stadtrat Thomas Blümel übernimmt das Amt des Vertreters der Fangemeinschaft Dynamo im Aufsichtsrat der Sportgemeinschaft von Anke Kattner.

Neue Initiative der populärsten Dresdner Sportvereine: Gemeinsam stellen DSC Volleyball, Eislöwen, Monarchs und Dynamo ab sofort 3x 2 Eintrittskarten pro Spiel für Menschen mit geringem Einkommen zur Verfügung. Ansinnen der so unterstützten „Kulturloge“ ist es, Menschen mit geringem Einkommen per kostenfreien Eintrittskarten die Teilnahme an Kultur- und Sportveranstaltungen und somit am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.

Sein großes Engagement gegen Rassismus unterstreicht Dynamo ein weiteres Mal eindrucksvoll beim Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig: Im Rahmen der FARE-Aktionswoche, gemeinsam mit der antirassistischen Faninitiative „1953international“ und mit partnerschaftlicher Unterstützung durch Hauptsponsor „Veolia Umweltservice Ost“ wird ein Sondertrikot gestaltet, mit dem die Mannschaft zum Heimspiel gegen Zweitliga-Spitzenreiter Eintracht Braunschweig antritt. „1953international“ ist darüber hinaus „Partner des Tages“ an diesem Spieltag und thematisiert die notwendige Arbeit für Toleranz und gegen Diskriminierung auf allen Kanälen.

Beim DFB-Pokal-Spiel in Hannover sorgen die Mannschaft mit ihrem leidenschaftlichen Spiel, das sie erst im Elfmeterschießen verliert, und über zehntausend Anhänger mit ihrer lautstarken und friedlichen Unterstützung während des Spiels für einen Pokalabend, der als grandios in Erinnerung geblieben wäre... Wenn nicht einige Hundert Dummköpfe den Abend wieder als persönliche Bühne missbraucht und Dynamo mit ihrem aggressiven Auftreten, dem massiven Einsatz von Pyrotechnik und dem Betreten des Innenraums schmerzhaften Schaden zugefügt hätten.

November:

Hans-Uwe Pilz, Torsten Gütschow und Ralf Hauptmann erzählen beim 3. Traditionsabend in der Comödie Dresden von den 80ern, der turbulenten Wendezeit und der Bundesliga in Fußball-Dresden. Vor allem die Anekdoten und Filmausschnitte von und mit Rolf-Jürgen Otto sorgen gleichermaßen für Heiterkeit und ungläubiges Staunen.

Bei der Mitgliederversammlung am 17. November kann die Vereinsführung eine gute Bilanz vorlegen: Mit über 600.000 Euro konnte der Jahresüberschuss in der Saison 2011/12 gegenüber dem Vorjahr verdoppelt werden, gleichzeitig wurden Schulden abgebaut. Dennoch wird einmal mehr unterstrichen: Dynamo braucht weiterhin volle Kraft und Konzentration sowie die leidenschaftliche Unterstützung der mittlerweile über 14.000 Mitglieder – 560 waren in der Margon-Arena dabei – , um sich weiterer finanzieller Altlasten zu entledigen und den Profi-Fußball in Dresden zu erhalten.

Fünf Tage später erlebt die Sportgemeinschaft eine Premiere, die für den Verein ein Meilenstein ist: Nach zehnmonatiger Entwicklungszeit startet unter www.dynamo-dresden.de die neue Webseite – sie bildet den Abschluss einer aufwändigen Umgestaltung und Professionalisierung aller Vereinsmedien. Zwar gelingt der Start – was bei so komplexen Kreationen kaum zu vermeiden ist – nicht ganz stolperfrei, doch die erste komplett vereinseigene Internetpräsenz kann schnell punkten mit der Tiefe und Breite der Informationen, der aktuellen Datenbasis und der so zeitgemäßen wie unverwechselbaren „dynamischen“ Selbstdarstellung.

Zum Ende des Monats können die Dynamo-Fans sich noch einmal aktiv ins Vereinsleben einbringen. Der Verein sucht ein Logo, das im Jahr seines 60. Geburtstages alle Aktivitäten begleiten soll, und jeder Schwarz-Gelbe kann sich beteiligen: mit eigenen kreativen Vorschlägen oder bei der Abstimmung über die fünf besten Entwürfe.

Dezember:

Zum Abschluss eines Jahres, in dem Dynamo seiner sozialen Verantwortung im Allgemeinen viel Aufmerksamkeit widmete und sich ganz besonders der Anti-Rassismus-Arbeit verschrieben hatte, kann ein weiterer großer Erfolg gefeiert werden: Gewaltige 4.157,08 Euro bringt die Versteigerung von sechs Spielertrikots mit dem Slogan „Love Dynamo – Hate Racism“ aus der Partie gegen Braunschweig ein. Mit dem Erlös unterstützt die Faninitiative „1953international“ verschiedene gemeinnützige Initiativen, die sich für Weltoffenheit und gegen Diskriminierung einsetzen.

Ebenfalls ein Erfolg: die 1. Fanversammlung am 9. Dezember, als auf Einladung der Dynamo-Fanabteilung in Zusammenarbeit mit der „Fangemeinschaft“ und „Ultras Dynamo“ 150 Dynamo-Fans untereinander ihre Standpunkte zu aktuellen Themen austauschen.

Das besondere Engagement der Anhänger und Partner der SGD wird wieder einmal in der darauf folgenden Woche deutlich: Sieben Fans folgen kurzentschlossen einem Aufruf und befreien den Rasen im Stadion vom Schnee, damit sich die Mannschaft unter professionellen Bedingungen auf das Auswärtsspiel in München vorbereiten kann. Auch die Stadion Projektgesellschaft hatte partnerschaftlich ein Zeichen gesetzt und die Rasenheizung angeworfen. Lohn der gemeinschaftlichen Mühe: ein (moralisch) wichtiger Punkt in München unter dem Interimstrainer Steffen Menze.

Zwischen dem Trainerwechsel zu Beginn und dem 1:1 in der Allianz Arena zum Ende liegen in dieser intensiven 50. Kalenderwoche noch drei weitere wegweisende Ereignisse:

Am 10. Dezember verurteilt das DFB-Sportgericht Dynamo zum Ausschluss aus dem DFB-Pokal in der kommenden Saison. Erneut wird den Vereinsverantwortlichen bescheinigt, beim Pokalspiel in Hannover nichts falsch gemacht zu haben. Erneut wird aber eine drakonische Strafe ausgesprochen, weil Dynamo als Wiederholungstäter gilt. Die verschuldensunabhängige Haftung – wohl das Unwort des Jahres für alle Dynamos – wird den Verein auch ins neue Jahr begleiten. Denn noch steht nicht fest, ob und ggf. wie man sich gegen das Urteil und dieses existenzbedrohende Prinzip zur Wehr setzt.

Am 11. Dezember gibt es positivere Nachrichten: Dynamo einigt sich mit den „Staatlichen Schlössern, Burgen und Gärten“ auf eine Verlängerung des Vertrages für das Trainingsgelände im Großen Garten bis 2016. Kurzfristig können die Bedingungen an der Lennéstraße sogar baulich verbessert werden, gleichzeitig wird aber auch die Suche nach einer neuen, langfristigen Vereinsheimat in Angriff genommen.

Am 12. Dezember schließlich stimmen Geschäftsführer Christian Müller und Aufsichtsrat Thomas Blümel als Vertreter von Dynamo mit der Mitgliederversammlung des Ligaverbandes über 16 Neuerungen bezüglich der Sicherheit in deutschen Fußballstadien ab. Das nach intensiven öffentlichen Diskussionen und erfolgreichen Faninterventionen in weiten Teilen pragmatische und zielführende Papier wird überwiegend auch von Dynamo mitgetragen. Keine Zustimmung erteilt der Verein allerdings zwei Anträgen, die aus seiner Sicht zu wenig Einfluss für den Gastverein bei Auswärtsspielen festschreiben bzw. eine Reduzierung von Ticketkontingenten für Gastvereine unter bestimmten Voraussetzungen ermöglichen.

Kurz nach dem Urteil des DFB-Sportgerichts schwappt eine Welle der Solidarisierung durch den Dresdner Sport: In einer beispiellosen und rührenden Aktion gehen die Volleyballerinnen vom Dresdner SC voran, als ihr Trainerteam während des Champions-League-Spiels gegen Azerrail Baku zum Zeichen der Unterstützung in Dynamo-Trikots seiner Arbeit nachgeht. Die Eislöwen und der VC Dresden ziehen mit weiteren symbolischen Bekundungen und Rabattaktionen für Dynamo-Fans nach. Dynamo sagt Danke!

Mit der Präsentation von Peter Pacult als neuem, alten Cheftrainer endet am 19. Dezember ein aufreibendes Dynamo-Jahr, im Anschluss kehrt Ruhe ein auf der Geschäftsstelle und im Stadion. Am 3. Januar beginnt mit dem Trainingsauftakt das neue Fußballjahr 2013, ausgeruht, tatendurstig und optimistisch werden sich alle Schwarz-Gelben dann ans Werk machen, um die Sportgemeinschaft im Jahr ihres 60. Bestehens mit Erfolgen und positiven Schlagzeilen zu verewigen.

Dies ist eine migrierte News einer früheren Website-Version der SG Dynamo Dresden. Wir bitten um Verständnis, dass es aus technischen Gründen möglicherweise zu Fehlern in der Darstellung kommen kann bzw. einzelne Links nicht funktionieren.


 

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