Am Ende wird das Jahr 2021 sportlich als ein erfolgreiches in die Geschichtsbücher der SG Dynamo Dresden eingehen: In der ersten Jahreshälfte konnte der unmittelbare Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga gefeiert werden, danach wurde mit einigen Aufs und Abs eine stabile Basis für den Klassenerhalt in Deutschlands zweithöchster Spielklasse gelegt.Hinter dieser Kurzfassung des zu Ende gehenden Jahres liegen jedoch zahlreiche Geschichten – auch abseits des grünen Rasens – an die wir uns noch einmal erinnern möchten.
Das Jahr 2021 war geprägt von Geisterspielen, Höhenflügen, atemberaubenden Zeichen der Solidarität und des Zusammenhalts sowie zahlreichen kritischen Phasen.
Im ersten Teil des dynamischen Jahresrückblicks fassen wir das erste Halbjahr 2021 noch einmal für euch zusammen.
Am 3. Januar trifft sich die Profi-Mannschaft unter der Leitung von Cheftrainer Markus Kauczinski in der AOK PLUS Walter-Fritzsch-Akademie, um auf schneebedecktem Geläuf in die zweite Halbserie der Saison 2020/2021 zu starten.
Die wichtigste Neuverpflichtung der Winterpause wird bereits einen Tag später offiziell vorgestellt: Jürgen Wehlend übernimmt als Geschäftsführer die kaufmännischen Geschicke des Vereins von Interims-Geschäftsführer Enrico Kabus. Der gebürtige Dresdner war vorher mehrere Jahre lang als Hauptgeschäftsführer für den VfL Osnabrück tätig gewesen. Nur gut eine Woche nach dem Trainingsauftakt ist die Drittliga-Mannschaft der SGD auswärts bei Türkgücü München gefordert. Nach acht Partien ohne Niederlage muss sich Dynamo erstmals wieder geschlagen geben (0:1).
Und der nächste Rückschlag lässt nicht lange auf sich warten. Am 13. Januar wird bekannt, dass Cheftrainer Markus Kauczinksi und eine weitere Person aus dem Umfeld der Mannschaft positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Das Gesundheitsamt schickt in Absprache mit der SGD-Geschäftsführung daraufhin das komplette Drittliga-Team in eine fünftägige Arbeitsquarantäne. Das Heimspiel gegen Wehen Wiesbaden am 16. Januar muss abgesagt werden.
Nach der Pause kehrt Dynamo mit einem Heimsieg in den Spielbetrieb zurück. Im Traditionsduell gegen den 1. FC Kaiserslautern, das leider ohne Zuschauer im Rudolf-Harbig-Stadion stattfinden muss, siegt Dynamo nach zweimaligem Rückstand noch mit 4:3. In den darauffolgenden neun Spielen geht Schwarz-Gelb bei zwei Unentschieden sechsmal als Sieger vom Platz und verschafft sich etwas Vorsprung im Aufstiegskampf. Die 0:1-Niederlage bei 1860 München läutet dann allerdings die schwerste Phase der Drittliga-Spielzeit ein. Auch gegen Rostock (0:0) und bei Tabellenschlusslicht Unterhaching (0:2) bleibt Dynamo ohne eigenen Treffer.
Dennoch kommt in dieser Zeit auch Feierstimmung in Elbflorenz auf: Am 12. April feiert die Sportgemeinschaft ihr 68-jähriges Bestehen und begeht gemeinsam mit der aktiven Fanszene den Vereinsgeburtstag standesgemäß mit einer Themenwoche rund um den 5. Dresdner Traditionstag.
Im Mittelpunkt steht dabei unter dem Motto „70 Jahre Dixie Dörner“ die Würdigung von Dynamo-Legende, Ehrenspielführer und Aufsichtsratsmitglied Hans-Jürgen „Dixie“ Dörner, der Anfang des Jahres 70 Jahre alt wurde.
Sportlich ereilt die SGD vier Tage nach der Niederlage in Unterhaching der nächste Rückschlag: Zwei positive Corona-Tests sorgen für eine Mannschafts-Quarantäne und die Partien gegen Duisburg und Uerdingen müssen verlegt werden.
Erst am darauffolgenden Freitag darf Dynamo wieder ins Mannschaftstraining einsteigen – und ist bereits einen Tag später im Heimspiel gegen den Halleschen FC gefordert. Die unfreiwillige Pause ist der Mannschaft anzumerken, am Ende setzt es eine deutliche 0:3-Niederlage. Daraufhin trennen sich die Wege von Cheftrainer Markus Kauczinski und der Sportgemeinschaft.
Sieben Spiele vor Ende ist der einst komfortable Vorsprung auf Nichtaufstiegsplatz vier auf fünf Punkte zusammengeschmolzen. Relegationsplatz drei ist sogar nur noch einen Zähler entfernt. Mit dem neuen Cheftrainer Alexander Schmidt soll die Trendwende gelingen, um das Ziel 2. Bundesliga nicht auf den letzten Metern aus den Augen zu verlieren.
Obwohl in diesen schwierigen Zeiten nur selten Zuschauer in den Stadien zugelassen sind, stehen die schwarz-gelben Fans gewohntermaßen wie eine Macht hinter ihrer Mannschaft. Der Zusammenhalt wird deutlich, als Dynamo 9.360 Gemeinschaftskarten verkauft - symbolische Jahreskarten, die den enormen finanziellen Schaden abfedern sollen, der auch der SGD in der Pandemie droht. Insgesamt kommen 188.475 Euro zusammen.
In der Liga feiert Alexander Schmidt bei seinem Debüt einen hart erkämpften 1:0-Arbeitssieg gegen den MSV Duisburg. Die verbleibenden fünf Partien bestreitet Dynamo ohne Gegentor, holt vier Siege und ein Remis. Am 16. Mai um 15.53 Uhr ist es dann so weit: Mit einem fulminanten 4:0-Erfolg über Türkgücü München macht Dynamo den direkten Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga perfekt.
Was im Zuge dessen allerdings passiert, hat mit Fußball leider wenig zu tun. Rund um das Rudolf-Harbig-Stadion kommt es zu schweren Auseinandersetzungen mit zahlreichen Verletzten. Dynamo distanziert sich im Anschluss deutlich von den Geschehnissen, die monatelange Ermittlungen nach sich ziehen werden.
„Wir bedauern es zutiefst, dass Randalierer und Gewalttäter es geschafft haben, dass am heutigen Tag nur noch wenig über die grandiose Leistung unserer Aufstiegsmannschaft gesprochen wird, aber umso mehr über die verheerenden Bilder aus Dresden“, erklären die SGD-Geschäftsführer Jürgen Wehlend und Ralf Becker.
Eine Woche später macht das Team um Cheftrainer Alexander Schmidt in Wiesbaden mit einem Sieg im letzten Saisonspiel die Drittliga-Meisterschaft 2020/21 perfekt und holt den Pokal als Trophäe nach Dresden.
Abseits des Platzes soll die Saison 2020/2021 eigentlich mit der Mitgliederversammlung am 12. Juni beendet werden, die zum ersten Mal digital stattfinden soll. Letztlich verhindern technische Probleme die Umsetzung der Veranstaltung.
Am 19. Juni startet die SGD mit einer öffentlichen Trainingseinheit im Rudolf-Harbig-Stadion in die Sommervorbereitung für die Saison 2021/22, um die Grundlage für die Mission Klassenerhalt in der 2. Bundesliga zu legen.
Wie es in den Monaten Juli bis Dezember weiterging, erfahrt ihr am Dienstag im zweiten Teil des dynamischen Jahresrückblicks.
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