Das Jahr 2020 war weltweit eine Zäsur: Die globale Corona-Pandemie hatte gesamtgesellschaftliche Auswirkungen in vorher kaum für möglich gehaltenem Ausmaß und beeinflusst bis heute unser aller Alltag.Auch die Sportgemeinschaft hatte im zurückliegenden Jahr an vielen Stellen schwer zu Knabbern – nicht zuletzt am schweren Gang in die 3. Liga, der nach dem Re-Start der unterbrochenen Saison in der 2. Bundesliga nicht mehr verhindert werden konnte.
Dennoch wäre es falsch, die vergangenen zwölf Monate einfach still und heimlich in die Mottenkiste zu verfrachten, ohne sich vorher auch die zahlreichen schönen Momente vor Augen zu führen, die es im Jahr 2020 im Umkreis der Sportgemeinschaft gab.
Im zweiten Teil des dynamischen Jahresrückblicks fassen wir die Monate April, Mai und Juni noch einmal für euch zusammen.
Anfang April steht alles im Zeichen großer Solidarität und Hilfsbereitschaft im Angesicht der Corona-Pandemie: Als Dank für die aufopferungsvolle Arbeit ihrer Mitarbeiter während der Krise sowie dem Verzicht auf Regressforderungen seitens der Konsum Dresden eG übergeben Dynamos Geschäftsführer Ralf Minge und Michael Born 200 SGD-Trikots an die Verantwortlichen des Stadion-Namensgebers.
Wenig später spendet die SG Dynamo Dresden insgesamt 50.000 Euro an Krankenhäuser und weitere soziale Einrichtungen, die aus dem Gehaltsverzicht der Zweitliga-Profis, des gesamten Trainerteams und der Geschäftsführung stammen.
Darüber hinaus ruft der Verein zusammen mit der aktiven Fanszene die Aktion „D-Team hilft!“ ins Leben, in welcher all jenen Menschen im Alltag geholfen werden soll, die in der Ausnahmesituation gesundheitlich stark gefährdet oder durch ihren Beruf tagtäglich am Limit arbeiten, um den Betrieb im Land aufrechtzuerhalten.
Anlässlich des 67. Vereinsjubiläums am 12. April organisiert der Verein auch 2020 wieder eine gemeinsam eine Themenwoche rund um den 4. Dresdner Traditionstag. Dabei steht als Thema das 30-jährige Jubiläum zum dritten Doublesieg der Vereinsgeschichte im Mittelpunkt.
Neben einem fünfteiligen Exklusiv-Interview mit Matthias Sammer sowie dem Dokumentarfilm „Sommer 1990“ auf DynamoTV veranstaltet die Sportgemeinschaft aufgrund der besonderen Umstände die erste virtuelle Geburtstagsparty der Vereinsgeschichte.
Bis Ende des Monats können die Anhänger der SGD neben der virtuellen Eintrittskarte für das Rudolf-Harbig-Stadion ihren Herzensverein mit dem Kauf von kreativen digitalen Geburtstagsfeier-Artikeln unterstützen, wie beispielsweise Gassi-Gehen mit dem „Lila-Schwein“ oder einem virtuellen Pfostenwettschießen mit Branislav Bulatovic. Mit der Hälfte aller in diesem Rahmen entstanden Einnahmen werden in den kommenden fünf Jahren regelmäßig Menschen aus den systemrelevanten Berufsgruppen kostenlos zu Heimspielen der SGD eingeladen.
Der phänomenale Fallrückzieher-Treffer im Derby gegen den FC Erzgebirge von SGD-Angreifer Patrick Schmidt wird in der ARD-Sportschau zum „Tor des Monats März“ gewählt.
Anfang Mai fällt auf einer Ministerpräsidentenkonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel die Entscheidung, dass der Spielbetrieb in der Bundesliga und 2. Bundesliga ab Mitte des Monats ohne Zuschauer wieder aufgenommen werden darf. Wenige Tage zuvor ist in einer Testreihe ein Dynamo-Profi positiv auf „Covid-19“ getestet worden.
Schon kurz nach Beginn der Vorbereitungen auf den Re-Start, der für die SGD eigentlich für den 17. Mai bei Hannover 96 angesetzt ist, sorgen zwei weitere positive Corona-Tests im Zweitliga-Kader samt Trainer- und Betreuerstab dazu, dass das zuständige Gesundheitsamt in Dresden für Dynamos gesamtes Profiteam eine 14-tägige häusliche Quarantäne anordnet.
Mit virtuellen gemeinsamen sowie individuellen Trainingseinheiten halten sich die Spieler in der Folge so gut es geht von zu Hause aus fit. Während der Rest der Liga bereits drei Spieltage absolviert hat, startet die SGD im Anschluss an die Quarantäne nach nur einer Woche im Mannschaftstraining am 31. Mai gegen den VfB Stuttgart in die Restrückrunde. Das Heimspiel gegen die Schwaben geht mit 0:2 verloren.
Am 1. Juni gibt der Aufsichtsrat der SG Dynamo Dresden bekannt, dass der zum Ende des Monats auslaufende Vertrag mit Sportgeschäftsführer Ralf Minge nicht verlängert wird. Nach über sechs Jahren scheidet die Vereinslegende somit am Ende der Saison 2019/20 aus seinem Amt als sportlicher Leiter der Sportgemeinschaft aus.
Eine weitere traurige Nachricht erreicht die SGD am 16. Juni. Dynamos früherer Stadionsprecher Gert Zimmermann, den alle bis zuletzt immer nur kurz „Zimmi“ gerufen haben, stirbt im Alter von 69 Jahren nach schwerer Krankheit in Dresden.
Abschied nehmen heißt es auch kurze Zeit später vom Großen Garten als Trainingsstätte der Dynamo-Profis. Im Zuge der Fertigstellung von Dynamos neuem Trainingszentrum im Sportpark Ostra verlässt die SGD nach 51 Jahren die altgediente Trainingsanlage gegenüber des Rudolf-Harbig-Stadions.
Am 26. Juni findet die feierliche Eröffnungsveranstaltung von Dynamos neuem Trainingszentrum statt. Rund 50 geladene Gäste, darunter auch Sachsens Innenminister Prof. Dr. Roland Wöller und Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert, nehmen an der offiziellen Einweihung des neuen Herzstücks der SGD teil, das fortan Dynamos Profiteam und den Nachwuchs-Leistungsmannschaften eine neue sportliche Heimat bieten wird.
In den neun verbliebenen Partien in der 2. Bundesliga, die die SGD in 29 Tagen absolviert, gelingt es der Mannschaft von Cheftrainer Markus Kauczinski nicht, die Trendwende herbeizuführen. Als Tabellenletzter steigt die Sportgemeinschaft am Ende der Saison 2019/20 in die 3. Liga ab.
Dennoch ist die Unterstützung der Dynamo-Fans enorm: Nach dem letzten Spiel gegen den VfL Osnabrück kommen tausende Schwarz-Gelbe zum Rudolf-Harbig-Stadion, um der Mannschaft Trost zu spenden und sich vom scheidenden Sportgeschäftsführer Ralf Minge gebührend zu verabschieden.
Wie es in den Monaten Juli bis September weiterging, erfahrt ihr am Montag.
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