Er hat die goldenen 70er-Jahre von Dynamo Dresden als Spieler mit geprägt und trug maßgeblich dazu bei, dass die Sportgemeinschaft 1971 das erste Double aus Meisterschaft und Pokal in der Vereinsgeschichte holte. Als Trainer gewann er mit den Schwarz-Gelben zweimal den FDGB-Pokal. Am Mittwoch feiert Dynamo-Urgestein Klaus Sammer seinen 70. Geburtstag. Die SG Dynamo Dresden gratuliert ihrem ehemaligen Spieler ganz herzlich zu diesem Ehrentag.
„Klaus Sammer war ein hervorragender Vorstopper, der aufgrund seiner Körpergröße auch bei Freistößen stets Torgefahr ausstrahlte. Er hatte immer seine eigene Meinung, die er auch öffentlich vertreten hat, was ihm nicht nur Vorteile eingebracht hat. Wir freuen uns, dass er Dynamo nach wie vor die Treue hält und immer noch zum Verein steht. Ich gratuliere Klaus Sammer im Namen des Vereins ganz herzlich zu seinem 70. Geburtstag“, sagte Dynamo-Präsident Andreas Ritter am Mittwoch.
Klaus Sammer begann seine Fußballer-Karriere 1954 bei der TSG Stahl Gröditz, ehe er zur Saison 1962/63 beim DDR-Ligisten SC Einheit Dresden anheuerte. Nach drei Spielzeiten in der zweiten Liga wechselte der 1,91 Meter große Gröditzer zum Ende der Saison 1964/65 zur SG Dynamo Dresden, die eine Liga höher gegen den Abstieg spielte. Mit Sammer schaffte Dynamo den Klassenerhalt. In den Folgejahren sammelte er unter Trainer Manfred Fuchs weiter Erfahrung in der höchsten DDR-Spielklasse und im internationalen Wettbewerb, wo er bei den ersten Europapokal-Auftritten der Dresdner gegen die Glasgow Rangers beide Spiele bestritt.
{media-left}Nachdem Dynamo 1968 zum vorerst letzten Mal in die zweite Liga abgestiegen war, stand Sammer beim direkten Wiederaufstieg in 26 Partien auf dem Platz und erzielte zwei Tore. Zwei Jahre später, 1971, läuteten Sammer und Co. das erfolgreichste Dynamo-Jahrzehnt ein. Zusammen mit Frank Ganzera bestritt er alle Meisterschaftsspiele und war unverzichtbarer Bestandteil der von „Dixie“ Dörner organisierten Hintermannschaft. Im FDGB-Pokalfinale desselben Jahres markierte Sammer beide Tore gegen den BFC Dynamo (2:1) und trug so entscheidend zum ersten Double der Vereinshistorie bei. Zwei Jahre später feierte Sammer seine zweite Meisterschaft. Mit 23 Einsätzen gehörte er zu den Garanten des Erfolges, der mit nur zwei Niederlagen in der kompletten Saison eingefahren wurde. Auch im UEFA-Cup konnten die Dresdner in der zweiten Meistersaison überzeugen, als sie erst im Viertelfinale gegen den FC Liverpool ausschieden. Sammer hatte bis dato alle EC-Partien der SGD über die volle Distanz bestritten.
Sein Debüt in der DDR-Nationalmannschaft feierte „der Lange“ am 11. November 1970, als er zusammen mit Kreische, Kurbjuweit und Co. die Niederlande in Dresden mit 1:0 besiegte. Er gehörte auch zum Kader, der die Qualifikation für die Fußball-Weltmeisterschaft 1974 in der BRD schaffte. Doch das Jahr 1973 hielt für Sammer einige bittere Momente bereit: Beim wichtigen Sieg im Qualifikationsspiel gegen Rumänien (2:0 in Leipzig) war er noch dabei. Kurz darauf jedoch strich ihn Nationaltrainer Georg Buschner aus dem Aufgebot. Es blieb sein letztes Länderspiel. Wenige Wochen später setzte ihn Walter Fritzsch im Europapokal der Landesmeister in beiden Spielen gegen Bayern München auf die Bank. Sammer musste von draußen zusehen, wie seine Mannschaftskameraden denkbar knapp gegen Beckenbauer und Co. ausschieden.
Ein Jahr später lief Klaus Sammer im UEFA-Pokal-Erstrundenmatch im dänischen Randers zum letzten Mal auf internationalem Parkett auf (1:1). Am 14. Februar 1976 wurde er 33-jährig vor dem Spiel der SGD gegen Sachsenring Zwickau offiziell verabschiedet.
Nach seiner aktiven Laufbahn, in der er 272 Pflichtspiele für Dynamo absolvierte und dabei 39 Tore erzielte, schlug er eine Trainerlaufbahn ein. Nach zwei Meistertiteln mit der A-Jugend der SGD wurde er 1983 zum Trainer der ersten Mannschaft ernannt. 1984 und 1985 gelangen unter seiner Führung jeweils Siege im FDGB-Pokalfinale gegen den BFC Dynamo Berlin, die den Berliner Serienmeistern das Double verwehrten.
In Folge der historischen 3:7-Niederlage im Viertelfinal-Rückspiel des Europapokals der Pokalsieger gegen Bayer 05 Uerdingen musste Sammer am Ende der Saison 1985/86 zurücktreten. Für wenige Spiele kehrte 1992/93 auf den Trainerstuhl der Dresdner zurück. Danach arbeitete Sammer als Scout für den DFB und in einer Prüfungskommission, die für die Erteilung von Trainerlizenzen zuständig ist und sich um sich um Amateur- und Nachwuchsteams kümmert.
Sammer, der wegen der überwältigenden Stimmung an die Europapokal-Spiele auf der Insel besonders gute Erinnerungen hat, ist auch heute noch regelmäßig Tribünengast, wenn die Schwarz-Gelben zum Heimspiel an der Lennéstraße antreten.
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