Verein
16. April 2013 // 17.32 Uhr

Licht und Schatten zum Sechzigsten: Eine Nachbetrachtung des Auswärtsspieles bei Union Berlin

Fehlverhalten einzelner Fans, ungerechtfertigte Übergriffe der Polizeikräfte und unsorgfältige Berichterstattung hinterlassen Beigeschmack


Im Vorfeld des Auswärtsspiels von Dynamo Dresden bei Union Berlin am Freitag, dem 12. April 2013, kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Dresdner Anhängern und der Polizei, die noch am selben Abend ein starkes Medienecho hervorriefen. Mehrere Presseberichte Berliner und überregionaler Medien erschienen unter der Überschrift „Randale“. Unter anderem war die Rede von einem versuchten Stadionsturm mehrerer hundert Dynamo-Anhänger und mehreren Angriffen auf Polizisten. Dadurch entstand ein unzutreffender, negativ gefärbter Eindruck vom Verhalten der Dresdner Anhängerschaft und vom tatsächlichen Hergang der stattgefundenen Auseinandersetzungen. In einem Gespräch mit der Berliner Polizei wurde den Verantwortlichen der SGD am Samstag bestätigt, dass das Auftreten der Dresdner Fans in Berlin deutlich positiver war, als es in der medialen Berichterstattung beschrieben wird. Von einem Einlass- bzw. Stadionsturm konnte beispielsweise überhaupt keine Rede sein.

Zugleich hat Dynamo Dresden Kenntnis davon, dass es auf dem Marsch vom S-Bahnhof Spindlersfeld zum Stadion an der Alten Försterei seitens der eigenen Anhängerschaft zu Sachbeschädigungen an geparkten PKW und vereinzelten verbalen Übergriffen auf das begleitende Polizeipersonal gekommen ist. Dynamo Dresden verurteilt dieses Verhalten und distanziert sich davon. Auch das „Argument“, solche „geringfügigen“ Vorfälle seien bei vergleichbaren Veranstaltungen üblich, lassen wir nicht gelten. Unser Unverständnis darüber ist umso  größer, als die gesamte Anreise im Fanzug von Dresden nach Berlin und mit der S-Bahn trotz einer größeren Verzögerung am S-Bahnhof Südkreuz und an der Ausstiegsstelle in Spindlersfeld sehr friedlich und dem Anlass des 60-jährigen Vereinsjubiläums entsprechend freudig verlaufen war.

Neben den Fanbetreuern nahmen zahlreiche Geschäftsstellenmitarbeiter, Gremienvertreter sowie Dynamo-Geschäftsführer Christian Müller am Fanmarsch zum Stadion teil und konnten sich so ein genaues Bild vom Hergang der Ereignisse machen, das im Nachgang durch Gespräche mit allen beteiligten Parteien vervollständigt wurde. Daraus ergeben sich folgende Positionen, die der Verein zum Ausdruck bringen bzw. bekräftigen möchte:

  • Die Fanszene der SG Dynamo Dresden hat auf die Vorkommnisse von Kaiserslautern eine vorbildliche Reaktion gezeigt. Im Dialog mit dem Verein wurden Maßnahmen beschlossen und bisher konsequent umgesetzt, die insbesondere die wiederholt aufgetretenen Probleme bei Auswärtsspielen im Fokus haben. Dynamo Dresden bewertet dieses Agieren der eigenen Fans sehr positiv und baut auf eine Fortsetzung des Dialogs.

  • Nach unserer Kenntnis war das Verhalten von einzelnen Polizisten vor und nach dem Auswärtsspiel bei Union Berlin am Freitag nicht angemessen. Es gab wiederholte unmotivierte und aggressive Übergriffe (Schubsen, Beleidigungen, Pfefferspray, Tritte und Schläge) gegen Teilnehmer des Fanmarsches, darunter auch Frauen und Kinder. Dynamo Dresden bedauert ausdrücklich, dass in der Vergangenheit immer wieder Polizeikräfte durch Verschulden der eigenen Anhängerschaft in Mitleidenschaft gezogen worden sind. Zugleich verurteilen wir jegliche Übergriffe seitens der Polizei auf unsere eigenen Anhänger ebenso wie auf jeden anderen Bürger, insofern sie ungerechtfertigt sind und schlimmstenfalls auf einem gewachsenen Reizklima – welches dadurch befördert wird – beruhen. Wir appellieren deshalb an alle Einsatzkräfte, die Fußballspiele begleiten – und aufgrund der frischen Eindrücke vom vergangenen Freitag ausdrücklich auch an die Berliner Polizei – Fußball- und Gäste-Fans bei Auswärtsspielen vorbehaltlos, angemessen und respektvoll zu begegnen. Die pauschale Vorverurteilung der Fanszene der SG Dynamo Dresden aufgrund von vereinzelten kriminellen Irrläufern innerhalb der Masse wird in Zukunft eher zu einer Zuspitzung der Probleme statt zu gegenseitigem Verständnis führen.
  • Ein verspäteter Einlass ins Stadion kann keinesfalls ein wie auch immer geartetes aggressives Verhalten von Fußballfans entschuldigen. Es muss jedoch kritisch hinterfragt werden, wenn vermeidbare und unnötige Verzögerungen herbeigeführt werden, durch welche viele Fans oft einen erheblichen Teil eines Fußballspiels verpassen, für das sie nicht nur eine Karte erworben, sondern auch eine lange Anreise in Kauf genommen haben. Hier sollte es im Sinne aller Beteiligten sein, dass alle vermeidbaren Verzögerungen auch tatsächlich vermieden werden. So warteten viele Dresdner Anhänger am Freitagabend fast zwei Stunden im Einlassbereich zum Gästeblock der „Alten Försterei“. Dynamo-Geschäftsführer Christian Müller verpasste so zusammen mit vielen Fans des Vereins die ersten 25 Minuten des Jubiläumsspiels bei Union Berlin.
  • Dynamo Dresden pflegt mit vielen Medien und Pressevertretern eine vertrauensvolle und partnerschaftliche Zusammenarbeit. Gleichwohl appellieren wir an alle Journalisten und Redaktionen, sich zu jeder Zeit durch eine möglichst sorgfältige, differenzierte und seriöse Berichterstattung auszuzeichnen, anstatt durch Online-Zugriffszahlen oder Konformität mit bestehenden Meinungsbildern.
  • Dynamo Dresden als Verein, unsere Fans, die Polizei und auch die Medienvertreter stehen von Spiel zu Spiel vor der verantwortungsvollen Aufgabe, jeder in seinem Bereich einen möglichst guten Job zu machen. Dafür bedarf es partnerschaftlicher Kooperation. Die SGD hat den Wunsch, diese jederzeit offen und für alle Seiten fair zu gestalten.

    Dies ist eine migrierte News einer früheren Website-Version der SG Dynamo Dresden. Wir bitten um Verständnis, dass es aus technischen Gründen möglicherweise zu Fehlern in der Darstellung kommen kann bzw. einzelne Links nicht funktionieren.


     

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