Am Anfang der Woche fand in der Dresdner Sportschule eine Informationsveranstaltung zum Thema „Traumberuf Fußballprofi“ statt. Auf Initiative vom Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, Marcus Jahn, wurden die Nachwuchsspieler darüber unterrichtet, was sie als Fußballprofi erwarten kann. DFB-Laufbahncoach Frank Günzel und Vertreter der Vereinigung der Vertragsfußballspieler e.V. (VDV) wurde als Referent eingeladen und klärte zunächst die C-Jugendlichen über verschiedene Themen zum Profi-Dasein auf.
Dabei unterstützten ihn Benjamin Kirsten und Marcel Franke, die ihre Sichtweisen und Erfahrungen zu den Themen Spielerberater, Einkommen, Gesundheitsrisiken und Zukunftspläne darlegten. Der Vortrag wurde im Anschluss für die Spieler der U17, U19 und U23 wiederholt, als Gäste waren David Solga, Sebastian Schuppan und U19-Coach David Bergner eingeladen. In beiden Vorträgen gewährten die Profi-Spieler der SG Dynamo Dresden tiefe Einblicke in ihre Vergangenheit und unterstützten die Hinweise von Herrn Günzel. Zu Beginn der Veranstaltung stand das Thema Spielerberater auf dem Plan. Dabei warnte der VDV-Mitarbeiter vor der Unseriösität einiger „Spielerberater“, die ohne Lizenz immer wieder auf dem Nachwuchsmarkt zu Gange sind und mit unrühmlichen Methoden auffallen.
Er wies aber auch darauf hin, dass die derzeit 430 zugelassenen Vermittler in Deutschland sorgfältig auszuwählen sind. „Oftmals ist es so, dass ein Spieler immer nur dann daran interessant ist, wenn mit ihm das große Geld zu machen ist“, sagte er. „Wenn dann aber klar wird, dass der Spieler an seiner Leistungsgrenze ist und eben kein Mario Götze oder Mesut Özil ist, wird er oft schnell fallen gelassen“. David Solga bekräftigte die Hinweise, schließlich wechselte er aus ähnlichen Gründen bereits mehrmals seinen Berater.
Auch bei vielen anderen Themen stimmten die Profis dem professionellen „Karrierebegleiter“ Frank Günzel zu. Vor allem beim Thema Medien und Öffentlichkeit waren sich alle vier Spieler einig. „Dresden hat ein Medienumfeld, das manche Bundesligisten nicht haben“, meinte Sebastian Schuppan und wies damit auf den medialen Druck eines Profis hin. „Dem muss man sich eben stellen und man muss wissen, damit umzugehen“, sagte er weiter. David Solga hat dabei seine eigene Vorgehensweise: „Wenn wir gut gespielt haben, dann schaue ich schon mal in eine Zeitung rein, wenn wir nicht so erfolgreich waren, lasse ich das einfach sein“, sagte er.
Im weiteren Verlauf der Veranstaltung wurde auch über die finanzielle Situation eines Profis gesprochen. Dabei gab Frank Günzel den Nachwuchsfußballern den Rat, auf das Geld aufzupassen. Viele Profis haben nach ihrer Karriere keinen Cent mehr in der Tasche oder müssen Altlasten, wie Häuser oder Autos, abbezahlen. „Das kann für die Beteiligten eine Gefahr werden“, sagte er. Andere erkranken an Spielsucht oder schlagen über die Strenge. „Geld zu haben ist das Eine, damit umzugehen das Andere“.
Zum Abschluss der Vorträge wurde über das Thema Bildung gesprochen. „Ich habe den Fokus am Ende meiner Abi-Zeit zu sehr auf den Fußball gelegt, aber trotzdem ist meine Note besser, als die von Benny“, scherzte Marcel Franke. Frank Günzel verriet daraufhin, dass um die sechzig Prozent der Profis aus den ersten drei Profi-Ligen ebenfalls die allgemeine Hochschulreife haben. „Es ist wichtig, dass ihr die Schule oder Ausbildung jetzt ordentlich beendet, da dies für die Zeit nach der Profi-Karriere von enormer Bedeutung sein kann“, fügte er hinzu. Abschließend wünschte er den Nachwuchsspielern alles Gute für die Zukunft. Das letzte Wort hatte aber U19-Coach und Ex-Profi David Bergner: „Fußball-Profi ist der geilste Job der Welt. Darüber hinaus gibt es aber noch mehr.“
Marcus Jahn, Leiter des Nachwuchsleistungszentrums der SG Dynamo Dresden, äußerte sich positiv über die Veranstaltung. „Wir erhielten von Frank Günzel und den Profis viel Wissenswertes zum Beruf des Fußball-Profis. Ich denke, damit konnten wir den Nachwuchsspielern einen interessanten Einblick gewähren“, erklärte er zum Abschluss eines für die Nachwuchskicker der SGD sehr interessanten Abends.
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