Vor dem Spiel beim SV Sandhausen sprachen wir mit SVS-Torwart Manuel Riemann. Der 25-Jährige dürfte vielen Dynamo-Fans noch gut in Erinnerung sein. Er hütete in der vergangenen Saison den Kasten des VfL Osnabrück und traf in den Relegationsspielen im Mai zweimal auf die SGD. Wir sprachen mit dem gebürtigen Mühldorfer über die intensivste Zeit seiner Karriere, aber auch über das wohl intensivste Spiel seiner bisherigen Laufbahn. Außerdem verriet er uns, in welchem Moment er dachte, dass er und sein Team richtig „auf den Sack bekommen“ würden, und was ihm durch den Kopf ging, als er gegen „Titan“ Oliver Kahn vom Elfmeterpunkt aus antrat.Manuel, in deinem Heimatort Mühldorf am Inn findet seit 1865 jedes Jahr ein großes Volksfest statt. Muss man sich das ein bisschen so vorstellen, wie die Wiesn in München?
Im Großen und Ganzen sind sich die beiden Feste schon ähnlich. Mit dem Unterschied, dass auf der Wiesn 20 große Zelte stehen und in Mühldorf drei. Unser Volksfest ist von der Größe her ungefähr ein Zehntel des Oktoberfestes.
Für dich war 2013 eine emotionale Achterbahnfahrt – am Boden zerstört in Bielefeld am vorletzten Drittliga-Spieltag, dann doch Jubel über den Relegationsplatz, der Sieg im Relegations-Hinspiel und schließlich das bittere Ende in Dresden. Wie hast du diese Zeit erlebt, war es die intensivste in deiner bisherigen Laufbahn?
Es war ehrlich gesagt eine komische Phase. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass wir in Bielefeld am vorletzten Spieltag verlieren. Doch das hat überhaupt nicht so geklappt, wie ich mir das vorgestellt hatte. In der darauffolgenden Woche hatte man dann auch nicht das Gefühl, dass wir noch was in der Saison erreichen können. Als Kapitän habe ich versucht, meine Mitspieler aufzurichten und ihnen gesagt, dass wir uns diese gute Saison nicht kaputtmachen lassen. Hätten wir den Elfmeter im Hinspiel verwandelt, hätten wir einen guten 2:0-Vorsprung gehabt. So wusste ich, dass wir auf jeden Fall ein Tor in Dresden benötigen. Es war schon meine intensivste Zeit.
Am 6. August 2007 hast du zusammen mit den Ex-Dynamos Thomas Neubert, David Solga und Markus Palionis um ein Haar den Rekordmeister bezwungen. Du hast die Elfmeter von Sosa und Demichelis pariert. Kannst du uns den Moment schildern, als du selbst gegen den „Titan“ angelaufen bist, um den Ball in den Winkel zu knallen?
Ich habe einfach nur versucht, den Ball soweit wie möglich in die Ecke zu schießen, was mir ja auch recht gut gelungen ist. Es war natürlich ein großer Moment, das kann sich ja jeder vorstellen.
Du bist damals als 18-Jähriger zum Einsatz gekommen, weil sich der erste Keeper verletzt hatte. Wann hast du von deinem Einsatz gegen Ribery und Co. erfahren und was ging dir durch den Kopf?
In der Saison hatte ich ja schon mal in Karlsruhe von Anfang gespielt, daher wusste ich, dass ich auch im Pokal spiele. Ich war damals mit einem Kumpel was trinken, als ich von der Auslosung erfuhr. Im ersten Moment dachte ich natürlich ,Oh Gott, da bekommen wir auf den Sack‘. Aber wir haben ja dann recht gut gespielt und hatten Bayern am Rande einer Niederlage.
Mit zwei gehaltenen Elfern in deinem ersten Pflichtspiel für den SVS gegen den Club hast du dich sehr gut bei deinem neuen Verein eingeführt, ihr seid effizient in die Saison gestartet. Wie wird das Spiel gegen Dynamo aus deiner Sicht laufen?
Es wird ein Spiel zweier Clubs auf Augenhöhe sein. Wer an dem Tag weniger Fehler macht, der wird auch als Sieger vom Platz gehen. Wir haben zuhause noch kein Spiel verloren, daher ist unsere oberste Priorität, weiterhin ungeschlagen zu bleiben. Wir wollen aggressiv nach vorne spielen und die drei Punkte einfahren.
Manuel, vielen Dank für das Gespräch!
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