Dynamo bleibt laut Tabelle die Nummer 1 in Sachsen. Zumindest über diesen Fakt können sich die Dynamo-Fans freuen. Als Trostpflaster dürfte das aber nicht genügen, um die Laune der schwarz-gelben Anhänger über den Nullpunkt zu heben. Zu bitter wirkt die Niederlage im Herzen aller Dynamos gegen den Rivalen aus Aue. Die "Veilchen" sorgten mit ihrem 2:1-Siegtreffer in letzter Sekunde für den Paukenschlag und bescherten Dynamo wie schon in Düsseldorf zum zweiten Mal in Folge den Genickschlag in der Nachspielzeit.
Die Spannung war vor dem Sachsenklassiker spürbar groß. Vor dem Anpfiff zeigten sich die Dynamo-Fans von ihrer besten Seite. Mit einer wahnsinnigen Choreographie über zwei Tribünen huldigten sie ihrem Verein. "Dynamo unser Leben - Dynamo unser Blut - Wir lieben dich über alles. Dynamo - für dich gehen wir bis in den Tod". Das Dynamo-Logo im K-Block und das Gründungsjahr 1953 auf der Westtribüne sorgten für einen prächtigen Rahmen.
Die ersten Akzente im Spiel setzten dann die Gäste aus dem Erzgebirge. Muhamed Subasic hatte auf seiner linken Abwehrseite schwere Arbeit zu leisten, weil der agile Jan Hochscheidt keine Ruhe gab und mehrfach seine gefährlichen Flanken in den Dresdner Strafraum brachte. Wolfgang Hesl und die Dynamo-Abwehr standen von Beginn an unter Druck. Mit Glück und Geschick wurde ein Gegentreffer verhindert, für eigene Offensivbemühungen blieb jedoch kaum Gelegenheit, weil die Erzgebirgler früh ihre Gegenspieler störten.
Nach zwanzig Minuten tauchten die Schwarz-Gelben zum ersten Mal im Strafraum der Gäste auf. Mickael Poté setzte seinen Mitspieler Robert Koch perfekt in Szene, der über rechts den Ball freistehend mit einem flachen Schuss in die Mitte brachte. Dort wollte Cristian Fiel mit einem Hackentrick Martin Männel im Gästetor überlisten. Dieser Versuch scheiterte noch, doch glücklicherweise stand Zlatko Dedic direkt dahinter parat und verwertete den abprallenden Ball zur überraschenden, aber wichtigen Führung. Danach brannte Dynamo zunächst ein Feuerwerk in der Offensive ab. Mickael Poté hatte nach etwas mehr als einer halben Stunde das zweite Tor auf dem Fuß, doch sein Versuch scheiterte durch das konsequente Eingreifen der Auer Verteidigung. Auch Filip Trojan ließ die Möglichkeit zum Ausbau der Führung verstreichen, denn sein direkter Nachschuss vom Elfmeterpunkt wurde abgeblockt.
Aue fing sich im späteren Spielverlauf wieder und blieb bis zum Halbzeitpfiff vor allem bei Eckbällen und Freistoßen brandgefährlich. Glücklicherweise zielten die "Veilchen" entweder zu ungenau oder fanden in Wolfgang Hesl ihren Meister. Der Torwart musste zahlreiche Bälle aus der Luft pflücken, konnte einmal mit einer sensationellen Parade nach einem Kopfball von Ronny König zur Seite abwehren.
Nach der Pause nahm die Partie dann Fahrt auf und entwickelte sich zu einem hochklassigen Schlagabtausch. Mehr Schwung brachten jedoch die Lila-Weißen mit aus der Kabine. Die Schwarz-Gelben sahen sich in die eigene Hälfte gedrückt und mussten frühzeitig den Ausgleich in Kauf nehmen. Muhamed Subasic gelang es nicht, den Ball aus der Gefahrenzone zu befördern. Seine Kopballabwehr landete bei Jan Hochscheidt, der noch zwei Abwehrspieler umkurvte und unhaltbar für Wolfgang Hesl und zum Entsetzen der Dynamo-Fans den Ball ins Tor schob. Aue sorgte danach weiter für Gefahr und ließ Dynamo kaum Möglichkeiten, nach vorn zu spielen. Die größte Chance für die Gastgeber in der zweiten Hälfte hatte Zlatko Dedic, der im Strafraum aus halblinker Postion die Kugel an die Lattenunterkante ballerte.
Als sich wohl fast alle im Stadion schon wieder mit einem Unentschieden abgefunden hatten, mit dem vor allem die Dynamo-Fans aufgrund der Leistung ihrer eigenen Mannschaft hätten zufrieden sein müssen, setzte Aue zum alles entscheidenden Schlag an. Romain Brégerie unterschätze einen langen Ball, der Jan Hochscheidt auf die Füße fiel. Der Torschütze des ersten Tores ließ dem herauseilenden Wolfgang Hesl keine Chance und stürzte die Schwarz-Gelben samt Fans in ein tiefes Stimmungsloch. Die Führung der "Veilchen" war wie ein Schlag ins Gesicht, zumal der souverän pfeifende Florian Meyer kurz darauf das Spiel beendete.
Aue gewinnt im fünften Zweitliga-Spiel gegen Dynamo zum vierten Mal und sorgt ergebnistechnisch für einen Vorteil im Kampf um die sächsische Meisterschaft, den Dynamo nun in den nächsten Partien zumindest in der Tabelle offen halten muss.
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