1. Mannschaft
26. Juli 2013 // 17.14 Uhr

„Eigentlich höre ich nur auf meine Frau!“

Fünf Fragen an Peter Neururer


Vor dem Auswärtsspiel am Montag sprachen wir mit Peter Neururer, Cheftrainer des VfL Bochum. Der als „Feuerwehrmann“ bekannte Neururer ist seit April des Jahres zum zweiten Mal Trainer des VfL Bochum und konnte den VfL in der angelaufenen Zweitliga-Saison mit einer fulminanten Aufholjagd am Ende noch zum Klassenerhalt führen. In seiner ersten Bochumer Amtszeit (2001-2005) schaffte der 58-Jährige den Erstligaaufstieg und stand mit den Blau-Weißen zeitweise an der Tabellenspitze in der Bundesliga. In der Saison 2003/04 qualifizierte sich der VfL Bochum unter Peter Neururer sogar für den UEFA-Cup. Als Trainer war er unter anderem auch beim 1. FC Köln, Hertha BSC, Schalke 04 und Hannover 96 angestellt.

Wir sprachen mit Peter Neururer über amerikanische Nationalhelden, über Schubladen und Klischees. Außerdem verriet er uns, warum er für den Grimme-Preis wohl nie nominiert wird und was ihn von Ex-Werder-Trainer Thomas Schaaf unterscheidet.Herr Neururer, als im Frühjahr die Anfrage vom VfL kam, was ging Ihnen in diesem Moment durch den Kopf und haben Sie sich vor Ihrer Zusage noch mit jemandem beraten?

Bedingt dadurch, dass ich ziemlich beratungsresistent bin und eigentlich nur auf meine Frau höre, die allerdings zum Fußballgeschehen nichts sagt, habe ich mich mit niemandem beraten. Die Anfrage vom VfL kam und die Antwort war für mich unverzüglich und schlüssig: Ja, ich mach´s!

Mit Ihrer manchmal provokativen Art sind Sie für viele absoluter Sympathieträger, für andere hingegen ein rotes Tuch. Können Sie beide Klischees genießen – und wie groß ist die Hoffnung, dass das in Ihrer Heimatstadt Marl ansässige Grimme-Institut doch einmal auf Sie aufmerksam wird?

Ich weiß gar nicht, ob meine Art provokativ ist. Mir ist allerdings bewusst, dass sich bei mir die Geister scheiden – für die einen, wie Sie sagen, bin ich ein Sympathieträger, andere können mich nicht ab. Ich brauche diese Klischees aber nicht. Wenn das Grimme-Institut aus irgendeinem Grund auf mich aufmerksam würde, hätten entweder die etwas falsch gemacht oder ich. Mir fiele kein Grund ein, warum das Grimme-Insitut mich in Erwägung ziehen sollte – einen Grimme-Preis für den Bundesliga-Aufstieg gibt es zum Beispiel ja nicht… (lacht)

Peter Neururer, Sie haben 16 Trainerstationen hinter sich. Erklären Sie uns bitte den Unterschied zwischen einem Typen wie Thomas Schaaf und Ihnen!

Ich habe wesentlich mehr Erfahrung in Bezug auf andere Vereine. Thomas Schaaf ist ein sehr guter und erfolgreicher Trainer, der „nur“ bei Werder Bremen trainiert hat. Ich hatte das Glück bzw. Unglück, auf andere Vereine mit anderen Strukturen zu treffen. Ich bin gegangen, bin gegangen worden und oft selbst geblieben. Darüber redet man allerdings nicht so sehr. Von daher dürfte das der grundlegende Unterschied zwischen Thomas Schaaf und mir sein.

Worin unterscheidet sich die Arbeit des „Feuerwehrmannes“ Neururer aus dem Frühjahr von der des Trainers mit einem Zweijahresvertrag? Und welche Erwartungshaltungen hatten Sie in der letztgenannten Rolle nach dem furiosen Finish 2012/13 eventuell zu korrigieren?

Ich muss gar nichts korrigieren. Der Zweijahresvertrag ist eine arbeitsrechtliche Vereinbarung, die nichts mit meiner Einstellung zu tun hat. Selbst wenn der VfL einen Einjahresvertrag mit Optionen vergeben hätte, hätte ich „ja“ gesagt. Allerdings stört mich der Begriff des „Feuerwehrmannes“. Da werden mediale Schubladen aufgezogen und alte Klischees bedient. Im Fußballgeschäft ist dieser Begriff eher negativ besetzt, doch Feuerwehrmänner sind Helden des Alltags, in den USA sogar Nationalhelden. Und von so einer Rolle bin ich weit entfernt.

Was erwarten Sie vom Spiel gegen Dynamo und wie schätzen sie die Mannschaft von Peter Pacult ein?

Ich erwarte das, was wir in der Endphase der letzten Saison erlebt haben: eine tolle Atmosphäre, ein gut gefülltes rewirpowerSTADION, im Idealfall sogar ausverkauft und friedfertige Fans. neben der tollen Stimmung erhoffe ich mir ein gutes Ergebnis für uns. Und das bedeutet: Sieg. Natürlich kann man auch mit einem Unentschieden leben, wenn man eine tolle Leistung gebracht hat. Das traue ich Dynamo durchaus zu, auch wenn es gegen uns sehr schwer wird. Wir wollen alles tun, um das Spiel zu gewinnen. Ich freue mich auf das Wiedersehen mit Peter Pacult, der einiges dazu beigetragen hat, dass die Mannschaft letztes Jahr in der 2. Bundesliga geblieben ist. Schade, dass Zlatko Dedic ausfällt, denn auf das Wiedersehen habe ich mich auch gefreut. Gute Besserung von unserer Seite aus!

Peter Neururer, vielen Dank für das Gespräch!

Dies ist eine migrierte News einer früheren Website-Version der SG Dynamo Dresden. Wir bitten um Verständnis, dass es aus technischen Gründen möglicherweise zu Fehlern in der Darstellung kommen kann bzw. einzelne Links nicht funktionieren.


 

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