saison20122013
18. März 2013 // 12.45 Uhr

"Es wird zur Sache gehen"

Die Zielsetzungen vor dem spannungsgeladenen Duell am Montagabend zwischen der SG Dynamo Dresden und dem 1. FC Köln könnten aktuell nicht unterschiedlicher sein. Während die „Geißböcke“ nach einer imposanten Aufholjagd den dritten Tabellenplatz ins Visier genommen haben und berechtigte Hoffnungen auf einen direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga hegen, kämpfen die Schwarz-Gelben um den Klassenerhalt. Beide Vereine waren noch sportliche Tabellennachbarn, als es im Hinspiel in der Domstadt ein gerechtes 1:1-Unentschieden gab. Mickael Poté hatte sein Team in der ersten Halbzeit in Führung gebracht, erst spät gelang den Gastgebern im Oktober 2012 durch Ujah der Ausgleich. Dass die Kölner durchaus ein schlagbarer Gegner für die Schwarz-Gelben sind, beweist nicht nur die Statistik, die momentan absolut ausgeglichen ist.

Fast auf den Tag genau, vor acht Jahren, standen die Dresdner im Abstiegskampf der 2. Bundesliga ebenso mit dem Rücken zur Wand und hatten die Kölner mit Lukas Podolski im alten Rudolf-Harbig-Stadion zu Gast. Die Partie war ein Nachholer, weil der erste Versuch dem Schnee zum Opfer fiel. Die Fans der „Geißböcke“ standen mit ihrem Sonderzug bereits auf der Marienbrücke, mussten später aber nochmal die Reise an die Elbe antreten. Null Punkte nahmen sie zu allem Überfluss nach aufregenden 90 Minuten wieder mit. Köln ging damals zunächst Mitte der zweiten Halbzeit in Führung, bevor die Schwarz-Gelben ihren ganzen Mut und Willen in ihre Füße steckten und Christian Fröhlich erst den Ausgleich und in der letzen Spielminute auch noch den umjubelten Siegtreffer gegen den großen Favoriten erzielte. Köln stieg später wieder in die Bundesliga auf, die Dresdner sicherten sich souverän den Klassenerhalt.

Unter ähnlichen Vorzeichen steigt nun auch das Topspiel des 26. Spieltages. Die Gäste sind in der Rückrunde bisher unbesiegt und belegen in der dazugehörigen Tabelle hinter Hertha BSC den zweiten Platz. Der Blick geht für Köln nach oben, während sich die Schwarz-Gelben nach dem Rückschlag in Aue wieder in eine gute Position bringen möchten. „Wir wollen mit der gleichen Einstellung ins Spiel gehen, wie wir das auch schon gegen Hertha getan haben", sagte Cristian Fiel einen Tag vor dem Spiel. Dass der Gegner wie die Berliner vor ihrem Auftritt in Dresden nach oben will und damit als klarer Favorit ins Rennen geht, spielt laut Fiel eine untergeordnete Rolle. „Uns darf nicht interessieren, was andere Teams für Ziele haben. Es geht um uns und wir wissen, worauf es da ankommt“, richtet der Routinier den Fokus auf die eigene Mannschaft. „Wir gehen raus und zeigen dem Gegner, dass wir unbedingt gewinnen wollen, egal was es uns kosten wird.“

Der 33-Jährige ist optimistisch, dass drei Punkte in Elbflorenz bleiben können, „wenn wir auf den Punkt da sind und voll zur Sache gehen“. Die Niederlage in Aue haben die Spieler verdaut, auch im Wissen darum, vor einer Woche „eine gute Chance liegen gelassen zu haben, um in der Tabelle nach oben zu rutschen“, blickt Fiel zurück und verweist auf die positiven Dinge, an denen sich er selbst und seine Mitspieler aufgerichtet haben. Mit einem Sieg können die Schwarz-Gelben den Relegationsplatz an den VfL Bochum weiterreichen und den Abstand auf die Abstiegsplätze vergrößern. Obwohl Fiel nicht leugnet, dass er die direkten Konkurrenten im Abstiegskampf tabellarisch beobachtet, spricht er deutlich aus, was Sache ist. „Wie andere spielen, ist nur ein Teil der Geschichte. Jeder weiß, dass es wenig Sinn macht, auf den Rest zu schauen, wenn wir selbst keine Punkte holen.“

Damit Mickael Poté seine lange Durststrecke ohne eigenen Treffer überwindet, stärkt ihm die Mannschaft den Rücken. Im Hinspiel konnte er das Führungstor für Dynamo erzielen und Fiel wünscht sich, dass sein Mitspieler „vielleicht mal einen reinstolpert, damit er Selbstvertrauen tankt.“ Die taktische Marschrichtung gegen die „Geißböcke“ wollte der Mittelfeldspieler dem Trainer überlassen, fand aber dann doch eine durchaus bemerkenswerte Antwort auf die Frage, wie man am besten gegen Köln auftreten kann: „Ich glaube, wenn du die Verrückten wieder im Rücken hast, dazu das Flutlicht brennt, dann musst du zeigen, dass du zu Hause im eigenen Stadion spielst und drei Punkte willst.“ Auf Teufel komm raus will Dynamo aber nicht loslegen. Bis auf den verletzten Vujadin Savic sind alle Spieler im Mannschaftstraining. Auch Cheikh Gueye ist wieder dabei, ein Einsatz kommt für den Rechtsverteidiger allerdings noch zu früh.

Dynamo-Chefcoach Peter Pacult hat deshalb durchaus die Qual der Wahl, um seine Startelf zu nominieren, doch mit großen Überraschungen wird er voraussichtlich nicht aufwarten. „Man weiß nie, ob bis zum Anpfiff noch was passiert, aber meinen Stamm habe ich jetzt im Großen und Ganzen gefunden“, sagt der Österreicher, der es als Vorteil sieht, einzelne Positionen nach Bedarf trotzdem umbesetzen zu können. Das gilt vor allem für das Mittelfeld, während er im Angriff und der Abwehr weniger Spielraum sieht. Deshalb wird wohl Anthony Losilla wieder als Innenverteidiger agieren und die gleiche Mannschaft auflaufen, die auch in Aue begann. Aufpassen müssen die Hintermänner vor allem auf den 2,02 Meter großen Stefan Maierhofer, dem Winterneuzugang der Kölner. Pacult merkt dazu an, dass es aber darauf ankommt, die komplette Mannschaft des Gegners nicht in Schwung kommen zu lassen. Auch die Rolle des Außenseiters will er nicht so recht annehmen. Selbstbewusst stellt er Dynamo Dresden als Verein nicht unter den Scheffel und spricht vom Duell zweier Traditionsvereine, bei dem sich die Schwarz-Gelben nicht vor dem FC fürchten müssen: „Wir brauchen uns nicht kleiner machen, als wir sind. Die wollen aufsteigen, wir wollen unten weg. Das sind zwei verschiedene Dinge, aber man sieht, dass in dieser Liga jeder den anderen schlagen kann.“

Flutlichtspiele am Montagabend gehören seit einigen Jahren zum festen Bestandteil der 2. Bundesliga. In der aktuellen Saison bestritten die Schwarz-Gelben bereits zwei solcher Partien. Gegen 1860 München konnten die Dresdner am 2. Spieltag zuhause ein 2:2 erkämpfen, auswärts stand gegen den 1. FC Köln am 9. Spieltag nach dem 1:1 am Ende ebenso ein Punkt auf der Habenseite. In der vergangenen Saison empfingen die Schwarz-Gelben mit dem VfL Bochum, Eintracht Frankfurt und Fortuna Düsseldorf drei ihrer Kontrahenten zum Montagsspiel an der heimischen Lennéstraße. Mit zwei Siegen und einer Niederlage fiel die Bilanz positiv aus. Der Montagabend entpuppte sich allerdings in den ersten beiden Zweitliga-Jahren lange Zeit als schlechtes Omen für die Sportgemeinschaft. In sieben Partien hagelte es sechs Niederlagen, doch im achten Anlauf sollte schließlich der erste Dreier gelingen. Im Endspurt der Saison 2005/06 war der Karlsruher SC zu Gast im alten Rudolf-Harbig-Stadion. Angetrieben von 12.800 stimmungsgeladenen Fans siegten die Schwarz-Gelben im Abstiegskampf nach einem dramatischen Spiel knapp mit 3:2. Die Bilanz der Montagsspiele nach dem Aufstieg 2011 zeigt eine positive Entwicklung. Bei fünf Fernsehspielen sprangen zwei Heimsiege und zwei Unentschieden heraus. Nur gegen den späteren Aufsteiger Eintracht Frankfurt gab es daheim eine böse 1:4-Klatsche.

Anstoß der Partie am Montag wird um 20.15 Uhr sein. Die Stadiontore öffnen wie immer zwei Stunden zuvor. Bisher wurden 26.000 Eintrittskarten verkauft, etwa 1.500 Gästefans werden erwartet. Restkarten ausschließlich für den Heimbereich gibt es am Montag ab 10 Uhr im Kassenbereich Lennéplatz, das Stadionmagazin „Kreisel sowie Aufwertungskarten vor dem Spiel auch an allen anderen Kassen.

Tickets für den Gästebereich können ab 18 Uhr an der Gästekasse erworben werden.

Dies ist eine migrierte News einer früheren Website-Version der SG Dynamo Dresden. Wir bitten um Verständnis, dass es aus technischen Gründen möglicherweise zu Fehlern in der Darstellung kommen kann bzw. einzelne Links nicht funktionieren.


 

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