Seit zehn Jahren steht er in Heidenheim an der Seitenlinie, führte den Verein von der Oberliga Baden-Württemberg in die zweithöchste Spielklasse und ist damit ein Denkmal für Konstanz und Stabilität. Wir sprachen mit Heidenheims Trainer Frank Schmidt über sein zehnjähriges Jubiläum. Dabei verriet uns der ehemalige Mittelfeldspieler, wie man sich so lange im Amt hält und was der Fußball in ihm auslöst. Außerdem sprachen wir mit dem 43-Jährigen über Philip Heise und die bemerkenswerte Konstanz seiner Mannschaft.Herr Schmidt, Sie sind seit zehn Jahren Trainer des 1. FC Heidenheim. Das ist ein nicht gewöhnliches Jubiläum im schnelllebigen Fußballgeschäft. Verraten Sie uns, wie man sich so lange im Amt hält?
Ich bin in Heidenheim geboren – daher ist klar, dass eine hohe Identifikation zur Region und zu unserem Verein besteht. Ich kann mich mit meiner Aufgabe beim FCH einfach zu 100 Prozent identifizieren und mich daher auch Tag für Tag neu motivieren. Hinzu kommt, dass unser gemeinsamer Weg in den vergangenen zehn Jahren sehr erfolgreich war. Darüber hinaus ist es wichtig, dass man ein privates Umfeld hinter sich weiß, das einen bedingungslos unterstützt. Das sind aus meiner Sicht im Wesentlichen die Hauptfaktoren, weshalb das möglich war.
Bevor Sie das Amt des Cheftrainers angeboten bekamen, wollten Sie einem vermeintlich weniger aufregenden Job in einer Versicherung annehmen. Außerhalb des Platzes wirken Sie eher ruhig und besonnen, an der Linie eher emotional. Was ist das, das der Fußball in Ihnen auslöst?
Für mich sind Emotionen im Fußball ausgesprochen wichtig. Ich habe eine ausgeprägte Siegermentalität und will jeden Wettkampf gewinnen. Das hat für mich immer oberste Priorität. Dabei sehen ich es als meine Aufgabe an, die Mannschaft von außen zu pushen.
{media-left}Philip Heise schwärmte in einem unserer Interviews von Ihnen und sagte, dass er in seiner Karriere von Ihnen am meisten profitiert hätte. Wie haben Sie Ihn wahrgenommen und ehrt Sie so eine Auszeichnung eines ehemaligen Spielers besonders?
Es freut mich natürlich, dass Philip das so sieht. Wir haben ihn damals aus Münster geholt, wo er zwischen Anfangself und Auswechselbank pendelte. Wir haben in ihm großes Potenzial gesehen. Besonders auf Grund seiner Schnelligkeit und seinem starken linken Fuß. Ich glaube, dass er sich auch als Persönlichkeit bei uns weiterentwickeln konnte und an seinen Schwächen gearbeitet hat. Genauso hat er sowohl beim VfB Stuttgart, als auch vor allem in Dresden weitere Schritte in seiner persönlichen Entwicklung gemacht.
Ihre Mannschaft spielt nun das vierte Jahr in der 2. Liga und hat in den vergangenen drei Spielzeiten fast identische Punktzahlen (46/45/46) bei ähnlichen Tordifferenzen (49:44/42:40/43:39) erspielt. Wie erklären Sie sich diese Konstanz?
Es ist schwierig zu erklären, warum es dreimal in Folge fast identisch verlaufen ist. Fest steht: Wir hatten jeweils immer einen guten Start in die Saison, sind somit nie in Abstiegsnöte geraten und konnten immer zum richtigen Zeitpunkt unsere Punkte holen. Wir hatten also immer ein komfortables Polster zu den Abstiegsrängen. Das konnten wir nur mit unserer Herangehensweise durch mannschaftliche Geschlossenheit und maximaler Fokussierung erreichen.
Was macht Frank Schmidt in den nächsten zehn Jahren beim FC Heidenheim anders, als in den ersten zehn?
Im Profifußball ist es schon schwer über ein Jahr hinaus zu planen. Ich denke, es wäre schön wenn der Verein und ich in den nächsten zehn Jahren weiterhin Teil des Profifußballgeschäfts sein werden. Für uns zählt zunächst einmal, nach unserem missglückten Saisonstart aufzuholen und das Mittelfeld der Tabelle zu erreichen.
Interview: Steffen Wunderlich
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