Da war sie wieder, die alles entscheidende Nachspielzeit und die Fußballweisheit, dass ein Spiel erst dann zu Ende ist, wenn der Schiedsrichter pfeift. Mickael Poté sichert den Schwarz-Gelben im Auswärtsspiel bei Hansa Rostock mit seinem Treffer nach Ablauf der 90 Minuten einen Punkt und sorgte damit für einen versöhnlichen Jahresabschluss der SG Dynamo Dresden. 2:2 endet die Partie im Ostseestadion, die eigentlich keinen Sieger verdient hatte.
Die Gastgeber legten los wie die Feuerwehr. Es waren gerade einmal 31 Sekunden vorbei, als zum ersten Mal die Tormusik im Stadion ertönte. Nach einem langen Ball war Tino Semmer im Strafraum der Dresdner aufgetaucht und kam im Zweikampf zu Fall. Schiedsrichter Deniz Aytekin ließ den Vorteil laufen. Die Kugel landete bei Marcel Schied, der aus halblinker Position für die schnelle Führung von Hansa sorgte. Ein denkbar schlechter Start ins Spiel für die Dynamo-Elf, die scheinbar noch auf der Suche nach den Zuschauern war. Die Schwarz-Gelben rappelten sich aber schnell wieder auf und verstärkten ihre Offensivbemühungen.
Die erste gute Gelegenheit hatte Sebastian Schuppan per Kopf, doch bevor der Ball im Tor landen konnte, köpfte ein Rostocker Abwehrspieler auf der Linie die Kugel aus der Gefahrenzone. Die wohl hochkarätigste Chance hatte nach mehr als einer halben Stunde Zlatko Dedic, der nach einem schönen Querpass von Mickael Poté quer durch den Strafraum plötzlich frei vor dem Tor stand. Doch statt den Ball einfach nur über die Linie zu drücken, legte der Slowene die Kugel aus drei Metern links neben das Tor. Der Stürmer konnte es selbst nicht glauben, dass er diese Chance zum Ausgleich so kläglich vergab. Kurz vor der Halbzeit hatte er dann die Gelegenheit zur Wiedergutmachung. Sebastian Schuppan wurde im Strafraum von den Beinen geholt und für Dynamo bot sich die unverhoffte Möglichkeit zum Ausgleich. Zlatko Dedic zeigte Entschlossenheit und konnte den Strafstoß mit etwas Glück erfolgreich verwandeln. Rostocks Keeper Kevin Müller wäre an den Schuss in die Mitte des Tores fast noch ran gekommen. Mit einem Unentschieden ging es dann in die Halbzeitpause.
Nachdem beide Mannschaften unverändert aus der Kabine kamen, blieb auch das Spiel auf dem gleichen Niveau der ersten Halbzeit. Chancen konnten sich beide Teams zunächst nicht herausarbeiten. Als zehn Minuten gespielt waren, knallte der Rostocker Robert Müller den Ball in aussichtsreicher Position nur an den rechten Pfosten. In dieser Situation stand Dynamo das Glück einmal mehr zur Seite. Kurz darauf war es um die Schwarz-Gelben geschehen. Michael Wiemann legte im Dynamo-Strafraum quer auf den freistehenden Marek Mintal. Der ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen. Eiskalt verwandelte der Stürmer der Hanseaten und sorgte zum zweiten Mal für Jubel auf Heimseite. Mickael Poté hatte ein paar Minuten danach erneut die Riesenchance auf den wiederholten Ausgleich. Er kam wenige Meter vor dem Tor an den Ball, doch seine Direktabnahme nach einer Flanke von der linken Seite landete direkt am Fuß des Rostocker Keepers. Ralf Loose brachte mit Pavel Fort und Maik Kegel zwei frische Offensivkräfte, um nicht punktlos nach Hause fahren zu müssen.
Zehn Minuten vor dem Ende mussten die Gastgeber dann einen Rückschlag einstecken. Michael Wiemann hatte zweimal in ähnlicher Situation den durchlaufenden Filip Trojan von den Beinen geholt und kassierte dafür zweimal eine Verwarnung und damit den folgerichtigen Platzverweis. Die Gastgeber hatten jetzt nur noch die Absicherung der drei Punkte im Sinn und richteten sich auf konsequentes Abwehrverhalten ein. Dynamo fand deshalb kaum noch eine Lücke in der dicht gestaffelten Verteidigung, die durch den eingewechselten Ex-Dresdner Dexter Langen zusätzlich verstärkt wurde. Als die 90 Minuten bereits abgelaufen waren und die wenigen Rostocker Sympathisanten bereits vehement vom Schiedsrichter den Abpfiff forderten, kam der große Moment von Mickael Poté. Der Stürmer, der vorher scheinbar schon den Glauben verloren hatte und sich in vielen Zweikämpfen aufgerieben hatte, stand nach einem klugen Lupfer von Filip Trojan goldrichtig und versenkte den Ball hinter der Linie zum umjubelten Ausgleich in der zweiten Minute der Nachspielzeit.
Direkt danach beendete Schiedsrichter Deniz Aytekin die Partie mit dem Schlusspfiff. Durch eine engagierte Leistung sichert sich Dynamo im letzten Spiel des Jahres einen verdienten Punkt, brachte sich jedoch zuvor durch Unaufmerksamkeiten selbst unter Zugzwang. Ralf Loose zog auf der Pressekonferenz trotzdem ein positives Fazit und geht nun mit seinen Spielern in den wohlverdienten Weihnachtsurlaub.
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