„Wir spielen bisher keine gute Saison, so dass der Druck auf die Mannschaft in jedem Spiel sehr hoch ist, unbedingt erfolgreich zu sein“, sagt Romain Brégerie vor dem wichtigen Heimspiel am Sonntagnachmittag gegen den SV Sandhausen. Der französische Abwehrspieler ist jedoch optimistisch, dass gegen den direkten Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg etwas zu holen ist. „Unsere Punktausbeute ist miserabel, so dass wir endlich damit beginnen müssen, jedes Wochenende die nötigen Zähler zu sammeln, um besser leben zu können.“ Mit dem SV Sandhausen kommt nicht nur ein Team nach Dresden, das am letzten Spieltag in der Tabelle an den Schwarz-Gelben vorbeirückte und diese auf einen direkten Abstiegsplatz schob. Die Baden-Württemberger sind auch so etwas wie ein kleiner Angstgegner, denn in sieben Begegnungen konnte Dynamo nur ein einziges Mal als Sieger vom Platz gehen. 3:1 endete eines von bisher drei Heimspielen zugunsten der Sachsen, ein Unentschieden und eine Niederlage gab es noch dazu.
Die Vorzeichen stehen also statistisch weniger gut. Und auch sonst befinden sich die Dresdner momentan in einem tiefen Tal, haben seit sieben Partien nicht mehr gewonnen und stehen mit zwei Pünktchen und 1:7 Toren am Ende der sogenannten Rückrunden-Tabelle. Diese Ausbeute wird derzeit nur noch vom SV Sandhausen in der Auswärtstabelle unterboten. Die Gäste belegen in dieser Rangliste den letzten Platz und sind auf fremden Plätzen bisher gänzlich sieglos geblieben. Wäre Dynamo nicht der zweitschlechteste Heimverein der Saison, könnte der Optimismus grenzenlos werden. Von der Statistik will sich allerdings Dynamos Cheftrainer Peter Pacult nicht beeinflussen lassen. „Das ist nicht interessant, denn die Entscheidung fällt auf dem Platz, wo wir vorn selbst Tore schießen müssen und hinten keine einfangen dürfen.“ Ein einfaches Rezept, was der Österreicher auf den Tisch legt, um den Gegner am Sonntag in die Schranken zu weisen. „Fußball darf man nicht verkomplizieren. Wir versuchen, gut zu trainieren“, sagt der Coach, was bei den äußeren Bedingungen nach wie vor immer wieder für Schwierigkeiten sorgt, „aber ich merke, dass Zug drin ist und sich keiner hängen lässt.“ Die Bedeutung der Lage ist allen bewusst. Pacult will den Druck nicht weiter erhöhen und stellt sich vor die Mannschaft. „Lockerheit ist wichtig, dass niemand verkrampft. Wir wissen seit Dezember, dass jedes Spiel für uns zum Endspiel wird. Sandhausen gehört dazu.“ So kurz und schmerzlos bringt er die Situation auf den Punkt.
Vier Spieler stehen dem Trainer gegen Sandhausen nicht zur Verfügung: Cheikh Gueye fällt nach einem Bänderanriss genauso aus wie Cristian Fiel, der mit einer Grippe zu kämpfen hat. Lynel Kitambala ist zwar ins Mannschaftstraining eingestiegen, aber nach Aussage des Trainers noch längst nicht weit genug, um aufzulaufen. Fehlen wird auch Tobias Kempe, der nach seiner fünften gelben Karte pausieren muss – vier Kartons hatte der Winter-Neuzugang von seinem Ex-Arbeitgeber Paderborn mitgebracht. Dafür kehrt Antony Losilla nach seiner Gelbsperre wieder zurück ins Team. Wer den vakanten Platz auf der rechten Abwehrseite einnehmen wird, ließ der Trainer offen. „Große Experimente wird es nicht geben, denn die Alternativen sind begrenzt.“ Vermutlich wird sich der Coach zwischen Florian Jungwirth und Tobias Jänicke entscheiden, die beide diese Position in den Testspielen der Vorbereitung bereits übernahmen.
Romain Brégerie ist sich zudem sicher, dass die Abwehrreihe stehen wird, egal wer seinen Landsmann auf der Außenbahn vertreten wird. „Unsere Mannschaft hat Qualität, die wir endlich auf dem Platz auch abrufen müssen“, fordert der Innenverteidiger, der aufgrund der Bodenverhältnisse ein Kampfspiel erwartet. „Wenn wir 90 Minuten konzentriert arbeiten, wird das kein Problem sein.“ Mit dieser Aussage spielt Brégerie auf Frank Löning an, der besonders gegen Dynamo gern trifft. In jedem seiner Auftritte mit Paderborn und Sandhausen hat der erfahrene Stürmer bisher gegen die Schwarz-Gelben ein Tor erzielt. Wird der in dieser Spielzeit bereits neunfache Torschütze auch am Sonntag auflaufen, ist also in der Abwehr besondere Vorsicht geboten und im Angriff endlich mal wieder Zielgenauigkeit gefragt. Denn wenn die Null hinten nicht steht, muss es vorn im gegnerischen Kasten mehr als einmal scheppern.
Die Mission „Heimsieg“ startet am Sonntag um 13.30 Uhr. Die Partie steht unter der Leitung von Peter Gagelmann aus Bremen. Die Stadiontore und die Kassenbereiche Arnholdbad und Blüherstraße öffnen um 11.30 Uhr, der Kassenbereich Lennéplatz bereits um 10 Uhr. Bisher wurden ca. 16.000 Eintrittskarten verkauft, aus Sandhausen werden etwa 100 Gästefans erwartet.
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