saison20122013
13. November 2012 // 14.37 Uhr

Pokal-Hit in Hannover: Schwarz-Gelbe Trauben hängen hoch

In der ersten Runde des DFB-Pokals den Chemnitzer FC geschlagen, in der zweiten Runde den Bundesligisten Hannover 96 vor der Brust – was danach kommt, bleibt abzuwarten. Die SG Dynamo Dresden tritt am Mittwochabend auswärts bei den Niedersachsen an und steht als Außenseiter vor einer fast unlösbaren Aufgabe. Die Rollen sind vor dem dritten Pokalduell beider Vereine eigentlich klar verteilt. Zweimal gab es das Duell zwischen Hannover und Dresden auf Pokalebene bereits. Beim letzten Mal waren die Niedersachsen in der 1. Runde im Rudolf-Harbig-Stadion zu Gast. Im September 2006 konnte Marco Vorbeck für die drittklassigen Schwarz-Gelben zweimal verkürzen, am Ende gewann jedoch der Bundesligist mit 3:2. Hoffnung machen könnte dagegen das allererste Pflichtspiel beider Vereine, dass vor 19 Jahren in Hannover stattfand, auch wenn Dynamo damals noch als Erstligist zum Zweitligisten reiste. Unter Trainer Siggi Held gelang den Dresdnern im September 1993 durch Tore von Werner Rank, Olaf Marschall und Marek Penksa mit einem 3:2-Auswärtserfolg der Einzug ins Achtelfinale gegen Bayern München.

Obwohl die Chancen auf ein Weiterkommen realistisch gesehen nicht sehr groß sind, freuen sich Mannschaft und Fans auf diese Begegnung. „Hannover ist eine Herausforderung, die wir uns alle durch großen Kampfgeist erarbeitet haben“, erklärt Dynamo-Cheftrainer Ralf Loose, der seine Schützlinge trotz der „hoch hängenden Trauben“ auf den Gegner einstellen muss. Mehrfach wurden die Hannoveraner zuletzt beobachtet, die Erkenntnisse im Trainerstab gemeinsam analysiert. In der Offensive haben die Niedersachsen „fünf sehr gute Stürmer und auf den Außenbahnen weitere brandgefährliche Leute“ sagt der Trainer und will mit einer besonderen taktischen Vorgabe und vor allem durch eine kämpferische Leistung den Gegner vor Schwierigkeiten stellen. Im Gegensatz zum Auswärtsspiel bei St. Pauli stehen dem 49-Jährigen die zwei gesperrten Spieler Robert Koch und Romain Brégerie wieder zur Verfügung, einzig Filip Trojan muss wegen Verletzung noch auf einen Einsatz verzichten. Im Dresdner Tor wird am Mittwochabend definitiv Florian Fromlowitz stehen, der von 2008 bis 2011 bei Hannover unter Vertrag stand und gegen seinen Ex-Verein besonders motiviert sein dürfte. „Er brennt auf das Spiel und hat sich durch seine Leistungen im Training und sein vorbildliches Verhalten innerhalb der Mannschaft diesen Auftritt verdient“, erklärt der Coach seine Entscheidung.

Hannover 96 qualifizierte sich ein Jahr nach der Gründung der Bundesliga für das Oberhaus und konnte sich zehn Jahre dort halten. Ab 1974 prägten die Niedersachsen in unterschiedlicher Weise das sportliche Geschehen der 2. Bundesliga, bis Mitte der 90er Jahre der Abstieg in die Regionalliga erfolgte. Der direkte Wiederaufstieg blieb 1997 durch die verlorene Relegation gegen Energie Cottbus verwehrt, ein Jahr später kehrte man dann doch in die Zweitklassigkeit zurück. Vier Jahre später gelang der Aufstieg in die Bundesliga, in der sich die Hannoveraner mittlerweile etabliert haben. Zwei deutsche Meisterschaften (1938, 1954) sowie ein Pokalsieg (1992 als Zweitligist!) sind die größten sportlichen Erfolge der Vereinsgeschichte. International haben die Niedersachsen ebenso bereits mehrere Auftritte hingelegt. In den 60er Jahren war man regelmäßig im Messepokal dabei, dem Vorläufer des UEFA-Cups. 2011 qualifizierten sich die Hannoveraner für die Europa League, scheiterten erst im Viertelfinale am späteren Cup-Gewinner Atletico Madrid. Auch in der aktuellen Saison absolviert der Verein bisher regelmäßig englische Wochen mit Bundesliga und Europapokal im Wechsel und ist dabei auch erfolgreich. In sieben internationalen Spielen gab es sechs Siege und nur ein Unentschieden.

Durchweg erfolgreich war Hannover 96 auch im eigenen Stadion. In 22 Heimspielen blieb das Team von Trainer Mirko Slomka vor eigenem Publikum ungeschlagen, bis am Sonntag die Borussia aus Mönchengladbach diese Serie beendete. Seit April 2011 gelang keinem anderen Gegner mehr in Hannover ein Auswärtssieg. Eigentlich wäre die 2:3-Niederlage der „Roten“ kaum erwähnenswert, wenn es nicht diese unglaubliche Parallelen zum Dynamo-Auftritt beim FC St. Pauli geben würde. Denn auch die Niedersachsen führten gegen ihren Kontrahenten sogar bis zur 70. Minute mit 2:0, bevor man innerhalb von nur neun Minuten drei Gegentore kassierte. Sowohl Dynamo als auch Hannover müssen also vor dem Pokalduell diese bitteren Niederlagen schnellstmöglich aus den Köpfen streichen. Der DFB-Pokal gilt als kürzester Weg ins internationale Geschäft. Deshalb geht Dynamo-Trainer Ralf Loose davon aus, dass die Gastgeber in voller Besetzung antreten und die Sache ernst nehmen. „Sie werden uns bestimmt nicht unterschätzen. Es wird ein hartes Spiel, aber wir gehen nicht chancenlos in die Partie, denn los geht’s mit einem 0:0.“

Auf Dynamo wartet mit Hannover ein bärenstarkes Team, dass in seinem Gerüst unter Trainer Mirko Slomka nun schon länger als eine Saison zusammenspielt und miteinander harmoniert. Die Mannschaft hat einige Nationalspieler in den eigenen Reihen aufzuweisen und ist vor allem geil auf Tore. Mit 18 Treffern gehören sie im Angriff zur Top Five der Bundesliga. Die Schwarz-Gelben sollten also vor allem in der Verteidigung hochkonzentriert und kompakt agieren, um sich die kleine Chance auf eine Überraschung möglichst lange zu erhalten.

Die Dresdner werden am Mittwochabend von mehr als 10.000 Anhängern begleitet, die sich das Duell gegen den Bundesligisten nicht entgehen lassen wollen. Der Anpfiff der Partie erfolgt um 20:30 Uhr. Schiedsrichter ist Wolfgang Stark aus Ergolding.

Dies ist eine migrierte News einer früheren Website-Version der SG Dynamo Dresden. Wir bitten um Verständnis, dass es aus technischen Gründen möglicherweise zu Fehlern in der Darstellung kommen kann bzw. einzelne Links nicht funktionieren.


 

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