1. Mannschaft
07. September 2020 // 19.08 Uhr

„Uns wird definitiv nichts geschenkt“

Dynamos Sportgeschäftsführer Ralf Becker fiebert dem Saisonstart entgegen. | Foto: Dennis Hetzschold

Interview mit Dynamos Sportgeschäftsführer Ralf Becker


Die Vorbereitung neigt sich dem Ende zu und im Hinblick auf das bevorstehende Pokalspiel gegen den Hamburger SV am 14.09. im Rudolf-Harbig-Stadion wächst im Verein und der Anhängerschaft die Vorfreude auf den Pflichtspielauftakt 2020/21.Wir haben uns mit Dynamos Sportgeschäftsführer Ralf Becker zusammengesetzt und die vergangenen intensiven Wochen mit Hinblick auf den Saisonstart mal Revue passieren lassen.

Im Interview erzählt der 49-Jährige von seinen Eindrücken aus der Sommervorbereitung, dem bevorstehenden Wiedersehen mit seinem ehemaligen Arbeitgeber HSV und wie er Dynamos Rolle in der 3. Liga wahrnimmt.

In einer Woche geht’s wieder los. Wie sehr freust du dich schon auf den Start gegen Hamburg?

Nach fünf Wochen Vorbereitung fiebert man dem Saisonstart natürlich sehr entgegen. Wir haben hart trainiert und ein gutes Gefühl entwickelt, aber im Moment merkt man deutlich, wie jeder darauf brennt, in die Pflichtspiele zu starten. So ein Pokalspiel ist noch dazu immer ein besonderes Highlight. Von daher: Es wird Zeit, dass es wieder losgeht.

Bist du auch etwas aufgeregt, wie sich die von dir neu zusammengestellte Mannschaft gegen deinen Ex-Verein im DFB-Pokal schlagen wird?

Nein, aufgeregt bin ich nicht. Ich würde mich selbst grundsätzlich eher als sachlichen Typen beschreiben, der versucht, die Dinge am Spieltag konzentriert und in Ruhe zu beobachten. Wir sind hier alle gemeinsam davon überzeugt, dass wir eine gute Mannschaft und Gemeinschaft haben und dass wir in dieser Konstellation unsere Ziele erreichen können. Gleichzeitig wissen wir aber auch, dass wir viele neue Spieler haben und vor uns acht intensive Monate mit zahlreichen Begegnungen liegen

{media-left}Es ist das Duell der Partnerstädte. Toni Leistner trifft auf seine Heimatstadt. Du auf deinen ehemaligen Arbeitgeber. Was verbindest du noch mit dem HSV?

Auf jeden Fall eine wahnsinnig intensive Zeit. Es sind sowohl im Staff als auch in der Mannschaft noch einige Leute dabei, mit denen ich zusammengearbeitet habe. Natürlich liegt jetzt mein voller Fokus auf der Arbeit hier für Dynamo Dresden, aber ausgenommen von der Pokalpartie am Montag, wünsche ich dem HSV selbstverständlich immer noch den maximalen Erfolg.

Der Pokal hat seine eigenen Gesetze. Was war damals während deiner aktiven Zeit dein verrücktestes Erlebnis im DFB-Pokal?

Oje! (lacht) Also meine Bundesliga-Karriere war ja jetzt nicht allzu lange, aber du spielst wahrscheinlich auf das Viertelfinale mit Bayer Leverkusen im Dezember 1993 hier in Dresden an, das wir durch einen, sagen wir mal, sehr „speziellen Elfmeter“ mit 4:5 verloren haben und ausgeschieden sind. Das war auf jeden Fall eine der verrücktesten Partien, bei denen ich auf dem Platz stand.

Hast du dich in den zurückliegenden Wochen auch mal mit deinem Vorgänger und Dynamos Vereinslegende Ralf Minge zum persönlichen Austausch getroffen?

Gleich am Anfang, also direkt ein paar Tage nach meiner Vorstellung, haben wir uns getroffen und auch danach noch das ein oder andere Mal bezüglich verschiedener Themen ausgetauscht. Ich schätze ihn sehr und er war mir gegenüber von Beginn an sehr offen.

{media-right}Hat dir das den Einstieg bei Dynamo erleichtert?

Das war natürlich super und ist auch nicht alltäglich in diesem Geschäft, direkt so von seinem Vorgänger aufgenommen zu werden. Ralf ist einer der größten Spieler und Funktionäre der Vereinsgeschichte und mir war es wichtig zu versuchen, ihn mit all seinen Verdiensten, seiner Erfahrung und starken Persönlichkeit so schnell wie möglich mitzunehmen. Letzten Endes geht es in aller erster Linie um Dynamo Dresden und dadurch hat er mir die Möglichkeit gegeben, meine Tätigkeit für den Verein unter den bestmöglichen Voraussetzungen anzugehen.

Die Sommervorbereitung neigt sich nun dem Ende entgegen. Du hast viele Einheiten beobachtet. Wie haben die Jungs mitgezogen?

Alle haben ordentlich mitgezogen. Ich glaube, dass wir eine gute Vorbereitung gespielt haben. Das Wichtigste war erst einmal, in diesen fünf bis sechs Wochen eine Einheit zusammen zu bringen und vom ersten Eindruck her, ist uns das bis jetzt auch ganz gut gelungen. Jetzt geht es darum, dieses positive Gefühl in die Runde mitzunehmen und uns so zu präsentieren, wie wir uns das alle vorstellen.

Es sind 13 externe Spieler dazugekommen. Wie sehr passt das Puzzle nach dem großen Neuaufbau der Mannschaft schon zusammen?

Es ist ein großer Umbruch, aber trotz der vielen Veränderungen ist meiner Meinung nach die Basis gelegt, um erfolgreichen Fußball spielen zu können. Die Neuen wurden innerhalb der Mannschaft bestens integriert und es herrscht unter allen Spielern, aber auch im Trainer- und Betreuerstab, ein positives Klima, das von einem respektvollen Miteinander geprägt ist. Damit sind wir schon mal zufrieden. Jetzt wollen wir als nächstes mit den Ergebnissen zufrieden sein.

{media-left}Mit Marie Jenhardt gibt es nun noch eine ganz besondere Neuverpflichtung als Teammanagerin. Hast du dir bei der Entscheidung ein Vorbild am FC Bayern München und deren langjährigen Teammanagerin Kathleen Krüger genommen?

Nein, nicht wirklich. Wir haben uns natürlich unabhängig vom Geschlecht mit verschiedenen Bewerberinnen und Bewerbern auseinander- und zusammengesetzt. Zuallererst geht es ganz klar um die fachliche Komponente. Und nachdem die Vorstellung und Präsentation von Marie vollkommen überzeugend war, freuen wir uns nun sehr, hier bei Dynamo eine Frau im sportlichen Bereich begrüßen zu dürfen.

Dynamo Dresden ist der große Aufstiegsfavorit bei den Buchmachern. Wie würdest du die Rolle beschreiben, die deiner Mannschaft in der anstehenden Drittliga-Saison zukommen wird?

Also uns wird definitiv nichts geschenkt. Wir müssen diese Rolle, die man als Absteiger mit großem Namen innehat, annehmen. Trotzdem sind es in der 3. Liga am Ende auch nur Nuancen, die die Unterschiede ausmachen. Wir haben einen guten Kader, können durchaus auch selbstbewusst sein und erwarten von uns selbst, dass wir in der 3. Liga eine richtig gute Rolle spielen werden. Es bringt zum jetzigen Zeitpunkt aber nichts, große Reden zu schwingen. Jetzt gilt es, weiter hart zu arbeiten und durch Bescheidenheit und den vollen Fokus auf unsere Sache den sportlichen Erfolg herbeizuführen.     

Danke für das Gespräch und viel Erfolg für den Start in die neue Saison.

Interview: Henry Buschmann & Marcel Devantier

Dies ist eine migrierte News einer früheren Website-Version der SG Dynamo Dresden. Wir bitten um Verständnis, dass es aus technischen Gründen möglicherweise zu Fehlern in der Darstellung kommen kann bzw. einzelne Links nicht funktionieren.


 

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