1. Mannschaft
22. Juni 2019 // 17.32 Uhr

„Wir werden unser Versprechen halten.“

Patrick Mölzl ist seit 28. Februar Co-Trainer der SG Dynamo Dresden.

Interview mit Co-Trainer Patrick Mölzl


Er stieß im Februar 2019 zur SGD und fungiert seither als rechte Hand von Cristian Fiel. Als Dynamos Cheftrainer sein Amt antrat, begann auch für Patrick Mölzl eine emotionale, manchmal nervenaufreibende aber letztlich erfolgreiche Etappe.Wer den 38-jährigen gebürtigen Münchner in der Zeit beobachtet hat, konnte einen humorvollen Menschen erleben, der auch stressigen Situationen mit Lockerheit begegnet. Zum Vorbereitungsstart nahm sich Patrick Mölzl Zeit für ein Interview.

Es ging um Giovanni Trapattoni, verregnete Tage in Italien und seinen Draht zu Cristian Fiel. Ganz zum Schluss verriet Patrick uns, welches Versprechen Dynamos Trainerteam auf jeden Fall einlösen wird.

Hattest du einen schönen Sommerurlaub und konntest du dich erholen, Patrick?

Ja, erholen konnte ich mich, aber der Urlaub in Italien hätte aufgrund des anhaltend schlechten Wetters dann doch etwas schöner sein können. Ich habe meinen Urlaub früher als geplant beendet und bin nach Hause gefahren, um die Zeit zu genießen und meinen Umzug nach Dresden voranzutreiben.

Du scheinst ein spontaner Typ zu sein?

Die Distanz von meiner Wohnungstür in Bayern nach Italien ist mit dreieinhalb Stunden Fahrzeit recht überschaubar. Daher war die frühere Abreise kein großer Umstand. Wenn es nur regnet, macht mir Urlaub keinen Spaß.

{media-left}Hast du in der freien Zeit komplett abschalten können, oder war der Kontakt mit Cristian Fiel auch in dieser Zeit sehr eng?

Wir sind permanent über alle möglichen Dinge im Austausch, da macht auch die Urlaubszeit keine Ausnahme. Wir sind ja nicht nur Kollegen, sondern pflegen seit der gemeinsamen Zeit beim Lehrgang zum Fußballlehrer auch eine Freundschaft zueinander.

Wie muss man sich die Zusammenarbeit zwischen euch grundsätzlich vorstellen?

Die Zusammenarbeit ist sehr eng und von Vertrauen und Loyalität geprägt, was uns beiden sehr wichtig ist. Wir können über Inhalte sachlich und leidenschaftlich diskutieren, aber auch gut miteinander lachen.

Eure Trainingsinhalte sind abwechslungsreich. Plant ihr die Übungen gemeinsam?

Ja, es ist uns beiden ein Anliegen, dass wir die Jungs immer wieder auch durch neue Trainingsformen fordern und ihre Konzentration hochhalten. Es kostet natürlich eine Menge Kraft, Energie und vor allem Zeit, sich immer wieder etwas Neues auszudenken. Aber Fielo und ich wissen beide aus eigener Erfahrung, wie langweilig es als Spieler ist, wenn du am Wochenanfang schon weißt, was Montag, Dienstag, Mittwoch und so weiter trainiert wird. So entwickelst du als Spieler über einen gewissen Zeitraum keinen großen Spaß mehr bei der Arbeit.

{media-right}Von welchem Trainer hast du in deiner Karriere als Spieler am meisten mitgenommen?

Ich durfte schon als ganz junger Spieler bei den Profis von Bayern München unter absoluten Koryphäen wie Ottmar Hitzfeld und Giovanni Trapattoni mittrainieren. Aus dieser Zeit habe ich allerdings aus heutiger Sicht zu wenig mitgenommen, weil du die Dinge als 16-Jähriger eben ganz anders reflektierst und dir über bestimmte Sachen einfach noch gar keine Gedanken machst. Du machst in so jungen Jahren einfach dein Ding und versuchst, das Beste im Training zu geben. Erst später versteht man richtig, was für ein Glück solche Momente eigentlich bedeuten.

Gab es später einen Lehrmeister, der nachhaltigen Eindruck bei dir hinterlassen hat?

Zum Ende meiner Karriere habe ich die Arbeit von Jos Luhukay ganz genau beobachtet. Obwohl es unter ihm sportlich für mich persönlich beim FC Augsburg dann nicht mehr gut lief, kann ich heute sagen, dass er ein super Trainer war. Er hat mit seiner Arbeit auf jeden Fall Eindruck bei mir hinterlassen.  

Du hast einmal erklärt, dass du in deiner Karriere als Spieler nicht immer professionell gelebt hast. Hilft dir das heute in deiner Arbeit als Trainer?

Ja, da bin ich mir sicher. Wenn ich einem Spieler erkläre, dass er mehr investieren muss, um ganz nach oben zu kommen und dann dort zu bleiben, dann ist das keine Floskel, weil ich es selbst erlebt habe. Wer versucht, im Profi-Fußball in der tagtäglichen Arbeit abzukürzen, der erreicht langfristig nicht sein Maximum.

Du hast einen feinen Humor und lachst ganz gern. Was macht dich als Typen aus?

Wenn ich mal wirklich schlechte Laune habe, dann muss schon etwas Schlimmeres passiert sein. Ich weiß, wie viel Glück ich habe und wie lebenswert dieses Leben ist. Dafür bin ich einfach sehr dankbar. Und dieses Gefühl versuche ich auch auszustrahlen, um meiner Umgebung etwas zurückzugeben. Meiner tagtäglichen Arbeit gehe ich selbstverständlich mit einer großen Ernsthaftigkeit nach, aber mein Lächeln möchte ich dabei nie verlieren.

Du bist jetzt seit einigen Monaten in Dresden, es war vor allem mit dem Kampf um den Klassenerhalt eine intensive Zeit. Wie hast du dich in der Stadt und im Verein eingelebt?

Im Verein bin ich vom ersten Moment an angekommen, weil es mir die Menschen hier verdammt leicht gemacht haben. In der Stadt hingegen habe ich noch großen Nachholbedarf. Jetzt da ich meine eigene Wohnung bezogen habe, nehme ich mir die Zeit, um die Stadt ganz entspannt nach und nach zu erkunden.

Worauf freust du dich in der fünfeinhalbwöchigen Sommervorbereitung am meisten?

Vor allem darauf, dass jetzt ausreichend Platz und Zeit sein wird, um den Jungs unsere Idee vom Fußball sehr intensiv mitzugeben und dafür auch die körperlichen Grundlagen zu schaffen. Wir werden hart arbeiten, das hat Fielo den Jungs zum Start in die Sommervorbereitung direkt mit auf den Weg gegeben – und wir werden unser Versprechen halten.

Danke dir für das Gespräch und schön, dass du bei uns bist, Patrick.

Interview: Henry Buschmann

Fotos: Dennis Hetzschold

Dies ist eine migrierte News einer früheren Website-Version der SG Dynamo Dresden. Wir bitten um Verständnis, dass es aus technischen Gründen möglicherweise zu Fehlern in der Darstellung kommen kann bzw. einzelne Links nicht funktionieren.


 

Weitere News

Mehr News der SGD

Ihr Browser ist veraltet.
Er wird nicht mehr aktualisiert.
Bitte laden Sie einen dieser aktuellen und kostenlosen Browser herunter.
Chrome Mozilla Firefox Microsoft Edge
Chrome Firefox Edge
Google Chrome
Mozilla Firefox
MS Edge
Warum benötige ich einen aktuellen Browser?
Sicherheit
Neuere Browser schützen besser vor Viren, Betrug, Datendiebstahl und anderen Bedrohungen Ihrer Privatsphäre und Sicherheit. Aktuelle Browser schließen Sicherheitslücken, durch die Angreifer in Ihren Computer gelangen können.
Neue Technologien
Die auf modernen Webseiten eingesetzten Techniken werden durch aktuelle Browser besser unterstützt. So erhöht sich die Funktionalität, und die Darstellung wird verbessert. Mit neuen Funktionen und Erweiterungen werden Sie schneller und einfacher im Internet surfen können.