Vor genau 60 Jahren, am 29. Dezember 1957, gewann Dynamo Dresden den FDGB-Pokal. Allerdings nicht auf „Republik-Ebene“, sondern im „Bezirksmaßstab“, wie die damalige Tagespresse es formulierte. Erstmals wurde der Wettbewerb auch in diesem kleineren Format ausgetragen.Die SGD war im Bezirk Dresden als Favorit ins Rennen gegangen und setzte sich im Finalduell der Bezirksligisten gegen Lok Zittau mit 2:1 nach Verlängerung durch. Nach sowjetischem Vorbild wurde von 1955 bis 1960 im Kalenderjahr gespielt, so dass auch das Pokalfinale kurz nach Weihnachten stattfand. In der seinerzeit viertklassigen Bezirksliga landete Dynamo 1957 vor Aufbau Meißen und Stahl Freital auf Platz eins, Lok Zittau wurde Siebter.
Auf vereistem Platz der BSG Einheit Radeberg – der Rasen im Radeberger Vorwärtsstadion war nicht bespielbar – setzte sich die spielerisch überlegene Dresdner Mannschaft nach 0:1-Rückstand durch zwei Tore von Kapitän Hans Kreische, Vater von Dynamos Ehrenspielführer Hans-Jürgen „Hansi“ Kreische, durch.
Mit dem Erfolg qualifizierte sich Dynamo – als Bezirksmeister gleichzeitig Aufsteiger in die drittklassige 2. DDR-Liga – für die Qualifikationsrunde zum FDGB-Pokal 1958 im Landesmaßstab. Dort unterlag man in der zweiten Runde gegen Altenburg und verpasste somit die Hauptrunde. In der Liga lief es besser, Dynamo gelang seinerzeit der Durchmarsch von der viertklassigen Bezirksliga in die zweitklassige DDR-Liga.
Randnotiz: Das Finale um den „großen“ FDGB-Pokal 1957 auf Landesebene wurde bereits am 22. Dezember in Karl-Marx-Stadt ausgetragen. Dort setzte sich Lok Leipzig ebenfalls mit 2:1 nach Verlängerung gegen Empor Rostock durch.
SGD: Kiesewetter – Gneuß, Gärtner, Pfohl – Oeser, Ewert – Härtelt, Kreische (C), Schöbel, Pahlitzsch, Herold
Tore: 0:1 Pätzoldt (56.), 1:1, 2:1 Hans Kreische (68., 96.)
Trainer: Kurt Kresse
Zuschauer: ca. 1.000
Statistik: Ronny Günther
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