Verein
13. November 2012 // 12.04 Uhr

Dederon-Anzüge im Dynamo-Casino

Kurzweilige Unterhaltung beim 3. Traditionsabend


Am Montag ging der 3. Traditionsabend der SG Dynamo Dresden über die Bühne der Comödie Dresden. Wie gewohnt führte das MDR-Journalisten-Duo Uwe Karte und Gert Zimmermann durch 15 Jahre Dynamo-Geschichte(n). Im Scheinwerferlicht saßen neben ihnen der frühere Sturmtank Torsten Gütschow, „Dixie“ Dörners legitimer Nachfolger Hans-Uwe „Champi“ Pilz und Dauerläufer Ralf Hauptmann. Die Rückschau galt den Jahren 1983 bis 1998, in welche mit der Qualifikation zur Bundesliga und dem Zwangsabstieg 1995 zwei der markantesten Ereignisse der Vereinsgeschichte fielen. Über 500 Gäste auf den prall gefüllten Rängen sorgten am vorletzten Abend der „Zeitreise“ für einen neuen Zuschauerrekord und viel Vorfreude auf den abschließenden Höhepunkt im März 2013.

Der Ausflug in die Vergangenheit war eine Reise der verschiedenen Geschwindigkeiten: In gemächlichem Tempo wurden die letzten Jahre des schwarz-gelben Fußball-Balletts vor der Wiedervereinigung erzählt. Bewegte Bilder vom fulminanten 7:2-Heimsieg gegen HJK Helsinki im Europapokal der Pokalsieger im Herbst 1985 bis zum Schicksalsspiel zur Bundesliga-Qualifikation bei Lok Leipzig im Mai 1991 und der anschließenden Sause im Dynamo-Casino brachten diese aus heutiger Sicht so unbeschwert erscheinende Epoche der Vereinsgeschichte noch einmal in greifbare Nähe. Plastisch wurden die Unterschiede zwischen Gestern und Heute wie so oft an Äußerlichkeiten: Zur Erheiterung des Publikums zeigten komplett farbige Fernsehaufnahmen Reinhard Häfner als Trainer im Leipziger Bruno-Plache-Stadion im grellen Dederon-Trainingsanzug der frühen 90er-Jahre.

Etwas höher wurde das Erzähltempo bei der Rückschau auf die vier Bundesliga-Jahre. Die von Wolf-Rüdiger Ziegenbalg eingefädelte Entlassung von Reinhard Häfner und die Verpflichtung von Helmut Schulte waren ein Schwerpunktthema. „Champi“ Pilz ließ vor den 534 Gästen in der Comödie mit gelassener Diskretion durchblicken, dass die Mannschaft den sehr jungen Trainer aus dem Fußball-Westen ganz gut im Griff hatte. Nicht zuletzt lag dies wohl auch daran, dass Schulte nach eigenem Bekunden in Dresden Fußballer vorfand, die ein weit höheres Niveau hatten, als die Spieler auf St. Pauli, welche er zuvor trainiert hatte. Der Zeitenwandel dokumentiert sich allenthalben.

Und noch einmal zeigte sich, dass man dem notorischen Nachfolger Ziegenbalgs, Dynamos schwergewichtigem Ex-Präsidenten Rolf-Jürgen Otto, vieles absprechen konnte, nicht jedoch eine erdrückende Präsenz. Bitter-komisch wirkte der Auftritt des schwitzenden Bauunternehmers auf einer Pressekonferenz, bei der er großspurig verkündete, nur von sich selbst entlassen werden zu können. Immerhin hat ihn sein monumentaler Leib womöglich vor einem dramatischen Fenstersturz bewahrt: Der Anfang 1995 hinterrücks entlassene Horst Hrubesch – über dessen Vorgänger Sigfried Held leider viel zu wenig gesprochen wurde – soll Otto einen Besuch in dessen Suite im Hotel Bellevue abgestattet haben, der wohl nicht mit den allerbesten Absichten verbunden war...

Neben solchen Anekdoten, welche in erster Linie unterhaltsamen und illustrativen Charakter hatten, mangelte es von Seiten der Moderatoren auch nicht an manch schwarzhumorigem Seitenhieb auf Kosten des derzeitigen sportlichen Tiefs. Gleichwohl: Mit der Erinnerung an den verbissenen Abstiegskampf der vier Bundesliga-Jahre verbanden Pilz und Co. den innigen Wunsch, dass die aktuelle Mannschaft sich ihrer großen Verantwortung rasch bewusst werden möge, um den Verein mit Leidenschaft aus dem Schlamassel zu ziehen.

Im Zeitraffer wurden schließlich die Jahre nach dem Zwangsabstieg zusammengefasst. Bilder vom Heimspiel gegen Erzgebirge Aue am zweiten Spieltag der Regionalligasaison 1995/96 beschworen nachträglich noch einmal eine Ahnung davon, was heute natürlich jedem bekannt ist: Mit einem Auftaktsieg beim Eisenhüttenstädter FC Stahl im Rücken ließ der Führungstreffer gegen die Veilchen damals viele der 13.000 Zuschauer im Rudolf-Harbig-Stadion schon wieder vom Aufstieg träumen. Am Ende setzte es eine 1:3-Niederlage – und die Talsohle war für Dynamo Dresden noch lange nicht erreicht.

Beim vierten und letzten Traditionsabend am 11.3.2013 wird es darum gehen, wie der Absturz in die Viertklassigkeit durchgestanden und mit dem Stadionneubau und der wiederholten Rückkehr in die 2. Bundesliga ein verheißungsvoller Neuanfang geschafft wurde. Einen Monat vor dem 60. Geburtstag der Sportgemeinschaft wird sich der Rückblick dann auf die Jahre 1998 bis 2013 richten. Alle Informationen zum Vorverkauf werden rechtzeitig bekannt gegeben.

Nächster Termin:

11.3.2013 - 4. Traditionsabend (1998-2013)

Dies ist eine migrierte News einer früheren Website-Version der SG Dynamo Dresden. Wir bitten um Verständnis, dass es aus technischen Gründen möglicherweise zu Fehlern in der Darstellung kommen kann bzw. einzelne Links nicht funktionieren.


 

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