Verein
24. Februar 2014 // 16.27 Uhr

„Dislike“ für digitale Diskriminierung

Rekordwerte für Interaktion und Reichweiten | Zahlen stehen unter einem schlechten Stern


Die SG Dynamo Dresden ist seit Mai 2013 mit einer eigenen Facebook-Seite präsent und hat das Angebot in den sozialen Netzwerken mit Plattformen wie Twitter und Instagram seitdem weiter ausgebaut. Dadurch ist die Interaktion mit unseren Fans enorm angestiegen. Vor allem bei Facebook sind die Dynamo-Fans sehr aktiv und sorgen mit Likes, geteilten Beiträgen und Kommentaren für hohe Reichweiten.Natürlich hängen die Interaktionen eng mit dem Geschehen auf dem Rasen zusammen. Nach sportlichen Erfolgen sind die Reichweiten der erstellen Inhalte verständlicherweise höher, die Kommentare positiver als nach Niederlagen. Denn ein soziales Netzwerk wie Facebook dient auch dazu, sich Frust von der Seele zu schreiben. Der Beitrag zum Abpfiff in Frankfurt bekam innerhalb einer Stunde über 400 Kommentare. Das Social-Media-Team hatte alle Hände voll zu tun, die Diskussion zu beobachten und auch moderierend einzugreifen. Manche Nutzerbeiträge wurden verborgen oder gar gelöscht. Inakzeptabel sind in jedem Fall Beleidigungen, Drohungen und diskriminierende Sprüche. Wir fordern nicht unbedingt Sachlichkeit, aber ein Mindestmaß an Respekt. Nach der bitteren Schlappe in Frankfurt zogen wir ein positives Fazit: In den Kommentaren steckten jede Menge Emotionen und Frust. Aber wir mussten nur eine Handvoll Beiträge löschen.

Etwas anders war das in unseren Beiträgen zur Menschenkette am 13. Februar. Dort gab es deutlich mehr Kommentare, die nicht hinnehmbar waren und uns zu einer Reaktion veranlassten, mit der wir unsere Haltung noch einmal deutlich machten:

{media-left}Wie in den vorangegangenen Jahren wird die SGD sich in die Menschenkette einreihen. Dass sich an unserem Aufruf eine Diskussion entzündet, hatten wir erwartet. Dass diese Diskussion teils auch mit politischen Argumenten geführt wird, ist absolut legitim. Erschreckend und nicht akzeptabel ist jedoch, wie hier auf unserer Facebook-Seite gegen das Gedenken am 13. Februar polemisiert wird. Die Menschenkette ist nicht nur ein Gedenken an alle Opfer der Zerstörung Dresdens, sondern ein symbolischer Akt des Pazifismus, der sich gegen jegliche Form des Krieges und der Gewalt gegen Menschen richtet.

{media-right}Die Menschenkette ist ein in die Zukunft weisender Akt. Sie steht für Werte, die die SG Dynamo Dresden immer und überall vertreten wird: Akzeptanz und gegenseitiger Respekt. Die Menschenkette ist deshalb ein Symbol des Friedens, der weit über das Gedenken an den 13. Februar 1945 hinaus weist. Wir nehmen aus Überzeugung daran teil. Das ist Humanismus, nicht Politik. | Einige Kommentare zu diesem Post haben wir gelöscht, einige Nutzer von unserer Seite verbannt.

Wir erhielten dafür viele positive Rückmeldungen, die uns darin bestärkten, die Null-Toleranz-Haltung gegenüber Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung unmissverständlich zu vertreten – auch in den sozialen Netzwerken.

{media-left}Nachdem die Dynamo-Fans am Sonntag die Niederlage gegen St. Pauli im Stadion, auf dem Heimweg, aber auch in den sozialen Netzwerken sehr friedlich verdauten, sorgten einige Randalierer und Gewalttäter am Abend doch noch für Aufruhr. Der Mannschaftsbus der Hamburger wurde angegriffen, Scheiben kamen zu Bruch. Unsere Gäste mussten den Heimweg nach zwei Stunden Verzögerung mit einem Ersatzbus antreten. Erhöhte Aktivitäten in den Sozialen Netzwerken waren vorprogrammiert. Auf persönlichem Weg, aber auch via Facebook und Twitter bat die SG Dynamo Dresden den FC St. Pauli um Entschuldigung und distanzierte sich von diesen Straftaten. Dafür erhielt der Verein großen Zuspruch. Bei Facebook durch mehr als 4.000 „Gefällt mir“-Klicks und unzählige positive Kommentare – sowohl aus den Reihen der schwarz-gelben Anhängerschaft als auch von Gästefans. Doch längst nicht alle Kommentare waren erfreulich.

Der Beitrag wurde mehr als 750 Mal geteilt und weiterverbreitet. Auch der FC St. Pauli teilte ihn auf seiner Facebook-Seite. Mehr als 760 Kommentare für einen einzigen Post waren Rekord in der knapp zehnmonatigen Facebook-Historie der SGD. Die hohe Interaktion drückte sich auch in der Reichweite aus. Die Stellungnahme zum Angriff auf den Bus erreichte fast 250.000 Personen, die Gesamtreichweite unserer Facebook-Seite an diesem Tag lag bei mehr als 420.000 Nutzern.

{media-right}Auch bei Twitter erhielt das Thema eine hohe Aufmerksamkeit. Am Sonntagabend war die Twitter-Seite der SG Dynamo Dresden „Trend in Deutschland“. Das bedeutet, dass der Nutzername @dynamodresden extrem häufig genannt, retweetet oder favorisiert wurde. Die Stellungnahme des Vereins zum Angriff auf den Mannschaftsbus des FC St. Pauli wurde bis Montag 177 Mal geteilt, unter anderem vom Aktuellen Sportstudio und der ZEIT. 147 Mal wurde der Beitrag favorisiert. Im Vergleich zu sonstigen Tweets der SGD übersteigen diese Zahlenwerte die bisherigen Interaktionen bei twitter im Schnitt um das Zehnfache.

Unser Fazit: In den sozialen Netzwerken dreht sich alles um Interaktion und Reichweiten. Wenn Rekordzahlen jedoch auf Vorfälle wie am Sonntag zurückzuführen sind, dann würden wir liebend gern darauf verzichten.

Dynamo in den sozialen Netzwerken:

(Nutzerzahlen am 24.02.14)

Dies ist eine migrierte News einer früheren Website-Version der SG Dynamo Dresden. Wir bitten um Verständnis, dass es aus technischen Gründen möglicherweise zu Fehlern in der Darstellung kommen kann bzw. einzelne Links nicht funktionieren.


 

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