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19. April 2017 // 09.50 Uhr

„Er hat die ersten beiden Jahrzehnte mitgeprägt.“

René Beuchel über Wolfgang Oeser | Ehrenspielführer-Interviews zum Traditionstag, Teil I von VIII


Den „1. Dresdner Traditionstag“ beim Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf nahm die aktive Fanszene zum Anlass, mit den Ehrenspielführern der SG Dynamo Dresden ins Gespräch zu kommen. Carsten, Danny, Fabian, Felix, Mathias, Paul und René von ULTRAS DYNAMO sprachen mit „Hansi“ Kreische, Klaus Sammer, Dieter Riedel, „Dixie“ Dörner, Eduard Geyer und Hartmut Schade. Außerdem nahmen sich Romy Auslender, die Tochter von Reinhard Häfner, und René Beuchel als ehemaliger Schützling von Wolfgang Oeser Zeit für ein Gespräch.Wir veröffentlichen die Interviews in den kommenden Wochen als achtteilige Serie. Den Beginn macht René Beuchel über Wolfgang Oeser.

René, von wann bis wann hast du unter Wolfgang Oeser trainiert?

Das waren die letzten beiden Jahre, bevor ich Profi geworden bin, also von 1990 bis 1992. Man muss sich das damals vorstellen wie eine zweite Mannschaft. Wolfgang Oeser war ja viele Jahre als Übungsleiter im Nachwuchs und der Reserve aktiv. Er war zu meiner Zeit Co-Trainer, erst von Hartmut Schade, dann von Klaus Sammer.

Wie oft habt ihr trainiert?

Jeden Tag.

Was war Wolfgang Oeser für ein Typ?

Er hat die Werte vorgelebt, die ihm als jungen Spieler selbst mitgegeben worden waren. Einsatzbereitschaft stand dabei ganz oben. Laufen kann man immer bis zum Umfallen, auch an einem Scheißtag. Wir haben damals nur auf Hartplatz trainiert. Wenn du dir dort drei Schürfwunden rechts geholt hast, dann konntest du damit an einem schlechten Tag immer noch punkten.  Aber natürlich hat er auch Wert darauf gelegt, dass man den Ball sauber annehmen und über fünf Meter weiterspielen kann. Ziel war ja, uns auf die 1. Mannschaft vorzubereiten.

Hat er im Training selbst noch mit gegen den Ball getreten?

Ab und zu mal, aber wirklich mitgespielt hat er nicht mehr. Er hat damals ja schon seinen 60. Geburtstag gefeiert.

Stimmt es, dass Wolfgang Oeser zu der Zeit starker Raucher war?

Das stimmt, das war damals so. Wir als junge Spieler haben das nicht weiter hinterfragt. Er war schließlich Trainer und eine Respektsperson.

Aber als Jungspunde durftet ihr euch das nicht erlauben?

(lacht) Wir durften uns nicht erwischen lassen, sonst hätte man sich ganz warm anziehen können.

War euch bewusst, dass Wolfgang Oeser eine der prägenden Spielerfiguren der Ära vor Walter Fritzsch gewesen ist?

Wir haben schon gewusst, was er im Verein geleistet hat, als Spieler, aber auch in den Jahren danach, als er Mannschaftsleiter der ersten Männermannschaft war. Man ist ihm und anderen ehemaligen Spielern als 13-, 14-Jähriger manchmal auf dem Gang über den Weg gelaufen. Und natürlich hat man sich dann auch mit der Geschichte auseinandergesetzt. Wir wussten: Wenn wir irgendwann mal unter diesen Klasse-Leuten trainieren, dann bringen sie uns als Fußballer auch weiter.

{media-left}Hat es dich für Wolfgang Oeser besonders gefreut, als er 2013 zum Ehrenspielführer ernannt wurde?

Auf jeden Fall, das hatte er sich einfach verdient. Und mich hat es auch ein Stück weit stolz gemacht, schließlich hat er meinen Spitznamen geprägt und ich bin sehr gut mit ihm als Mensch zurechtgekommen.

„Bauch“ – das stammt von Wolfgang Oeser?

(lacht) Ja, das hat er einfach mal irgendwann rausgehauen, auf dem Hartplatz. Wie er darauf gekommen ist, weiß ich nicht. Vielleicht hat er es von meinem Nachnamen abgeleitet. Auf jeden Fall war der Spitzname damit geboren.

Wird Wolfgang Oesers Zeit, die 50er und 60er Jahre der Vereinsgeschichte, insgesamt zu wenig beleuchtet?

Ein Stück weit liegen diese Jahre schon im Dunkeln, das stimmt. Viele wissen vielleicht nicht einmal, dass Dynamo 1953 das erste Mal Meister geworden ist. Die 70er und 80er Jahre überstrahlen alles, und die Zeit nach der Wende ist uns einfach präsenter. Deshalb ist es auch wichtig, dass Dynamo Dresden mit Wolfgang Oeser einen Ehrenspielführer hat, der die ersten beiden Jahrzehnte der Vereinsgeschichte ganz wesentlich mitgeprägt hat.

„Bauch“, danke dir für das Gespräch!

Interview: Fabian (Ultras Dynamo)

Dies ist eine migrierte News einer früheren Website-Version der SG Dynamo Dresden. Wir bitten um Verständnis, dass es aus technischen Gründen möglicherweise zu Fehlern in der Darstellung kommen kann bzw. einzelne Links nicht funktionieren.


 

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