saison20112012
19. Juli 2012 // 15.55 Uhr

Duell der Traditionsvereine

Ein Freitag im Februar 2005. Die vier „Giraffen“ erzeugten Flutlichtatmosphäre, 15.600 Zuschauer hatten bei winterlichen Temperaturen den Weg ins alte Rudolf-Harbig-Stadion gefunden und die SG Dynamo Dresden stand vor dem 21. Spieltag am Tabellenende. Zu Gast war der große Aufstiegsfavorit Eintracht Frankfurt. Die Rollenverteilung schien klar und trotzdem gelang der Mannschaft um Volker Oppitz (heute Hauptgeschäftsführer) und Rene Beuchel (heute Teammanager) im Abstiegskampf ein wichtiger 2:1-Heimsieg. Dynamo startete mit diesem Erfolg vom letzten Platz aus eine Aufholjagd und hielt am Saisonende souverän die Klasse.

Die Vorzeichen sind für das erneute Aufeinandertreffen am Montagabend nach mehr als sechs Jahren nicht viel anders. Wieder werden die Leuchten unterm Dach des neugebauten Stadions den Rasen mit Licht überfluten, die Kulisse wird diesmal allerdings fast doppelt so groß sein. Dynamo hat den Klassenerhalt als Saisonziel ausgegeben, die Eintracht möchte nach dem Abstieg im Sommer direkt wieder in die 1. Bundesliga hoch und geht als klarer Favorit ins Rennen um die drei Punkte. Das sieht auch Trainer Ralf Loose so, der seiner Mannschaft aber Chancen einräumt und weiß, wie der Gegner zu besiegen ist: „Keiner sollte bei der Kulisse ein Problem haben, sich zu motivieren, auch wenn man damit allein keine Spiele gewinnen kann. Wenn jeder Spieler seine zugeteilten Aufgaben erfüllt und die taktischen Vorgaben eingehalten werden, können wir auch gegen Eintracht Frankfurt bestehen.“

Der Coach fordert vor allem disziplinierte und konzentrierte Arbeit auf dem Platz und hofft darauf, dass jeder seine Emotionen im Griff behält. Denn das Stadion wird mit knapp 29.000 Zuschauern ausverkauft sein, seit Wochen freuen sich beide Fanszenen auf die Partie, schon im Vorfeld ist die Anspannung bei allen sehr groß. Auch Marcel Heller, der im Juni vom Main an die Elbe wechselte, kann die Partie gegen die Eintracht, bei der er mehr als vier Jahre lang unter Vertrag stand, kaum erwarten. „Jedes Spiel ist interessant und wichtig für uns. Ich bin natürlich besonders heiß darauf, gegen meinen Ex-Verein zu spielen und brenne auf einen Einsatz. Ich möchte meinem alten Club zeigen, was ich kann und beweisen, dass es unnötig war, mich wegzuschicken“, zeigt sich der Mittelfeldspieler voller Vorfreude auf das Duell der beiden Traditionsvereine.

Ralf Loose weiß, dass die Hessen besonders bei Standardsituationen schwer zu verteidigen sind. „Die Eintracht hat lange Kerle vorn drin, gegen dir wir gut stehen müssen, um Tore zu verhindern.“ Schwächen hat er in der Abwehr der Frankfurter ausgemacht, die zuletzt mit einigen Abstimmungsproblemen in der Defensive zu kämpfen hatte. „Mit schnellem Spiel und genauen Pässen in die Spitze haben wir eine Chance, sie zu knacken“, nennt Marcel Heller das Rezept, dass erfolgreich sein könnte. Der Trainer zieht noch ein zweites Ass aus dem Ärmel und bringt dabei wieder den „Zwölften Mann“ ins Spiel: „Es ist für uns eine Auszeichnung, gegen einen namhaften Gegner wie Frankfurt zu spielen, die eigentlich in die 1. Bundesliga gehören. Wir haben aber schon bewiesen, dass wir zuhause mit den Fans im Rücken auch gegen große Mannschaften bestehen und überraschen können.“

Dynamo geht mit dem gleichen Personal der letzten Spiele in das Montagsspiel, das den 9. Spieltag der zweiten Liga komplettiert. Cristian Fiel kehrt nach einer weiteren Woche im Mannschaftstraining in den Kader zurück, dagegen fällt Sascha Pfeffer nach einer Verletzung, die er im Spiel der zweiten Mannschaft erlitt, für den Heimauftritt gegen Frankfurt aus.

Die Eintracht wird von 2.400 Gästefans unterstützt, das als Sicherheitsspiel eingestufte Duell zieht zudem zahlreiche Maßnahmen nach sich. Im Stadion wird es keinen Alkohol geben, auch die Kontrollen am Einlass werden entsprechend intensiv durchgeführt. Das Stadion ist restlos ausverkauft, von einer Anreise zum Stadion ohne Eintrittskarte wird abgeraten, die Tageskassen bleiben geschlossen, eine Aufwertung ermäßigter Karten ist möglich. Der Verein appelliert an alle Fans, den eingeschlagenen Weg mit den guten Auftritten aus den Spielen gegen Cottbus oder Rostock fortzuführen und den Abend zu nutzen, um ganz Fußballdeutschland zu zeigen, dass man mit Kreativität und Lautstärke als Fanszene überzeugen kann. Dynamo Dresden braucht sportlich positive Schlagzeilen und freut sich auf die Unterstützung der Anhänger.

Beginn der Partie ist um 20:15 Uhr, die Tore zum Stadion öffnen zwei Stunden vor Anpfiff. Schiedsrichter wird Wolfgang Stark sein, der Erfahrung aus 244 Bundesliga-Spielen und 80 Zweitliga-Spielen sowie zahlreichen internationalen Einsätzen, u.a. auch bei der Fußball-WM 2010 in Südafrika mitbringt.

Dies ist eine migrierte News einer früheren Website-Version der SG Dynamo Dresden. Wir bitten um Verständnis, dass es aus technischen Gründen möglicherweise zu Fehlern in der Darstellung kommen kann bzw. einzelne Links nicht funktionieren.


 

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