Vor dem Sachsenderby gegen den FC Erzgebirge am Sonntag sprachen wir mit Jakub Sylvestr, Angreifer der „Veilchen“. Der 24-jährige Slowake spielte in seiner bisherigen Karriere für Dukla Banska Bystrica, FC Petrzalka, Slovan Bratislava und Dinamo Zagreb, ehe er im Juli 2012 ins Erzgebirge wechselte. In der abgelaufenen Saison trug Jakub Sylvestr mit acht Toren und fünf Torvorlagen maßgeblich zum Klassenerhalt der Lila-Weißen bei. Für sein Heimatland bestritt er bisher drei Länderspiele. Wir sprachen mit dem Mittelstürmer über den slowakischen Volkssport Eishockey, stimmungsvolle Spiele gegen Olympiakos Piräus und Roter Stern Belgrad und seine Erwartungen an das Derby bei Dynamo. Außerdem verriet er uns, dass er mit Marek Hamšík, dem derzeit erfolgreichsten slowakischen Fußballer, eine gemeinsame Vergangenheit hat.Jakub, in der Slowakei teilen sich Fußball und Eishockey den Rang der populärsten Sportart. Gab es in deiner Vergangenheit einen Moment, in dem du dich zwischen beiden Sportarten entscheiden musstest, oder war eine Karriere als Eishockeyspieler nie ein ernsthaftes Thema für dich?
Eishockey war für mich nie ein Thema. Ich wusste schon als Achtjähriger, dass ich Fußballer werden will. In meiner Jugend habe ich mit den Jungs abwechselnd Fußball und Eishockey gespielt. Manchmal hatte ich sogar Fußballschuhe beim Eishockey an. Mein Ziel war aber immer, Fußballer zu werden.
Du stammst aus der slowakischen Stadt Banská Bystrica, dem Geburtsort vieler erfolgreicher Sportler. Neben den Eishockeyspielern Michal Handzuš, Peter Budaj und Richard Zedník, die allesamt in der amerikanischen NHL unter Vertrag stehen oder standen, erblickte auch Marek Hamšík in Banská Bystrica das Licht der Welt. Der 26-Jährige macht nicht nur durch seine ungewöhnliche Frisur auf sich aufmerksam, sondern auch mit guten Leistungen beim SSC Neapel und in der Nationalmannschaft der Slowakei. Wäre es nicht was, mit ihm gemeinsam für dein Heimatland aufzulaufen?
Marek ist sehr bekannt in der Slowakei. Ich kenne ihn und seine Familie persönlich auch sehr gut. Früher haben wir öfter zusammen Fußball gespielt. Mit Marek habe ich auch schon gemeinsam drei Länderspiele bestritten. Ich hoffe, dass in Zukunft noch mehr Spiele dazukommen.
Du kannst auf elf internationale Einsätze auf Vereinsebene zurückblicken. In der Saison 2009/10 musstest du mit Slovan Bratislava in der Champions League-Qualifikation gegen Olympiakos Piräus antreten. Nach einer 0:2-Heimniederlage ging die Reise nach Griechenland. Die Gastgeber wurden von 31.000 Zuschauern frenetisch angefeuert und gewannen schließlich erneut mit 2:0. Wenn du zurückblickst, welche Erinnerungen hast du an das Spiel?
Das Spiel in Piräus war sehr interessant. Für mich war es ein besonderes Erlebnis. Es macht immer Spaß, vor über 30.000 Zuschauern zu spielen. Wenn die dann noch positiv verrückt sind, dann freut man sich umso mehr. Ich kann das Vergleichen mit dem Spiel bei Roter Stern Belgrad. Da haben die Fans auch viel Stimmung gemacht.
Seit Juli 2012 gehst du für Erzgebirge Aue auf Torejagd. Für die „Veilchen“ konntest in der abgelaufenen Saison mit acht Toren zum Klassenerhalt beitragen. Wenn du auf die vergangenen Monate zurückblickst – war der Wechsel nach Deutschland für dich der richtige Schritt?
Das war absolut die richtige Entscheidung. Ich bin glücklich, dass ich in Aue bin. Die 2. Bundesliga ist eine sehr starke Liga, in der ich in meiner Entwicklung einen Schritt nach vorne machen kann.
Am Sonntag steht das Sachsenderby bei Dynamo Dresden an. Das „glücksgas stadion“ wird mit über 30.000 Zuschauern ausverkauft sein. Was erwartest du von dem Spiel in Dresden?
Ich freue mich sehr auf das Spiel. Nach dem Spiel gegen Fürth, wo wir sehr schlecht gespielt haben, können wir nun bei unseren Fans Wiedergutmachung betreiben. Wir wissen, dass es nicht leicht wird, arbeiten im Training aber zielgerichtet auf das Spiel hin und wollen gewinnen.
Jakub, vielen Dank für das Gespräch!
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