Wie die Zeiten sich ändern. Im August 2011 fieberten die Dynamo-Fans nach einem grandiosen Heimsieg über Union Berlin dem nächsten Auftritt gegen Paderborn entgegen. Das Team aus Ostwestfalen sollte als Punktelieferant nach Dresden kommen, ein Dreier war zumindest auf den Rängen fest eingeplant. Doch es kam anders. Die Schwarz-Gelben mussten sich den Gästen mit 1:2 geschlagen geben. „Wir sind in der Lage, gegen jeden Gegner in dieser Liga zu gewinnen, aber auch gegen jeden zu verlieren“, hatte Dynamo-Trainer Ralf Loose im Verlauf der Saison immer wieder betont. Seine Aussage wurde nicht nur durch die erzielten Ergebnisse seiner Mannschaft bestätigt. Auswärts konnten in München oder Braunschweig überraschende Auswärtssiege gefeiert werden, zuhause gab man dagegen wichtige Zähler gegen vermeintliche Kellerkinder wie Aachen oder den FSV Frankfurt ab. Nichts ist also so, wie es im Vorfeld scheint. Nach einem tollen Auftritt gegen den Aufstiegskandidaten Greuther Fürth folgte ein ernüchterndes Resultat in der Berliner Wuhlheide.
Die Mannschaft bringt so auch nach der Winterpause ihre Fans und die Experten stets ins Grübeln: Wie wird wohl das Spiel in Paderborn ausgehen? Eines ist jedenfalls vorher schon klar. Die Vorzeichen stehen diesmal nicht unbedingt auf Dresdner Seite. So schnell und leichtfertig wie vor dem Hinspiel werden die schwarz-gelben Schlachtenbummler das Team aus Paderborn nicht unterschätzen. Dachte man am Anfang noch an eine glückliche Fügung, haben sich die Ostwestfalen nach zwei absolvierten Dritteln der Saison in der Spitzengruppe der 2. Bundesliga festgesetzt und spielen tatsächlich um die begehrten Aufstiegsplätze mit. Bisher gelang Dynamo bei keinem der fünf Teams von oben ein Punkterfolg, obwohl man bei St. Pauli in Führung ging und in Düsseldorf fast ein Unentschieden erreicht hätte. Allerdings dürfen auch die Dresdner mit einer Erfolgsbilanz optimistisch in die Partie am Freitagabend gehen. Noch nie kehrte Dynamo nach einem Pflichtspiel aus Paderborn punktlos an die Elbe zurück.
Doch nicht nur die Tabellenkonstellation spricht diesmal zunächst für die Gastgeber. Mit Nick Proschwitz, der bisher 14 Mal traf, haben die Ostwestfalen den Top-Torjäger der Liga in ihren Reihen und mit Alban Meha einen absoluten Freistoßkünstler. Der Albaner, mit fünf Toren zweitbester Schütze bei Paderborn, verwandelte seine Standardsituationen entweder direkt, wie schon beim Hinspiel in Dresden, oder legt für seine kopfballstarken Mitspieler auf. Die viertbeste Defensive der Liga und nur sieben Gegentore auf eigenem Platz lassen erahnen, wie schwer es für Dynamos Offensive werden kann. Doch Dynamo-Coach Ralf Loose glaubt an die Stärken seiner Schützlinge und hat mit ihnen gemeinsam die Fehler aus dem Union-Spiel ausgewertet. „Wir sind Aufsteiger und mussten in dieser Saison schon einige Rückschläge hinnehmen. Das gehört dazu. Die Jungs haben ordentlich, konzentriert und mit viel Biss trainiert. Die Bedingungen waren sehr gut“, lobt Ralf Loose das Engagement der Stadion-Projektgesellschaft, die es der Mannschaft zweimal ermöglichte, sich auf dem Rasen im Stadion auf die schwere Auswärtsaufgabe vorzubereiten. Der Trainer weiß, dass sein Team nur dann bestehen kann, wenn die Abwehrleistung stimmt und Bälle nicht leichtfertig verschenkt werden, um das eigene Spiel in Ruhe aufzubauen. „Zeigen wir von der ersten Sekunde an, dass wir da sind und unser Torwart gut drauf ist, können wir als Aufsteiger auswärts etwas mitnehmen“, nennt Ralf Loose sein Erfolgsrezept.
Beim Unterfangen, eine schwarz-gelbe Überraschung beim Überraschungsteam der Liga zu erreichen, muss er allerdings auf zwei Spieler verzichten. Pavel Fort fällt mit einer schweren Angina aus und Maik Kegel laboriert immer noch an einer Sprunggelenksverletzung. Die lange Fahrt nach Paderborn haben dagegen der wiedergenesene Robert Koch, Florian Jungwirth, der das Abschlusstraining mit einem individuellen Programm komplett absolvieren konnte, und der zuletzt mit Bauchschmerzen geplagte Giannis Papadopoulos angetreten.
Die Partie beginnt um 18 Uhr in der Energieteam-Arena. Ab 16:30 Uhr öffnen die Stadiontore. An den Tageskassen sind noch ausreichend Karten für den Gästebereich erhältlich. Insgesamt werden 8.000 Zuschauer erwartet, aus Dresden ca. 1.000 Fans. Schiedsrichter des Spieles wird Christian Leicher aus Landshut sein.
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