Am Sonntagabend feierte der Dynamo-Tross Bergfest in Lara. Die Profis hatten nach den beiden Testspielen gegen Austria Wien (0:0) und Rubin Kasan (3:0) die Hälfte der intensiven Vorbereitungszeit im Türkei-Camp hinter sich gebracht. Die anstrengenden Trainingseinheiten und die drei Testspiele der vergangenen Tage haben ihre Spuren hinterlassen. Deshalb stand der Montag, Tag 6 in Lara, ganz im Zeichen der Regeneration.Bei angenehmen 17 Grad Celsius und einer leichten Brise absolvierte die Mannschaft nur am Vormittag eine Übungseinheit. Über der türkischen Riviera lag eine dünne Wolkendecke, in die der sanfte Wind immer wieder Lücken riss, durch welche die Sonnenstrahlen auf das Mittelmeer vor der anatolischen Küste fallen konnten.
Das regenerative Training begann um 10.30 Uhr und dauerte gut 90 Minuten. Neben kleineren Koordinationsübungen schickte Olaf Janßen seine Spieler zu einem lockeren Auslaufen rund um die Fußballplätze auf dem Übungsgelände des Hotels. In der letzten halben Stunde versammelten sich die Spieler zum Highlight des Tages. Die vier Teams traten zur dritten von fünf Disziplinen der „Dynamo-Meisterschaft“ an. Diese war die bisher größte Herausforderung des mannschaftsinternen Wettbewerbs.
{media-left}Jeder einzelne Spieler musste beim „Todessprung“ einen rund zweieinhalb Meter hohen Aussichtsturm am Trainingsplatz erklimmen. Oben angekommen, sollte sich dann jeder möglichst schnell überwinden und mit ausgestreckten Armen rückwärts in die Hände seiner Mannschaftskollegen fallen lassen, die ihn unten auffangen würden.
„Das war eine Mutprobe, die schon etwas Nervenkitzel hervorgerufen und auch Überwindung gekostet hat“, fasste Zlatko Dedic im Nachhinein mit zurückhaltenden Worten zusammen. Um einen Sieger zu ermitteln und dieser eminent vertrauensbildenden Übung noch einen zusätzlichen Kick zu verleihen, wurde die Gesamtzeit jeder Gruppe gestoppt. Es ging also darum, den Entschluss, sich fallen zu lassen, möglichst schnell zu fassen. Damit keines der vier Teams einen Vorteil hatte, wurden alle Gruppen einzeln bestellt.
Olaf Janßen erläuterte die wichtigsten Details: „Arme ausstrecken, Körperspannung, und nach hinten fallen lassen.“ Zusammen mit Peter Németh exerzierte der Cheftrainer die Übung am Boden vor. Er ließ sich nach hinten fallen und wurde von seinem Co aufgefangen. Bei der letzten Gruppe passierte ein unerwartetes Malheur. Olaf Janßen streckte die Arme aus und ließ sich wie schon dreimal zuvor in der Annahme nach hinten fallen, dass Peter Németh ihn abfangen würde. Doch der war in diesem Moment damit beschäftigt, die Zeiten der anderen Teams zu notieren. Doch Janßen tat sich nicht weh und zog Németh nachher auf: „Peter“, sagte er, „ich dachte, du würdest immer hinter mir stehen!“
{media-right}Die dritte Disziplin entschied „Team Pellatz“ für sich, womit es nunmehr drei verschiedene Tagessieger gibt. Zur Gruppe des Torhüters gehören Zlatko Dedic, Cheikh Gueye, Marco Hartmann, Robert Koch und Paul Milde. Markus Scholz und seinem Team bleiben noch zwei Wettbewerbe, um sich einen Tageserfolg zu sichern, die beiden anderen Torhüter, Florian Fromlowitz und Benjamin Kirsten, konnten in den ersten beiden Disziplinen jeweils schon einen Erfolg bejubeln.
Allerdings wird der Gewinner nicht nach der Anzahl der Tagessiege ermittelt. Die Ergebnisse jeder Runde werden nach Abschluss der fünften Disziplin mit einem speziellen Quotienten multipliziert. Dieser ist ein gut gehütetes Geheimnis. So ist garantiert, dass die „Dynamo-Meisterschaft“ bis zur Siegerehrung spannend bleibt.
Ihren ersten freien Nachmittag an der türkischen Mittelmeerküste verbrachten die Spieler auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Mickael Poté musste nicht lange überlegen, als er von den mitgereisten Journalisten nach seiner Freizeitgestaltung gefragt wurde: „Schlafen, schlafen, schlafen!“, erklärte Dynamos Torjäger mit einem müden Grinsen. Alban Sabah, Toni Leistner und Benny Kirsten machten sich nach der Vormittagseinheit mit Handtüchern direkt zum Strand auf. Es dauerte nicht lange, bis Benny und Alban zumindest hüfttief im Wasser standen. Nur Toni Leistner tauchte gleich komplett ab. „Mir macht die kalte Brühe nix aus“, grinste er und fügte hinzu. „Diese Abkühlung tut gut und fördert die Durchblutung in den Beinen.“
{media-left}Für den Nachmittag nahmen Toni Leistner und sein Zimmerkollege und Freund Benjamin Kirsten sich einen kleinen Stadtrundgang vor: „Ich werde mit Leiste sicher zu einem kurzen Bummel durch die Straßengeschäfte in Lara aufbrechen“, sagte Kirsten. Und Alban Sabah erinnerte ans gemeinsame Schwitzen: „Jungs, nicht vergessen – in die Sauna wollen wir noch!“
Die Stimmung in der Mannschaft ist trotz der intensiven Trainingseinheiten und der fortgeschrittenen Dauer des Trainingslagers nach wie vor sehr positiv und konzentriert. Aber natürlich freuten sich die Spieler über den ersten halben freien Tag. Cristian Fiel zog es auf einen landestypischen Basar in die Millionenstadt Antalya. Maik Hebenstreit sucht einen Barbier in der Nähe des Hotels auf, um seine Haarpracht etwas stutzen und sich traditionell mit einer Klinge rasieren zu lassen. Noch spannender wurde die Körperpflege durch ein kleines Feuer, das die überflüssigen Haare im Gesicht des Zeugwarts verschwinden ließ. Auch Maik Hebenstreit konnte die freien Stunden genießen: „Wir haben alle hart gearbeitet und sind momentan sehr müde. Der freie Tag kommt mir auch sehr gelegen. Ich nutze die Zeit zur Erholung von den Strapazen der vergangenen Tage und tanke Kraft, damit ich morgen wieder Vollgas geben kann.“
Ausklingen ließ die Mannschaft den freien Nachmittag mit einem gemeinsamen Abendessen in einem einheimischen Restaurant. Bevor am Dienstag wieder drei Übungseinheiten auf dem Programm stehen, wird am Abend noch die vorletzte Disziplin der „Dynamo-Meisterschaft“ über die Bühne gehen. Die Kicker haben sich in einem Kurzfilmwettbewerb gemessen und konnten bei der Herstellung eigener Videoclips ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Die Filme werden jedoch auf keinem öffentlichen Festival laufen, sondern nur den strengen Augen der Trainer-Jury vorgeführt. Am Dienstag berichten wir euch, welches Team den „Dynamo-Oscar“ gewinnen konnte.
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