Die SG Dynamo Dresden fährt am Sonntag vor 26.851 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion einen wichtigen Auswärtssieg ein: Erich Berko entschied mit seinem Tor im zweiten Durchgang das Abstiegsduell gegen den FC Kaiserslautern.
Dynamos Cheftrainer Uwe Neuhaus nahm im Vergleich zum Heimspiel gegen Kiel vier Veränderungen vor: Seguin, Ballas, Aosman und Berko rückten für Heise, Konrad, Hauptmann und Horvath in die Startelf.
Bei hohen Temperaturen über 30 Grad auf dem Rasen verbuchten die Gastgeber in den ersten zehn Minuten ein leichtes Übergewicht, nennenswerte Chancen blieben jedoch auf beiden Seiten Mangelware. Erst nachdem Koné durch konsequentes Nachsetzen die erste Ecke des Spiels erzwang, fand die SGD mehr und mehr ins Spiel. Nach einer Viertelstunde tauchten die Schwarz-Gelben das erste Mal vielversprechend vor dem Pfälzer Kasten auf: Duljevic spielte aus dem Zentrum flach in den Strafraum, FCK-Keeper Müller war einen Schritt vor Benatelli am Ball (15.). Eine Minute später war es wieder Duljevic, der servierte. Seine Flanke von der linken Seite fand Aosman, dessen Kopfball knapp am langen Pfosten vorbeistrich (16.).
Im Gegenzug dann die Roten Teufel mit der ersten Gelegenheit: Guwara bediente Spalvis, der im Sechzehner zu viel Platz hatte, den Ball aber unter dem Fuß durchrutschen ließ, so dass die Situation verpuffte (17.). Kaiserslautern kreierte im ersten Durchgang mehrmals vielversprechende Situationen, blieb jedoch entweder in der letzten Kette der Dresdner hängen oder ließ beim letzten Pass die nötige Präzision vermissen.
In einer insgesamt zähen ersten Halbzeit zeigte sich Dynamo in der gefährlichen Zone etwas griffiger als der Gegner. Nach 30 Minuten legte Seguin von links flach ins Zentrum, Hartmann nahm aus 17 Metern direkt ab, sein Schuss wurde von Albaek geblockt. Dann erreichte Kreuzer im Sprint einen langen Ball, seine Flanke von der Grundlinie fand Koné, war aber einen Tick zu hoch für Dynamos Mittelstürmer (31.). Fünf Minuten später setzte Koné Kreuzer rechts im Strafraum ein, Torwart Müller bereinigte den wuchtigen Abschluss aus spitzem Winkel zur Ecke. Kreuzer brachte den Standard, Ballas ging zum Kopfball, kam aber mit der Stirn nicht voll hinter den Ball – drüber. Auf der anderen Seite war es Vucur, dessen Kopfball nach einer Ecke das Gehäuse verfehlte (43.).
Dann die beste Gelegenheit der Gastgeber. Aosman wurde im Vorwärtsgang geblockt und Lautern schaltete schnell um. Moritz schickte Spalvis auf die Reise, der im Strafraum im letzten Moment von Ballas gestellt wurde (45.).
Die letzte Szene blieb der SGD vorbehalten. Duljevic ging mit Tempo auf die hintere Kette, setzte Koné ein, der sich im Strafraum durchtankte und den Ball an Müller vorbei über die Linie drückte. Aber die Fahne war oben, der Senegalese hatte einen halben Schritt im Abseits gestanden (45.+1).
Im zweiten Durchgang nahm das Spiel mehr Tempo auf. Den Auftakt machte Mwene mit einem Versuch aus 30 Metern, der einen knappen Meter am Giebel vorbeistrich (48.). Auf der anderen Seite ließ Duljevic einen Lauterer aussteigen und prüfte Müller aus 16 Metern, der den Flachschuss am kurzen Pfosten parierte (50.).
Die Dynamo-Defensive hatte die Hausherren weiter gut im Griff. Brenzlig wurde es dann wieder im Pfälzer Strafraum. Benatelli spielte den Ball zentral aus dem Halbfeld hoch an den Fünfmeterraum, Franke legte mit dem Kopf ab, Hartmann konnte aus 14 Metern frei direkt abnehmen, traf aber den Ball nicht voll (59.).
Kurz darauf musste Franke hinten nach Flanke von Mwene vor Osawe klären, der ansonsten frei zum Kopfball gekommen wäre (65.).
Dann ging es hin und her. Erst Dynamo: Kreuzer flankte butterweich von rechts, am langen Pfosten nahm Duljevic aus sieben Metern volley ab – Lauterns Kessel warf sich in höchster Not in den Ball und rettete für Müller (67.). Auf der anderen Seite konnte Guwara nach einer Kopfballabwehr von Kreuzer aus knapp 16 Metern volley abziehen, setzte die Kugel jedoch in Rücklage über den Querbalken (68.).
Torlos ging es in die Schlussviertelstunde. Und das Zusammenspiel der eingewechselten Horvath und Testroet leitete den ersehnten Führungstreffer ein. Der Österreicher setzte seinen Vordermann zentral am Strafraum ein, der leitete direkt auf Berko weiter, der erst an Müller scheiterte, den Abpraller dann aber über die Linie drückte (0:1, 79.).
Durch eine Fehlentscheidung von FIFA-Schiedsrichter Daniel Siebert wurde die SGD kurz darauf dezimiert. Der bereits verwarnte Hartmann spielte gegen Seufert den Ball, die Gelb-Rote Karte war unberechtigt (83.).
In Unterzahl galt es nun, die Führung zu verteidigen – und das tat die Sportgemeinschaft mit Herz. Bis in die fünfminütige Nachspielzeit ließ Schwarz-Gelb gegen nun verzweifelt anrennende Rote Teufel nichts Zwingendes mehr zu. Stattdessen musste Müller im Eins-gegen-Eins gegen Horvath klären, dann rettete Seufert nach Zuspiel von Horvath vor dem einschussbereiten Testroet (90.+4). Testroets Fallrückzieher über den Kasten war die letzte Szene, dann war Schluss auf dem Betzenberg.
Am Samstag (28.04.) empfängt die SGD Tabellenführer Fortuna Düsseldorf. Anstoß im DDV-Stadion ist um 13 Uhr.
Wer am Sonntag in Kaiserslautern dabei war, ist wieder dazu aufgerufen, an der Umfrage des Fanprojekts Dresden teilzunehmen, um die Rahmenbedingungen rund um das Spiel mit allen beteiligten Partnern auswerten und verbessern zu können. Hier geht es direkt zum Fragebogen.
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