Die SG Dynamo Dresden trennte sich im ersten Pflichtspiel des neuen Jahres mit 1:1 (0:1) vom Hamburger SV. Das Team von SGD-Cheftrainer Alexander Schmidt verdient sich nach am 19. Spieltag der Zweitliga-Saison 2021/2022 einen Punkt und macht Lust auf mehr.
Die erste Zweitligabegegnung nach der Winterpause durfte kurzfristig doch vor Zuschauerinnen und Zuschauern stattfinden. So konnte die SGD aufgrund der Sächsischen Coronavirus-Schutz-Verordnung am Freitagabend zumindest auf den Rückhalt von 1.000 Fans im Rudolf-Harbig-Stadion bauen.
Dynamo begann schwungvoll: Nach 60 Sekunden gab es bereits den ersten Eckstoß für die Hausherren, die vom Start weg äußerst aggressiv auf den Gegner drauf gingen. Die Gäste zeigten sich von der hoch pressenden Sportgemeinschaft durchaus beeindruckt. Nach vier Minuten musste sich HSV-Schlussmann Heuer Fernandes dann auch das erste Mal auszeichnen.
Einen Schuss von Kapitän Yannick Stark aus 18 Metern konnte er allerdings parieren. Nur wenige Augenblicke später verzog Dynamos Rechtsverteidiger Michael Akoto aus halbrechter Position im Strafraum.
Die ersten zehn Minuten gingen komplett an Dynamo. Den Hansestädtern gelang es kaum, sich aus der Umklammerung der SGD zu befreien.
Fast wie aus dem Nichts dann die erste Gäste-Möglichkeit: Nach einer Ecke setzte sich David Kinsombi durch und versuchte, Dynamos Schlussmann Kevin Broll von der Grundlinie zu überraschen (15.). Doch der 26-Jährige parierte das Leder. Auf der anderen Seite fanden Eingaben von Julius Kade und Chris Löwe in den Folgeminuten noch keinen Abnehmer.
In der 18. Spielminute dann der erste Patzer der HSV-Defensive: Das hohe Pressing der Dresdner war es, welches HSV-Verteidiger Sebastian Schonlau zu einem Fehler zwang. Er spielte Ransford-Yeboah Königsdörffer unter Druck den Ball unfreiwillig in den Fuß. Dieser konnte zehn Meter vor dem Tor diesen jedoch nicht veredeln. Schonlau blockte den Ball in höchster Not.
In der Folge neutralisierte sich das Geschehen ein wenig: Die Dynamos holten nach 20 intensiven Minuten ein wenig Luft, der HSV kam in Elbflorenz ebenfalls etwas ins Durchatmen. Nach einer knappen halben Stunde eroberte sich die SGD im Mittelfeld den Ball und schaltete gegen die aufgerückten Gäste blitzschnell um. Kade drang so von links in den Strafraum ein und prüfte Heuer Fernandes. Dieser klärte auf Kosten eines Eckballs, welcher zunächst abgewehrt wurde und zu einem HSV-Konter führte.
Diesen unterband Brandon Borrello mithilfe eines taktischen Fouls auf Höhe der Mittellinie - dafür sah der Australier vom guten Unparteiischen Nicolas Winter den gelben Karton (31.).Anderweitige Gegenstöße der „Rothosen“ erstickte die aufmerksame Defensive der Hausherren zumeist im Keim. Der guten Dynamo-Leistung fehlte lediglich ein Treffer.
Möglichkeiten dazu waren auch da: So wurde ein Christoph-Daferner-Schuss zunächst noch geblockt. Die darauffolgende Eingabe von Löwe landete bei Borrello, welcher sich durchsetzte und aus rechter Position im Strafraum flankte. Die Eingabe war für den unter der Woche 24 Jahre alt gewordenen Daferner jedoch nicht zu kontrollieren und das Leder landete über dem Querbalken im Toraus (34.).
Nach 37 Minuten war der Spielverlauf dann quasi auf den Kopf gestellt. Wie aus dem Nichts erzielten die Gäste die Führung. HSV-Stürmer Robert Glatzel veredelte einen Konter, nachdem ein Königsdörffer-Schuss zunächst geblockt wurde und die Hansestädter blitzschnell umschalteten.Kittel steckte den Ball aus halblinker Mittelfeldposition durch und Glatzel chippte den Ball an Broll vorbei ins lange Eck – das 0:1 aus Sicht der Sportgemeinschaft.
Die Folgeminuten präsentierte sich der HSV dann deutlich sicherer. Einen Querschläger von Löwe brachte die Dresdner Defensive in Not. Faride Alidou konnte dies jedoch nicht zum Torerfolg nutzen. (41.) So ging es mit einem für die Gäste durchaus glücklichen 1:0 zum Pausentee.
Auch den zweiten Durchgang begannen die unverändert aus den Katakomben gekommenen Schwarz-Gelben extrem aggressiv und mit einer äußerst hohen Pressinglinie, die die HSV-Defensive arg stresste.Den ersten Eckball hatten jedoch die Hamburger (48.). Aus dem Getümmel kamen sie zum Abschluss, welcher jedoch am langen Pfosten des Broll-Gehäuses vorbeitrudelte.
Der sehr wuchtige Václav Drchal lieferte die erste SGD-Abschlusschance (50.): Der Neuzugang setzte sich nach einem langen Kade-Ball zunächst gut durch. Sein Abschluss rutschte ihm allerdings über den Schlappen. Nur eine Minute später war der Versuch von Kade nach Borrello-Vorarbeit schon deutlich präziser. Heuer Fernandes parierte.
Auch Hamburg kam zu Möglichkeiten. So prüfte Glatzel nach Vorarbeit von Ludovit Reis Kevin Broll aus dreizehn Metern (54.). Wenige Augenblicke später klärte Michael Sollbauer vor Alidou in höchster Not. Der Tabellendritte der 2. Bundesliga war nun etwas besser im Spiel. Doch die SGD schlug zurück: Nach einem stark gespielten Angriff über Borrello, Königsdörffer und Kade war es schließlich Daferner, welcher am langen Pfosten lauerte und die mustergültige Eingabe von Kade über die Linie köpfte. Das hochverdiente 1:1
!Und Dynamo wollte mehr: Nur zwei Minuten später war es wieder Daferner per Kopf. Diesmal ging das Leder allerdings knapp am Pfosten vorbei. Dynamo strotzte nun vor Selbstvertrauen und Siegeswille und war tonangebend.Wohl nicht zuletzt deshalb wechselte HSV-Coach Tim Walter in der 68. Minute erstmals: Kinsombi verließ das Feld, für ihn kam Bakery Jatta. Doch das änderte an der Dynamo-Offensive nichts: Die nächste Gelegenheit war wieder eine schwarz-gelbe.
Akoto mit einer starken Balleroberung und dem Auge für den gestarteten Königsdörffer. Dieser drückte in den Strafraum und schloss ab. Heuer Fernandes klärte zum Eckball. Dynamo-Coach Alexander Schmidt wollte nun neue Impulse setzen und er tauschte gleich doppelt.
Für Borrello und Drchal kamen Oliver Batista Meier und Paul Will in die Partie (71.). Und die beiden frischen Kräfte legten gleich los wie die Feuerwehr. So spielten sie in ihrer ersten Aktion direkt Königsdörffer frei. Der blitzsaubere Angriff wurde jedoch erneut vom starken HSV-Keeper zunichte gemacht (73.).
In der Folge wurden dann auch die „Rothosen“ stärker. Es entwickelte sich ein immer offenerer Schlagabtausch, bei dem Dynamo den Aufstiegsaspiranten ein ums andere Mal den Schneid abkaufte.
Beide Trainer wechselten noch einmal und wollten die Weichen auf Sieg stellen: Torschütze Glatzel verließ nach 78 Minuten das Feld, für ihn kam Mikkel Kaufmann. Auf Dresdner Seite ersetzte Heinz Mörschel den umtriebigen Königsdörrfer (82.).
Obwohl Dynamo mehr von der Partie hatte, blieben die Gäste brandgefährlich. Einen Kittel-Abschluss unweit des Sechzehners parierte Broll mit einer Hand. Der nur wenige Sekunden zuvor für Alidou eingewechselte Manuel Wintzheimer flankte er mustergültig von links auf den langen Pfosten. Dort köpfte Jatta das Spielgerät aufs Tornetz (86.).
Fast baugleiche Situation dann in der 89. Minute, nur auf der anderen Seite: Batista Meier setzte sich auf links gut durch, seine Flanke nickte Sollbauer am langen Pfosten in die Mitte, wo er seine Mitspieler schließlich nur knapp verfehlte. In der 91. Minute wechselte Schmidt noch einmal bei Schwarz-Gelb: Guram Giorbelidze kam für den auffälligen Kade in die Partie. Doch auch der Georgier sowie die 1.000 Dynamo-Fans, die ihre Farben bis zum Schluss nach vorne peitschten, konnte die aufopferungsvolle und ansehnliche Dynamo-Leistung nicht mehr in einen Sieg ummünzen.
Die Sportgemeinschaft setzt mit einer ansprechenden Leistung ein erstes Ausrufezeichen, welches Lust macht auf mehr. In der kommenden Woche gastieren die Schwarz-Gelben beim einstigen Bundesligisten Hannover 96. Am Sonntag, den 23. Januar 2022, geht es für die Elf von Trainer Alexander Schmidt ab 13.30 Uhr das nächste Mal um drei Punkte im Kampf um den Verbleib in der 2. Bundesliga.
Das nächste Heimspiel im Rudolf-Harbig-Stadion steigt dann nach der Länderspielpause am Sonntag, den 6. Februar 2022. Im Ostkracher gegen den F.C. Hansa Rostock soll dann bestenfalls ein Dreier im eigenen Wohnzimmer gefeiert werden.
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