Seit Sonntag läuft das Trainingsprogramm im türkischen Vorbereitungs-Camp auf vollen Touren. Um 9.30 Uhr versammelte Dynamos Cheftrainer Peter Pacult sein Team erstmals auf dem hoteleigenen Trainingsgelände wenige Kilometer vom Mannschaftsquartier entfernt. Die zweite Einheit des Tages fand um 15.30 Uhr auf der Trainingsanlage unmittelbar bei der Mannschaftsunterkunft statt. Das nachmittägliche Training dauerte noch einmal etwas mehr als zwei Stunden und war sehr intensiv. Den Schwarz-Gelben boten sich sowohl am Vormittag als auch am Nachmittag perfekte Rahmenbedingungen: Umgeben von malerisch-charmanter anatolischer Einöde, zeigte sich das Wetter zu dieser Jahreszeit direkt von seiner schönsten Seite – 20 Grad und Sonnenschein. Der Trainingsplatz in Lara präsentierte sich ebenso in einem hervorragenden Zustand: Das Grün ist dicht gewachsen, der Platz ist eben und der Ball rollt zur Freude der Dynamo-Profis schnell auf dem Untergrund.
Doch einen Haken hatte die Auftaktfreude am Ende dann doch noch: Pikanterweise und zur Überraschung aller trudelten eine halbe Stunde nach den Dresdnern auch die Profis des MSV Duisburg auf dem Gelände ein. „Das war so von beiden Seiten natürlich nicht geplant“, sagte Peter Pacult anschließend und erklärte, warum es die Duisburger dennoch auf Dynamos Trainingsgelände verschlagen hat: „Der MSV wohnt in einem anderen Hotel und sollte eigentlich auch auf einem anderen Platz trainieren, aber da dieser in einem schlechten Zustand ist, hat deren Veranstalter sie offensichtlich auf einen der freien Plätze auf unserem Gelände vermittelt.“
Beiden Vereinen, die sich schon am 1. Februar als direkte Konkurrenten zum Pflichtspielauftakt „mit besonderem Reiz“ in Dresden wiedersehen werden, kann diese unfreiwillige Tuchfühlung während der intensiven wie wichtigen Vorbereitungsphase auf die noch ausstehenden 15 Endspiele im Kampf um den Klassenerhalt selbstverständlich nicht recht sein. Deshalb machten sich die Veranstalter hinter den Kulissen bereits eifrig auf die Suche nach einer schnellen Lösung, um beiden Mannschaften etwas mehr Diskretion bei den Trainingseinheiten in den kommenden Tagen zu ermöglichen. „Ich denke, dass die Verantwortlichen sicher eine Lösung finden werden“, gab sich Peter Pacult optimistisch, dass sich beide Clubs schon bald örtlich voneinander getrennt vorbereiten können.
Dynamos Cheftrainer will die kommenden Tage und Testspiele im Türkei-Camp insbesondere dazu nutzen, die Positionskämpfe seiner Spieler genau zu beobachten. Peter Pacult fordert seinen Spielern im Trainingslager von Beginn an alles ab. In den beiden Trainingseinheiten des ersten Tages hat er das immer wieder lautstark und mit deutlichen Worten klar gemacht. Seine Vorgabe ist unmissverständlich: Im Kampf um den Klassenerhalt muss der gesamte Kader alles aus sich herausholen und jeder einzelne Spieler kompromisslos mitziehen.
Peter Pacult hat gleich nach seiner Verpflichtung Ende Dezember den absoluten Konkurrenzkampf innerhalb des Teams ausgerufen und hofft nun, dass sich das Team auch durch die neuen Reizpunkte qualitativ verbessert. „Wir legen hier den Grundstein und müssen so schnell wie möglich das Gerüst der Mannschaft finden.“ Auch deshalb will der Österreicher in den kommenden Testspielen während des Trainingslagers nicht mehr komplett durchwechseln. „Es wird keine großen Experimente geben können, dafür haben wir keine Zeit.“ Um trotzdem allen Spielern Einsatzzeiten geben zu können, plant er deshalb „ein viertes und vielleicht sogar fünftes Testspiel“ während des Trainingslagers in der Türkei.
Dabei geht es auch um die Systemfrage bei Dynamo. Peter Pacults bevorzugtes taktisches Konzept sieht zwei Stürmer vor. Doch die entscheidende Frage lautet: „Wer passt zu Poté?“ Dieses Fragezeichen stellt sich Dynamos Cheftrainer im Moment am dringendsten. Und von der Antwort darauf scheint am Ende wohl auch die Entscheidung abzuhängen, ob Peter Pacult sein bevorzugtes System mit Dynamo in der Rückrunde umsetzen kann. Nicht ausgeschlossen ist, dass Dynamo noch einen Stürmer hinzuholt, der von selbst die Antwort auf die Frage nach Mickael Potés Sturmpartner gibt.
Am Montag steht das erste Testspiel für Dynamo im Türkei-Camp auf dem Plan. Um 15.30 Uhr testet das Pacult-Team auf dem eigenen Trainingsplatz gegen den SV Darmstadt 98. Die „Lilien“ sind derzeit Tabellenletzter in der 3. Liga. Dann ist es für die aktuellen Spieler an der Zeit, ihrem Trainer zu zeigen, dass sie zum Gerüst gehören wollen und in der Lage sind, die noch offenen Fragen von selbst zu beantworten.
Dies ist eine migrierte News einer früheren Website-Version der SG Dynamo Dresden. Wir bitten um Verständnis, dass es aus technischen Gründen möglicherweise zu Fehlern in der Darstellung kommen kann bzw. einzelne Links nicht funktionieren.