Der zweite Tag im Lauftrainingslager begann wie der erste: Um 7.15 Uhr bat Cheftrainer Ralf Loose alle 19 mitgereisten Zweitliga-Profis zum obligatorischen Frühsport. Nach einer Stunde kehrten die Spieler vom Lauf aus dem angrenzenden Waldstück ins Mannschaftshotel zurück. Jeder Spieler bekommt dieser Tage einen individuellen Ziel-Puls beim frühmorgendlichen Ausdauerlauf vom Trainer-Team vorgegeben. Ralf Loose verriet am Rande der Übungseinheit, welche Distanz seine Schützlinge pro Tag insgesamt zurücklegen: „Jeder meiner Spieler legt am Tag je nach individuellem Tempo zwischen 15 und 17 Kilometern zurück.“
{media-left}Nach dem Frühstück ging es wieder in die hoteleigenen Krafträume. Fitnesscoach Rachid Banouas überraschte die Jungs mit einer Stiege Äpfel, die er als neuen Trainingsreiz mitgebracht hatte. Jeder Spieler bekam während des zweistündigen Krafttrainings einen Apfel von Rachid in die Hand gedrückt. Der algerische Fitnesstrainer erhöhte am zweiten Tag im Konditionscamp die Intensität seiner Übungseinheit deutlich und baute das Obst zur Abwechslung mit in seine koordinativen Stabilitätsübungen ein. So mussten die Dynamo-Profis den Apfel im Liegestütz vor und unter ihrem Körper herumführen, ablegen und wieder aufnehmen. In den Gesichtern der Spieler war abzulesen, welch intensiver und kräfteraubender Trainingsreffekt von diesen einfach aussehenden Übungen ausgeht. „Das Training bei Rachid ist wiklich verdammt anstrengend, aber auch sehr effektiv“, erklärte Sebastian Schuppan. „Wir trainieren hier alle wichtigen Muskelgruppen, die ein Fußballer zur Vorbeugung von Verletzungen innerhalb einer langen Saison braucht. Ich hoffe, dass sich diese körperliche Schinderei für uns alle am Ende auszahlt.“ Rachid spricht innerhalb der Übungseinheiten viel mit den Profis und alle Dynamo-Spieler sind ganz Ohr, wenn der 50-Jährige erklärt, für welche Muskelgruppen welche Übungen wichtig sind.
{media-right}Das mittägliche Programm im Trainingslager besteht aus einem gemeinsamen Essen und einer individuellen Regeneration. Dabei können die Spieler von 13 bis 16 Uhr wählen, ob sie sich massieren lassen oder ihren Energiespeicher mit einem ausgiebigen Mittagsschlaf wieder auffüllen. Denn am Nachmittag wartet nochmals eine anstrengende Laufeinheit auf die Spieler.
{media-left}Am zweiten Tag wurde auch das Niveau der dritten Trainingseinheit durch Ralf Loose nochmals intensiviert. „Wir haben heute Nachmittag ein Intervalltraining über 8.000 Meter absolviert“, erklärte Robert Koch völlig verschwitzt nach seiner Rückkehr ins Mannschaftshotel. Beim Intervalltraining wird immer im Wechsel ein Kilometer als Belastungs- und Erholungsphase gelaufen. Was diese Trainingsmethodik in der Vorbereitung konkret bewirkt, erklärte Ralf Loose nach der letzten Übungseinheit auf Nachfrage: „Das Intervalltraining hat das Ziel, die Kraft- und Schnelligkeitsausdauer sowie die maximale Sauerstoffaufnahme zu verbessern. Das dient, einfach ausgedrückt, der Verbesserung der Kondition jedes Spielers.“ Als Erfinder dieser Trainingsmethodik gilt der tschechische Volksheld, Langstreckenläufer und Olympiasieger Emil Zátopek, der aufgrund seines trainingsmethodischen Wissensvorsprunges seinen Gegnern seinerzeit extrem überlegen war.
{media-right}Seinen Landsleuten Filip Trojan und Pavel Fort wird das für die kommenden anstrengenden Tagen nur ein schwacher Trost sein. So gehört ein Lauftrainingslager gewöhnlich nicht zu den schönsten Betriebsausflügen eines Fußballers, vor allem dann, wenn er kein einziges Mal einen Fußball zu Gesicht bekommt. Aber wer weiß, vielleicht baut Rachid in den kommenden Tagen zur Abwechslung mal einen Ball in sein Fitnesstraining ein, Dynamos Profis würde es jedenfalls freuen.
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