Verein
28. Oktober 2016 // 15.40 Uhr

„Einer, auf den man sich immer verlassen konnte“

Ehrenspielführer „Hansi“ Kreische über Ehrenspielführer Reinhard Häfner


Liebe Dynamo-Fans,

nach dem Heimspiel gegen Stuttgart habe ich mit Reinhard Häfner noch im Stadion zusammen gesessen, gefachsimpelt und gescherzt. Die Nachricht von seinem Tod kam überraschend und hat mich tief getroffen.Reinhard und ich, wir waren nicht nur auf dem Platz gute Partner, sondern auch außerhalb. Als Aktive haben wir vor den Spielen ein Zimmer geteilt, auch vor den Heimspielen, im Gästehaus am „Wilden Mann“. Jeder von uns hatte dann immer eine Flasche Radberger im Gepäck, die wir am Abend heimlich getrunken haben. Ich hatte als Wild-West-Fan immer ein paar Schmöker dabei, verbotene Schundliteratur aus dem Westen. Darüber hat sich Reinhard jedes Mal herzlich amüsiert und auch ein wenig lustig gemacht.

Auf dem Platz haben wir uns ganz besonders gut verstanden. Er war ein überragender Vorbereiter von Torchancen, aufgrund seiner Schnelligkeit, ganz besonders im Dribbling. Und durch seine sehr guten Zuspiele. Eine Vielzahl meiner Tore habe ich aufgrund seiner Leistungen erzielen können. Über die gemeinsamen Jahre von 1971 bis 1977, sowohl bei Dynamo als auch in der Nationalmannschaft, hatten wir uns auf dem Platz gefunden. Jeder wusste, wie sich der andere bewegt. Reinhard Häfner war mit seinen Qualitäten ein Weltklasse-Spieler. Wir haben uns als Duo blind verstanden.

Ich kann mich an ein Europapokal-Spiel in Zürich erinnern, ich war an diesem Tag nur Wechselspieler. Rund 20 Minuten vor Schluss stand es 1:0 für Zürich. Walter Fritzsch hatte sich dann durchgerungen, mich einzuwechseln. Reinhard Häfner, das ist bemerkenswert, stand zum Eckball bereit, hat die Ausführung jedoch verzögert, bis ich auf dem Platz war. Er hat dann vorgelegt und ich konnte mit meiner ersten Ballberührung direkt das 1:1 erzielen. Der große Torjäger war er selbst nicht, umso mehr habe ich mich für ihn über sein Tor zum 3:1 im Olympischen Finale von Montreal gefreut.

Nach der Wende hatten wir uns ein wenig aus den Augen verloren. Nachdem er Dynamo 1991 als Trainer zur Qualifikation für die Bundesliga geführt hatte, musste er seinen Hut nehmen. Die Begründung war, dass er keine Bundesliga-Erfahrung hatte. Absoluter Blödsinn war diese Aussage. Hatten wir mit Dynamo doch bewiesen, dass wir auch mit dem Fußball im Westen konkurrieren konnten. Dafür habe ich bis heute keinerlei Verständnis, das hat ihn sehr geschmerzt.

Erst in den letzten drei Jahren haben wir wieder häufiger zusammen Spiele von Dynamo gesehen. Reinhard war immer ein sehr sachlicher Kritiker, was seinen Charakter ausgezeichnet hat. Er besaß viel Einfühlungsvermögen, was mir persönlich imponiert hat. Außerdem war Reinhard ein absoluter Kumpeltyp, auf den man sich immer verlassen konnte. Und er war ein ehrlicher Mensch, der sich nie benutzen lassen hat, auch nicht politisch.

Ich werde Reinhard Häfner schmerzlich vermissen und ihn als Freund in meiner Erinnerung bewahren.

Ihr Hansi Kreische

Dies ist eine migrierte News einer früheren Website-Version der SG Dynamo Dresden. Wir bitten um Verständnis, dass es aus technischen Gründen möglicherweise zu Fehlern in der Darstellung kommen kann bzw. einzelne Links nicht funktionieren.


 

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