Nachwuchs
17. November 2012 // 06.45 Uhr

Marcus Jahn im KREISEL-Interview

26-Jähriger seit Beginn 2012/13 Sportlicher Leiter des NWLZ


Hier träumt jedes Kind davon, für den Verein zu spielen.

Marcus Jahn

Marcus Jahn ist seit Beginn der laufenden Saison neuer Sportlicher Leiter des Nachwuchszentrums der SG Dynamo Dresden. Der 26-Jährige kann bereits auf einen beachtlichen Erfahrungsschatz zurückblicken. Er war selbst Spieler, Trainer und zuletzt in der sportlichen Leitung des Nachwuchsleistungszentrums vom FSV Frankfurt. Der Dynamo-KREISEL hat Marcus Jahn zu seinem alten Verein, seinen Plänen in Dresden und dem Stand des Nachwuchsleistungszentrums befragt.

Marcus, du hast bereits eine Menge als Spieler und Trainer erlebt. Was waren deine Höhepunkte während dieser Zeit?

Als Spieler ganz sicher die beiden Einsätze in der U16-Nationalmannschaft oder die Teilnahme an der Schul-Fußball-Weltmeisterschaft in Shanghai. Das sind bleibende Erinnerungen. Außerdem war die Zeit unter Jürgen Klopp beim 1. FSV Mainz 05 sehr lehrreich.  Als Trainer war es sicher eine interessante Erfahrung, die B-Jugend des FSV Frankfurt in der Bundesliga zu trainieren. Wir durften uns dabei mit Fußballgrößen wie dem FC Bayern München oder dem VfB Stuttgart messen.

Du bist damals als großes Talent auf der Linksverteidiger-Position gehandelt worden. Wie kam es dazu, dass du letztlich Trainer und sportlicher Leiter wurdest?

Der FC Energie holte mich damals von meinem Heimatverein FSV Luckenwalde an die Lausitzer Sportschule nach Cottbus. Ich spielte dort in der U17, U19 und U23. Mit Schuppi (Sebastian Schuppan, Anm. d.Red.) habe ich ein gutes Duo auf der linken Seite gebildet. Er im Mittelfeld, ich in der Abwehr. Danach ging ich nach Mainz, und wollte den dualen Ausbildungsweg forcieren. Aus persönlichen Gründen entschied ich mich letztlich gegen eine Karriere als Profi-Fußballer. Der Trainerberuf und die Funktionärsarbeit hatten mich schon als kleiner Junge interessiert und so erwarb ich mit 16 Jahren meine erste Trainerlizenz. In Mainz bekam ich die Möglichkeit, das Studium zum Diplom-Sportwissenschaftler  mit höherklassigem Fußball zu verbinden. Alles Weitere nahm dann seinen Lauf. Es macht mir unheimlich viel Spaß an der Entwicklung von Spielern und einer Mannschaft beteiligt zu sein. Dennoch kribbelt es schon des Öfteren beim Zuschauen, wenn die Jungs trainieren.

Vor zwei Jahren hattest  du einen Gastaufenthalt in Namibia. Beim SK Windhoek warst du als Trainer und Spieler aktiv. Sogar als Lehrer warst Du gefragt. Wie kam es dazu?

Ich hatte schon immer eine Affinität zu den Menschen und dem afrikanischen Kontinent. Zudem habe ich bei den sportlichen Aktivitäten viele Kontakte geknüpft. Einer davon war Richard Starke, damals Cheftrainer des Sport Klub Windhoek (SKW). Bei mehreren Gesprächen um den Fußball merkten wir sehr schnell, dass wir mit unserer Philosophie auf gleicher Wellenlänge lagen. So vermittelte er mir einen Lehrauftrag als Sportlehrer an der Delta School in Windhoek, ließ mich die Jugendfußballakademie des SKW koordinieren und in der Namibia Premier League (1. Liga, Anm. d.Red.) beim SK Windhoek spielen.

Du bist vor der Saison aus der Leitung des Nachwuchsleistungszentrums der Frankfurter nach Dresden gewechselt. Wie entstand der Kontakt und worin bestehen die Unterschiede zwischen beiden Leistungszentren?

Das Ganze entstand über Steffen Menze, der meinen Werdegang beim FSV Frankfurt verfolgte und mich als Trainer in der Junioren-Bundesliga an der Seitenlinie mehrfach beobachtete. Nach einigen Gesprächen war klar, dass wir auf einer Wellenlänge liegen. Für mich ergab sich damit eine große Chance, denn Dynamo hat schließlich immer noch eine enorme Ausstrahlungskraft im Deutschen Fußball. Es zeigte sich gleich, dass hier breitere Kapazitäten für den Nachwuchs bestehen und eine höhere öffentliche Wahrnehmung um den Jugendfußball herrscht. Ein Unterschied besteht auch darin, dass der FSV noch die Eintracht vor sich hat, die das Aushängeschild in Frankfurt ist. Hier gibt es nur Dynamo. Und jedes Kind träumt davon, für den Verein zu spielen.

Nun sind einige Monate vergangen, seit du in Dresden bist. Wie schätzt du den Start der Großfeldmannschaften ein und gibt es deiner Meinung nach Spieler, die den Sprung ins Profiteam schaffen können?

Besonders positiv ist, dass die B-Jugend in der Bundesliga gut mithält. Wir hätten nicht gedacht, dass wir zu solch einem frühen Zeitpunkt schon sieben Punkte Abstand zu einem Abstiegsplatz haben. Die A- und C-Jugendmannschaften sind im Soll, haben aber noch Potential nach oben, wobei die C-Junioren als reine Ausbildungsmannschaft verstanden wird. Mit der A-Jugend verfolgen wir einen Zweijahresplan. Kommende Saison soll der Aufstieg in die Bundesliga forciert werden. Ein hochgehandeltes Talent aus dieser Mannschaft ist zweifelsohne Marvin Stefaniak. Er könnte es schaffen. Derzeit sind seine Leistungen aber noch zu schwankend. Wir müssen weiter mit ihm arbeiten und dazu beitragen, dass er seinen Weg nach oben geht.

Welche Ziele strebst du als sportlicher Leiter des Nachwuchsleistungszentrums an?

Wir haben bereits ein Kooperationssystem erstellt und verfolgen die Absicht, noch 2-3 strategisch wertvolle Vereine ins Boot zu holen. Zudem müssen wir den Scoutingapparat weiter ausbauen. Die Ausbildungskonzeption soll transparenter, und die bereits bestehende Verzahnung mit dem Lizenzspielerbereich noch weiter vorangetrieben werden. Das sind aber alles mittel- bis langfristige Prozesse, die nicht von heute auf morgen umgesetzt werden können. Wir arbeiten aber daran.

Marcus, vielen Dank für das Gespräch.

Interview: Michael Lotzmann

Dies ist eine migrierte News einer früheren Website-Version der SG Dynamo Dresden. Wir bitten um Verständnis, dass es aus technischen Gründen möglicherweise zu Fehlern in der Darstellung kommen kann bzw. einzelne Links nicht funktionieren.


 

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