Die SG Dynamo Dresden verliert das Auswärtsspiel beim SC Paderborn mit 1:2 (0:2). Vor 10.750 Zuschauern waren die favorisierten Gastgeber mit zwei Treffern in der ersten Halbzeit in Führung gegangen. Nach der Pause kam Dynamo durch einen von Dedic verwandelten Handelfmeter zum Anschluss. Doch das Drängen auf den Ausgleich und eine Druckphase zum Ende der Partie wurden letztlich nicht belohnt. Die SGD bleibt mit 24 Punkten auf dem vorletzten Rang. Der Abstand von fünf Punkten auf das rettende Ufer kann sich je nach den Ergebnissen vom Wochenende weiter vergrößern.
Cheftrainer Olaf Janßen hatte dieselbe taktische Formation ins Rennen geschickt, wie im Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf. Es gab lediglich zwei personelle Veränderungen. Für den gelbgesperrten Thorsten Schulz begann Sebastian Schuppan als Linksverteidiger. Im zentralen Mittelfeld spielte Tobias Kempe anstelle des frischgebackenen Vaters Robert Koch, der nicht mit nach Paderborn gereist war. Die Viererabwehrkette vor Schlussmann Markus Scholz komplettierten Romain Brégerie (K) und Toni Leistner in der Innenverteidigung sowie Christoph Menz auf der rechten Seite. Anthony Losilla nahm die Sechserposition ein. Im Mittelfeld besetzte Cristian Fiel den zweiten zentralen Part neben Kempe. Die Außen hießen Idir Ouali und Vincenzo Grifo, im Sturm begann Mickael Poté.
Die Partie begann munter mit Gefahr nach Freistößen auf beiden Seiten. Nach zwei Minuten traten die Paderborner einen Standard in den Dresdner Strafraum, der Kopfball ging einen halben Meter über Scholz‘ Kasten. Abermals zwei Minuten später brachte Fiel einen ruhenden Ball in den Sechzehner der Gastgeber, wo es ein kurzes Gestochere beider Mannschaften gab, bevor der SCP die Situation klären konnte. Nach elf Minuten gab es eine weitere Annäherung ans Dresdner Tor. Paderborns Abwehrchef Hünemeier schlenzte einen direkten Freistoß aus reichlich 20 Metern knapp am kurzen Pfosten vorbei.
Der Tabellenvierte setzte Dresden früh unter Druck und provozierte so einige Fehler im Aufbauspiel der Dresdner. Aus einem solchen resultierte auch der erste richtige Aufreger des Abends: Vrancic antizipierte ein Zuspiel, ging in den Ball und plötzlich frei auf den Dresdner Strafraum zu. Nach einem Kontakt mit Losilla kam er zu Fall, doch Schiedsrichter Sascha Stegemann sah kein Foulspiel und ließ weiterspielen (18.). Der Kontakt hatte knapp außerhalb der Box stattgefunden, so dass die Rufe nach Strafstoß ohnehin unberechtigt waren. Dynamo profitierte in dieser Phase von Ungenauigkeiten im Offensivspiel der Mannschaft von Trainer André Breitenreiter. Die Gastgeber hatten sich nach einer knappen halben Stunde ein Übergewicht erspielt, das sich auch in Torchancen niederschlug. Doch Bakalorz schoss übers Tor (23.) und Bertels scheiterte mit einem Distanzschuss an Scholz (24.).
Eine Minute später ging ein Raunen durch den Gästeblock. Poté hatte sich in den Strafraum der Paderborner getankt, kam ins Straucheln, hatte dann aber die Möglichkeit zum Abschluss. Stegemann pfiff den Angriff jedoch ab, weil er ein Stürmerfoul gesehen hatte (25.). Nachdem Scholz einen Freistoß entschärfen konnte (29.), hatte Dynamo die große Möglichkeit, in Führung zu gehen. Grifo sicherte im Mittelfeld einen Ball und schickte Kempe auf die Reise. Der nahm Schuppan links mit, von dort kam die Flanke maßgenau vors Tor von Kruse. Poté verpasste mit dem Kopf, doch dahinter lauerte Ouali. Der Franzose nahm den Ball mit vollem Risiko volley und nagelte ihn an die Unterseite der Latte (32.). Doch es fehlten ein paar Millimeter zum Erfolgserlebnis.
Selbiges verschaffte sich die Gastgeber nach 38 Minuten mit einem Sonntagsschuss am Freitagabend. Bakalorz nutzte einen Fehler der Dynamo-Defensive, die in vielen Situationen zu wenig miteinander zu reden schien. Er eroberte sich den Ball, ging ein paar Meter und zog aus der zweiten Reihe ab. Der Ball drehte sich unhaltbar für Scholz zur 1:0-Führung ins rechte obere Eck (38.).
Unmittelbar vor dem Pausenpfiff erhöhte die beste Offensive der Liga das Zwischenergebnis. Vrancic brachte eine Ecke mit dem linken Fuß vom Tor weg, Hünemeiers Kopfball wurde geblockt. Doch der zweite Ball sprang Wurtz vor die Beine, der die Kugel gefühlvoll und unhaltbar aus kurzer Distanz ins lange obere Eck beförderte (45.). Unmittelbar darauf ertönte der Halbzeitpfiff.
Für die zweite Hälfte nahm Janßen einen offensiven Wechsel vor und brachte mit Zlatko Dedic einen zweiten Stürmer. Fiel blieb in der Kabine. Paderborn blieb weiter dominant, doch die erste Chance verzeichnete Dynamo. Ouali marschierte über links und spielte flach in den Rückraum, wo Grifo stand, dessen Schuss jedoch geblockt wurde (51.). Eine Minute später reklamierte das Paderborner Publikum einen Freistoß. Scholz hatte einen Rückpass aufgenommen, aber der fällige Pfiff blieb aus. Stattdessen kam die Janßen-Elf zum Anschluss. Ein Paderborner Abwehrspieler hatte in einem Luftduell mit Poté den Arm zu weit oben, Schiedsrichter Stegemann machte ein Handspiel aus und zeigte auf den Punkt. Nach einigen Diskussionen legte sich Dedic den Ball auf den Punkt und verwandelte sicher rechts oben (55.).
Jetzt war es ein rassiges Spiel. Dynamo hatte in dieser zweiten Hälfte mehr vom Spiel, das Tor ließ einen weiteren Ruck durch die Mannschaft gehen. Nach einer Stunde hielt Scholz den knappen Rückstand fest. Bakalorz visierte aus 14 Metern den kurzen Pfosten an, aber Dynamos Nummer Eins war reaktionsschnell unten. Paderborn war jetzt wütend und wollte den dritten Treffer, Dynamo drängte auf den Ausgleich. Doch den Gelben gelang es nicht, ganz klare Chancen herauszuspielen, während Scholz in höchster Not gegen Saglik klären musste, der frei durch war (68.). Bei Dynamo ging in dieser Phase einiges über die Flügel, vor allem über Oualis linke Seite. Erst überlief der schnelle Franzose seinen Gegenspieler, nach dem Pass in den Rückraum kam Grifo zum Abschluss, doch dessen Ball ging übers Tor (71.). Kurz darauf kam Ouali selbst zum Abschluss. Losilla hatte ihn eingesetzt, doch der Versuch wurde geblockt (73.).
Olaf Janßen nahm nun einen weiteren offensiven Wechsel vor, brachte Marco Hartmann für Menz (78.). Hartmann reihte sich vorn ein, Leistner übernahm die rechte Abwehrseite. Vier Minuten später schöpfte Dynamos Chefcoach sein Kontingent aus und brachte Filip Trojan für Kempe, um noch ein frisches Moment ins Dresdner Angriffsspiel zu bringen. Die SGD war jetzt am Drücker. Die Abwehr der Heimmannschaft hielt stand, doch gefährliche Vorstöße vors Tor von Scholz gab es nun keine mehr. Je weiter die Uhr heruntertickte, umso spannender wurde es. Beide Teams kämpften verbissen, es wurden drei Minuten Nachspielzeit angezeigt. Dynamo hatte längst alles nach vorn geworfen und rollte immer wieder auf das Tor von Kruse zu. Doch ernsthaft in Bedrängnis kam der Schlussmann des SCP bis zum Abpfiff nicht mehr. So blieb es trotz des im zweiten Durchgang deutlich verbesserten Auftritts bei der knappen Niederlage, die den Abstiegskampf weiter verschärft.
Olaf Janßen: „Wir haben schwer ins Spiel gefunden, haben versucht, die beste Offensive der Liga zu stoppen, was uns in der ersten Halbzeit nicht gut gelungen ist. Wir hatten in der 30. Minute eine große Chance zur Führung, im direkten Gegenzug schießt der Gegner den Ball aus gefühlt 35 Metern in den Giebel. In der zweiten Halbzeit haben wir höheres Risiko gespielt, Paderborn hatte gefühlt keine Torchance mehr. Doch auch wir hatten nach dem Anschluss keine echte Möglichkeit mehr. In der zweiten Halbzeit kann ich meiner Mannschaft kämpferisch und von der Leidenschaft keinen Vorwurf machen, aber das muss man über 90 Minuten zeigen, nicht nur über eine Halbzeit.“
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