Dynamo Dresden hat beim Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf einen Teilerfolg erzielt. Eine von beiden Mannschaften intensiv geführte Partie vor 35.947 Zuschauern endete 1:1 (1:0).
In seinem ersten Pflichtspiel als Dynamo-Cheftrainer schickte Olaf Janßen eine 4-4-2-Formation ins Rennen. Im Tor sprach er Benjamin Kirsten das Vertrauen aus, in der Innenverteidigung setzte er Adnan Mravac neben Kapitän Romain Brégerie ein. Cheikh Gueye und Sebastian Schuppan komplettierten die Viererkette. Auf der Doppelsechs begannen Anthony Losilla und Christoph Menz, Robert Koch und Idir Ouali sollten auf den Flügeln für offensive Vorstöße sorgen. Im Sturm spielten Zlatko Dedic und Mickael Poté das erste Mal in dieser Zweitliga-Saison gemeinsam von Beginn an.
Nach verhaltenen ersten Minuten, in denen beide Mannschaften darum bemüht waren, ihren Spielfluss zu finden, nahm eine sehr temporeiche erste Hälfte ihren Verlauf. Es war die Fortuna, die besser aus den Startlöchern kam. In der 8. Spielminute brannte es das erste Mal vor dem Dresdner Kasten. Nach einem Eckball brachte ein Düsseldorfer den Ball auf das Dynamo-Tor. Kirsten war bereits geschlagen, doch Koch rettete am Pfosten auf der Linie. Danach zogen die Hausherren ein kleines Powerplay auf und setzten sich für einige Minuten in der Hälfte der Gäste fest. In der 10. Minute war es Bancé, der steil geschickt wurde. Kirsten wollte den Ball vor dem Ex-Augsburger abfangen, rutschte dabei weg, konnte den Schuss des Fortuna-Stürmers jedoch zur Ecke klären. Die Gastgeber drängten danach weiter auf eine frühe Führung – und belohnten sich dafür. Nach einer Flanke von Tobias Levels konnte Kirsten den Ball nicht entscheidend klären und Oliver Fink traf aus dem Hinterhalt aus 14 Metern zur 1:0-Führung ins lange Eck (18.).
Danach konnte Dynamo sich etwas mehr Luft verschaffen. Die erste hochkarätige Chance für Schwarz-Gelb hatte Brégerie. Nach einem Eckball konnte der Franzose das Spielgerät im Strafraum mit der Brust annehmen, doch sein Schussversuch wurde in letztem Moment von einem Fortuna-Bein geblockt (20.). Zwei Minuten später ergab sich die nächste gute Gelegenheit. Nach einer Flanke von Menz verpassten Schuppan und Losilla jeweils knapp vor dem Tor von Fabian Giefer.
Immer wieder stand Olaf Janßen von seinem Stuhl auf, trieb seine Spieler an und gab ihnen Anweisungen. Nach einer halben Stunde war es Dedic, der Giefer mit einem flach gesetzten Distanzschuss zu einer Parade zwang. Doch insgesamt kontrollierten die Hausherren das Spiel und waren mit ihren Vorstößen gefährlicher: Bancé prüfte Kirsten mit einem Drehschuss aus 18 Metern, den zweiten Ball knallte Gianniotas nach einer knappen halben Stunde an den Querbalken (32.).
Dynamo setzte die Marschroute von Olaf Janßen um und suchte gegen sehr offensiv aufgestellte Gastgeber (drei nominelle Stürmer mit Bancé, Reisinger und Hoffer) immer wieder den direkten und schnellen Weg in die Spitze. Eine zu hohe Fehlpassquote sorgte jedoch dafür, dass daraus nicht mehr Chancen entstanden.
Szenenapplaus gab das Düsseldorfer Publikum dem ehemaligen Kölner Olaf Janßen, als der in der Coaching-Zone einen Befreiungsschlag mustergültig mit der Brust annahm und abtropfen ließ. Kurz darauf holte Koch sich vor den Augen seines Trainers eine Gelbe Karte ab, als er beim Klärungsversuch gegen Gianniotas im Mittelfeld einen halben Schritt zu spät kam (40.).
In den zweiten Durchgang gingen beide Mannschaften unverändert. Das aus Dynamo-Sicht einzig Nennenswerte in den ersten Minuten waren zwei Gelbe Karten für taktische Fouls gegen Menz und Mravac. In der 54. Spielminute verzeichnete Koch die erste gute Gelegenheit. Nach einer Eingabe von rechts kam er im Strafraum mit der Innenseite zum Abschluss. Der Versuch, den Ball am vor ihm stehenden Abwehrspieler vorbei ins lange Eck zu befördern, misslang knapp. In der Folge verschaffte sich die Janßen-Elf etwas mehr Spielanteile, agierte im Aufbauspiel jedoch immer wieder zu fehlerhaft und konnte die Angriffe so selten erfolgversprechend zu Ende führen. Vielmehr hatte man nach einer Freistoßflanke aus dem rechten Düsseldorfer Halbfeld Glück, dass Bancé nach einer Stunde Spielzeit bei seinem Kopfballtreffer knapp im Abseits stand (62.). So blieb die Hoffnung beim Dresdner Anhang, der seine Mannschaft über die gesamte Spielzeit lautstark unterstützte, weiter erhalten. Mitte der zweiten Hälfte verflachte die Partie etwas. Fortuna überließ Dynamo die Initiative, doch die Dresdner fanden keine wirksamen Mittel gegen nun tieferstehende Heinrich-Heine-Städter. In der 79. Minute kam Tobias Müller für Poté – und Janßen bewies mit dem Wechsel ein gutes Händchen. Zunächst spielte Losilla auf rechts Koch frei, der nach innen zog und den Ball zum kurzen Pfosten schickte. Giefer legte sich die Kugel um ein Haar selbst rein (80.).
Doch kurz darauf war der Düsseldorfer Schlussmann machtlos. Nach einer Flanke von Ouali köpfte Dedic den Ball an den Pfosten, den zweiten Ball schob der eben eingewechselte Müller ins lange Eck und traf zum zu diesem Zeitpunkt nicht unverdienten 1:1 (82.). Alles war für eine heiße Schlussphase angerichtet – doch es passierte nicht mehr viel. Obgleich das Spiel von Dynamo noch viele Probleme offenbarte, entführte man mit dem von Janßen geforderten Mut einen hart erkämpften Punkt vom Rhein an die Elbe.
Olaf Janßen war insgesamt zufrieden mit seinem Einstand bei Dynamo: "Ich freue mich, dass die Mannschaft für den hohen Einsatz, den sie gezeigt hat, mit einem Punkt belohnt worden ist. Das Unentschieden war verdient, auch wenn wir vor allem in der ersten Halbzeit zu viele leichte Fehler gemacht haben."
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