Zum zweiten Mal binnen drei Tagen entscheidet die SG Dynamo Dresden ein Spiel in den Schlussminuten für sich und holt mit dem 2:1-Sieg beim SV Werder Bremen II den ersten Auswärtsdreier der laufenden Spielzeit. Im ersten Durchgang brachte Hilßner die Gastgeber vor 2.900 Zuschauern mit einem Distanzschuss an die Unterkante der Latte in Führung, nach der Pause egalisierte Lumpi Lambertz für die Neuhaus-Elf per Traumtor volley aus 16 Metern. Keine zehn Minuten später wurde der Routinier mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen, doch nach Foul an Jimi Müller nutzte Eilers in der Nachspielzeit die Gelegenheit vom Strafstoßpunkt und sorgte mit seinem sechsten Saisontor für den perfekten Abschluss der englischen Woche.
Im Vergleich zum Spiel gegen Halle nahm Cheftrainer Uwe Neuhaus zwei Veränderungen vor. Moll rückte für Hartmann in die Startelf, im Sturm bekam Testroet den Vorzug gegenüber Väyrynen.
Die SGD fand auf Platz 11 des Bremer Weserstadions zunächst sehr schlecht ins Spiel und hatten gegen die schnelle Offensive der Gastgeber alle Hände voll zu tun. Nach zehn Minuten klärte Blaswich auf der Linie einen Flachschuss aus kurzer Distanz mit dem Fuß, wenig später fischte er die Kugel an der Außenkante des Strafraums knapp vor einem Bremer weg. Als kurz darauf Hilßner 25 Meter vorm Tor keine Anspielstation sah, zog er einfach mal ab und brachte das Spielgerät zuerst an der Lattenunterkante und dann im Netz unter. Die Führung für den SVW II war zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient.
Nach und nach bekam Dresden dann mehr Zugriff, die Gastgeber standen zusehends tiefer und lauerten auf schnelle Gegenstöße, die sie auch immer wieder gefährlich vortrugen. Als es gegen die eng gestaffelten Hansestädter vor allem auf das spielerische Element ankam, musste Aosman wegen Problemen mit dem linken Oberschenkel vom Feld, Jimi Müller ersetzte ihn. Unmittelbar zuvor hatte Lorenzen vorm freien Tor zu lange gezögert und die große Gelegenheit zum 2:0 vergeben.
In der Schlussphase der ersten Halbzeit setzte sich die Sportgemeinschaft noch einmal in der Bremer Hälfte fest, Abschlussmöglichkeiten blieben jedoch Mangelware. Testroets Schuss aus 17 Metern ging knapp über den Querbalken (41.).
Beide Mannschaften kamen unverändert aus der Kabine, auch das Bild auf dem Rasen blieb weitgehend dasselbe. Die SGD hatte mehr Spielanteile, aber keine zwingenden Chancen, die Werderaner sorgten mit ihren schnellen Vorstößen immer wieder für Gefahr in der Dresdner Hälfte. Nach einer knappen Stunde fing SV-Keeper Duffner einen Ball vor Lumpi ab und gab ihm einen Rempler mit, für den sich Dynamos Mittelfeldmotor mit einem unnötigen Schubser revanchierte und Gelb sah. Die Uhr lief gegen die SGD, die weiter auf den Ausgleich drängte, aber zunächst erneut großes Glück hatte, nicht höher in Rückstand zu geraten, als Hefele auf der Linie angeschossen wurde (69.).
Kurz darauf dann der erlösende Treffer: Nach einer Flanke von Stefaniak landete der Ball halblinks an der Strafraumgrenze, Lumpi nahm die Kugel mit dem linken Schlappen volley und traf genau ins linke obere Eck – Ausgleich, 1:1 (71.). Als Dynamo sich anschickte, auf den zweiten Treffer zu drängen, wurde man durch eine Fehlentscheidung dezimiert: Lumpi spielte an der Mittellinie den Ball und wurde von einem Bremer gefoult, Schiedsrichter Kornblum sah es andersrum und schickte den Torschützen vorzeitig unter die Dusche (77.). Uwe Neuhaus reagierte und brachte Hartmann fürs defensive Mittelfeld, Stefaniak ging runter, Jimi Müller rückte auf die rechte Seite.
Die Gastgeber witterten gegen in Unterzahl spielende Dresdner noch einmal Morgenluft und versuchten, ein zweites Tor zu machen, fanden jedoch keine Lücke im Abwehrverbund um Kapitän Michael Hefele. Als die Nachspielzeit nahte, wurde Jimi Müller am gegnerischen Strafraum angespielt, ging ins Dribbling und wurde von den Beinen geholt, es gab Strafstoß. Eilers schnappte sich den Ball, blieb cool und schob zum 2:1 ein (90.+1) . Der Jubel bei den knapp 1.500 mitgereisten Schwarz-Gelben kannte keine Grenzen.
Zum dritten Mal in Folge und zum vierten Mal in der laufenden Spielzeit gelang es der Sportgemeinschaft, einen Rückstand wettzumachen. Zum zweiten Mal sprang nach einem Rückstand sogar noch ein Sieg heraus. Am kommenden Sonntag (14 Uhr) erwartet die SGD den Chemnitzer FC vor ausverkauftem Haus zum Sachsenderby.
Wer am Samstag in Bremen dabei war, ist wieder dazu aufgerufen, an der Umfrage des Fanprojekt Dresden teilzunehmen, um die Rahmenbedingungen rund um das Spiel mit allen beteiligten Partnern auswerten und verbessern zu können. Hier geht es direkt zum Fragebogen. Danke euch!
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