Dynamo gegen Ingolstadt, das war am 6. Spieltag der 2. Bundesliga ein Duell zwischen dem Letzten und dem Vorletzten der Tabelle. Die Schwarz-Gelben hatten sich vorgenommen, mit einem Heimsieg die „Rote Laterne“ an den Gegner abzugeben, doch nach 90 umkämpften Minuten und einem 1:1-Unentschieden blieb dieses Vorhaben ohne Erfolg.
Im Vergleich zur Montagspartie bei St. Pauli hatte Interimstrainer Steffen Menze in seinem zweiten Spiel zwei Umstellungen vorgenommen. Cheikh Gueye kehrte nach seiner Rotsperre zurück auf seine angestammte Position als Rechtsverteidiger, während Christoph Menz anstelle des verletzten Tobias Kempe ins rechte Mittelfeld beordert wurde.
Die Schwarz-Gelben, die zum ersten Mal in dieser Spielzeit in schwarzen Hosen aufliefen, legten gegen die „Schanzer“ los wie die Feuerwehr. Bereits nach fünf Minuten hätte Sebastian Schuppan nach einem ruhenden Ball den Ingolstädter Keeper Weis um ein Haar überwunden. Doch der Vertreter von Özcan parierte den gut gesetzten Kopfball mit einem sehenswerten Reflex. Unmittelbar darauf konnte er sich ein zweites Mal auszeichnen, als Anthony Losilla im Strafraum frei zum Schuss kam. Weis riss die Fäuste nach oben und lenkte das Leder an die Latte.
Die 22.674 Zuschauer waren sofort wach und feuerten das Team auf dem Rasen an. Die euphorische Anfangsstimmung ebbte nach elf Minuten aber ab, als Hofmann nach einer zu kurzen Kopfballabwehr außerhalb des Strafraumes an den Ball kam und abzog. Das Spielgerät schlug an den linken Innenpfosten und von dort ins Tor, Kirsten streckte sich vergeblich. „Wir haben vor dem Gegentreffer schlecht verteidigt“, sagte Steffen Menze nach dem Abpfiff. „Das Gegentor hat uns verunsichert, aber wir haben uns zum Glück schnell wieder gefangen.“
Dynamo kämpfte sich zurück ins Spiel und kam schließlich durch einen satten Schuss von Christoph Menz zum verdienten Ausgleich. Nach toller Vorarbeit von Robert Koch, der sich auf der linken Außenbahn durchgesetzt hatte und in den Rücken der Abwehr spielte, konnte Menz mit der Innenseite einnetzen. Weis war zwar noch am Ball, blieb am langen Pfosten aber ohne echte Abwehrchance. Direkt im Gegenzug brannte es schon wieder lichterloh im Dynamo-Strafraum. Doch Kirsten reagierte im Gewühl großartig und parierte den Schuss der Ingolstädter, die den Ball auch im zweiten Versuch nicht im Tor unterbringen konnten.
Vor allem bei Standardsituationen mussten die Dynamo-Fans immer wieder bangen. Viele Freistöße und Ecken eröffneten den Gästen zahlreiche Möglichkeiten, den Ball vors Dresdner Tor zu bringen. Sie schlugen daraus aber kein Kapital, weil Dynamos Defensive beherzt verteidigte. Im zweiten Durchgang, den beide Mannschaften unverändert begannen, übernahmen zunächst die Ingolstädter die Initiative. Klare Chancen konnten sie aber gegen die kämpferisch eingestellte Dynamo-Elf nicht erspielen. Die Hausherren wiederum verpassten es, aus den Ballgewinnen in der Offensive zählbares Kapital zu schlagen. Das Bemühen um eigene Angriffe verpuffte zu oft durch einfache Fehler im Spielaufbau, was auf den Rängen für hörbaren Unmut sorgte.
Im weiteren Spielverlauf ergaben sich für Ingolstadt und Dresden nur noch wenige, aber hochkarätige Chancen. Eine davon machte Kirsten zunichte, der gegen den frei durchgelaufenen Buchner aus dem Tor kam und die gefährliche Situation mit einer guten Parade entschärfte. Nach einem Zuspiel von Aoudia hätte Zlatko Dedic im Strafraum für ein Erfolgserlebnis sorgen können, aber der Slowene zögerte etwas zu lange mit dem Abschluss, weil sich ihm keine freie Schussbahn öffnete. Die größte Gelegenheit für die Schwarz-Gelben hatte Losilla fünf Minuten vor Schluss auf dem Fuß. Der Franzose wurde von seinem Landsmann Brégerie hervorragend freigespielt, scheiterte aber am gut aufgelegten Weis im Ingolstädter Tor.
So hatte das 1:1 immer noch Bestand, als Schiedsrichter Harm Osmers nach 90 Minuten abpfiff. Für das Ziel, das Tabellenende zu verlassen, war die Punkteteilung zu wenig. Nach drei Niederlagen in Folge hielten die Schwarz-Gelben immerhin wieder etwas Zählbares in den Händen. So lautete das Fazit des Sportlichen Leiters und Interimstrainer Steffen Menze: „Wir können mit dem Punkt leben. Doch zufrieden sind wir nicht, weil wir gewinnen wollten.“
Durch die Länderspielpause vor dem nächsten Zweitliga-Spiel am 15. September in Düsseldorf hat Dynamo Dresden nun zwei Wochen Zeit, um weiter gezielt zu arbeiten. Im Rahmen des FDGB-Pokals bietet die Partie gegen Borussia Mönchengladbach am kommenden Sonntag (8. September) die Möglichkeit, sich gegen eine erstklassige Mannschaft zu erproben.
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