Die SG Dynamo Dresden konnte trotz einer ansprechenden Leistung auch das Auswärtsspiel in Aalen nicht gewinnen. Die Janßen-Elf trennte sich vom VfR mit 1:1 (0:0). Dynamo hatte das Spiel über 90 Minuten gut im Griff, versäumte es jedoch, Chancen in Tore umzumünzen. In der 79. Minute gelang Tobias Kempe das verdiente und erlösende 1:0. Doch kurz darauf kam Aalen durch einen unberechtigten Elfmeter zum Ausgleich (82.). Mit dem 14. Unentschieden im 27. Spiel konnte der Abstand aufs rettende Ufer erneut nicht entscheidend verringert werden.
Cheftrainer Olaf Janßen nahm im Vergleich zum Heimspiel gegen Greuther Fürth zwei Veränderungen vor. Für den verletzten Marco Hartmann rückte Christoph Menz neben Anthony Losilla auf die Doppelsechs. Im Sturm begann Zlatko Dedic anstelle von Mickael Poté. Ansonsten blieb alles beim Alten: Die Innenverteidigung vor Schlussmann Benjamin Kirsten bildeten Romain Brégerie (K) und Toni Leistner, auf den defensiven Außenpositionen agierten Thorsten Schulz und Cheikh Gueye. Im Dreiermittelfeld kamen Tobias Kempe im Zentrum sowie Idir Ouali und Vincenzo Grifo auf den Bahnen zum Einsatz.
Nach nicht einmal zwei Minuten hatten die knapp 1.000 mitgereisten Dynamo-Fans das erste Mal den Torschrei auf den Lippen. Grifo flankte vom rechten Strafraumeck gefühlvoll mit dem linken Fuß nach innen, wo Kempe unbedrängt zum Kopfball kam. Doch den platzierten Ball parierte der Aalener Schlussmann mit gutem Reflex. Und auch die darauffolgende Ecke brachte höchste Gefahr fürs Tor der Hausherren. Das Spielgerät landete bei Brégerie, der aus kurzer Distanz einen Aalener Verteidiger auf der Linie anschoss. Dedic nahm den zweiten Ball auf, doch dann war der Winkel zu spitz, die Situation vorüber. Dynamo hatte in den Anfangsminuten die höheren Feldanteile, verhalten agierende Aalener verzeichnete lediglich eine Halbchance nach einer Ecke (11.).
An diesem Bild hatte sich auch bis zur 20. Minute nichts geändert, als Dynamo das nächste Mal gefährlich vorm Gehäuse der Gastgeber auftauchte. 20 Meter vor dem Tor setzte Grifo mit einem technisch feinen Steckpass auf Dedic ein Überraschungsmoment. Der Slowene fackelte nicht lange und zog ab, doch sein flacher Schuss strich einen halben Meter am langen Pfosten vorbei. Kurz darauf setzten die Schwarz-Weißen den ersten Nadelstich. Mit einem Konter über die linke Seite trugen sie den Ball bis in den Dresdner Strafraum, aber Dynamos Abwehr bereinigte die Situation gemeinschaftlich (25.). Spätestens jetzt war klar, dass das Team von Olaf Janßen bei den blitzschnellen Gegenstößen des VfR extrem wachsam sein musste.
Weiter war die SGD auf sehr schwierigem Geläuf auf der Suche nach der Lücke im kompakten Aalener Spiel. Die vierte Dynamo-Ecke brachte Grifo nach 38 Minuten von rechts auf den Elfmeterpunkt. Dort stand Menz, der bei der Direktabnahme leicht in Rücklage geriet und die Kugel über den Querbalken setzte. Eine Minute später hatte auch Aalen nach einer Ecke einmal wieder den Hauch einer Chance. In den Schlussminuten des ersten Durchgangs kam der Gastgeber noch einmal etwas auf. Doch insgesamt blieb das Team von Trainer Stefan Ruthenbeck bis zu diesem Zeitpunkt blass. Torlos ging es in die Kabine.
Olaf Janßen nahm in der Pause keinen Wechsel vor. Das Spiel war jetzt deutlich zerfahrener als im ersten Durchgang. Beide Mannschaften taten sich schwer, ein strukturiertes Spiel aufzuziehen, nennenswerte Torszenen waren Mangelware. Nach einer Stunde brachte Janßen Marvin Stefaniak für den unglücklichen Grifo.
Nach einer sehenswerten Kombination über Brégerie, Dedic und Ouali landete der Ball auf dem linken Flügel bei Schulz. Dessen Flanke wurde von einem Aalener zu kurz abgewehrt und fiel auf den Fuß von Stefaniak. Der U19-Junior nahm den Ball aus 14 Metern direkt, setzte jedoch einen halben Meter zu hoch an (70.). Aalen suchte sein Glück weiter in Kontern, verstand es jedoch nicht, diese effektiv abzuschließen.
Dresden war mit seinen Vorstößen weiter gefährlicher. Gueye brachte vom rechten Flügel eine weite Flanke, die Ouali am langen Pfosten direkt abnahm, doch ein Aalener warf sich in den Schuss. Den zweiten Ball aus zwölf Metern zentraler Position schoss Menz einem Schwarz-Weißen gegen den Oberkörper, die Hand war nicht im Spiel (74.).
Dann der erlösende Moment. Gueye spielte Menz an der Strafraumkante an, der den Ball gut mitnahm, sich zum Tor drehte und auf Kempe durchsteckte. Dessen flacher Schuss wurde zwar noch abgefälscht, trudelte dann aber über die Linie. Dynamo führte 1:0, und das hochverdient (79.).
Doch die Dresdner Freude währte nur kurz. In der 82. Minute ging Gueye im Sechzehner sauber in einen Zweikampf, was seinen Gegenspieler nicht daran hinderte, zu Boden zu gehen. Schiedsrichter Markus Wingenbach zeigte auf den Punkt – eine Fehlentscheidung. Leandro ließ sich die Gelegenheit vom Punkt nicht entgehen. Kirsten war in der richtigen Ecke, aber der Ball schlug unhaltbar im Winkel ein. Es stand 1:1, was nach dem Spielverlauf sehr schmeichelhaft für die Gastgeber war. Und mehr als bitter für die Sportgemeinschaft.
Dynamo setzte in den Schlussminuten noch einmal alles daran, doch noch den Siegtreffer zu landen. Aber die Bemühungen blieben erfolglos, es blieb beim 1:1.
Olaf Janßen: "Jeder kann sich vorstellen, dass die Mannschaft und ich sehr enttäuscht sind über das Ergebnis. Wir sind gut in das Spiel gekommen, wollten flexibel agieren. Diese Aufgabe hat das Team hervorragend umgesetzt. Wir haben einen hohen läuferischen Aufwand betrieben und leider wie so oft die uns gebotenen Möglichkeiten nicht genutzt. Aalen hat uns mit Kontern auch in der Abwehr gefordert, aber wir haben das alles gut geklärt. In der zweiten Halbzeit hat uns Aalen das Leben noch etwas schwerer gemacht, aber meine Jungs haben nicht aufgegeben. Man hat gesehen, dass wir unbedingt gewinnen wollten. Das 1:0 haben wir uns verdient erzwungen. Dass dann so ein zweifelhafter Elfmeter in unserer Situation dazu führt, dass wir wieder nicht belohnt werden, ist sehr bitter. Wir werden aber jetzt nicht mit dem Fußballgott hadern, sondern die Herausforderung annehmen und weiter an unserem Ziel arbeiten."
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