Am Sonntag standen zwei weitere Testspiele im Trainingslager in der Türkei an. Bevor es gegen den russischen Spitzenklub Rubin Kasan ging, hieß der Gegner zwei Stunden früher Austria Wien (15.30 Uhr Ortszeit, 14.30 Uhr MEZ). Der amtierende österreichische Meister und Dynamo Dresden trennten sich 0:0.
Dynamos Cheftrainer Olaf Janßen hatte seinen Kader in zwei Hälften geteilt, die beide über die kompletten 90 Minuten des jeweiligen Testspiels gehen sollten. Allein auf der Torhüter-Position wurde in beiden Partien zur Halbzeit gewechselt. Janßen konnte exakt auf 20 einsatzfähige Feldspieler zurückgreifen, da neben dem in der Regeneration befindlichen Adnan Mravac zwei weitere Spieler kurzfristig passen mussten. Robert Koch konnte aufgrund von Knieproblemen nicht mitwirken, Tobias Müller musste wegen Schmerzen im Sprunggelenk aussetzen.
Gegen Austria begann Markus Scholz im Tor, zur Halbzeit wurde er von Florian Fromlowitz ersetzt. Dynamo spielte im 4-1-4-1 mit Thorsten Schulz, Romain Brégerie, Alban Sabah und Sebastian Schuppan in der Viererkette sowie Toni Leistner auf der „Sechs“. Davor agierte eine offensive Viererreihe mit Vincenzo Grifo und Idir Ouali auf den Bahnen sowie Cristian Fiel und Filip Trojan im Zentrum. Die Spitze bildete Mickael Poté.
Dynamo fand deutlich besser ins Spiel und kam durch Trojan (8.), Grifo (9.) und Poté (11.) zu guten Chancen. Die wenigen Vorstöße der Wiener wurden durch die kompakt stehende Dresdner Defensive bereinigt oder von Scholz souverän gepflückt. Nach 21 Minuten war es abermals Poté, der den Austria-Schlussmann in Bedrängnis brachte. Nach schöner Kombination über Fiel, Trojan und Grifo verlängerte er eine Hereingabe gefährlich, doch der österreichische Keeper Hadzikic konnte das Leder mit Mühe festhalten. Janßen motivierte seine Mannschaft von außen, nicht nachzulassen. Dynamo bot, nicht nur in Hälfte Eins, in allen Mannschaftsteilen eine sehr disziplinierte Leistung.
Kurz vor der Pause wurde Fiel elfmeterreif im Strafraum gelegt, doch der Routinier wurde mit Gelb „belohnt“, weil er sich über das Ausbleiben des Pfiffes aus Gencay Hürmans Pfeife beschwerte. Hürman hatte Dynamo bereits am Freitag gegen BVB II und auch im Vorjahr in mehreren Testspielen gepfiffen. Ohne Tore ging es in eine verkürzte Halbzeit.
Wiens Cheftrainer Nenad Bjelica nutzte die Pause für einen Neunfach-Wechsel. Bei Dynamo kam lediglich Fromlowitz für Scholz. Doch trotz schwerer werdender Beine gab die SGD zunächst weiter den Ton an und ließ wenig zu. Hochkarätige Möglichkeiten ergaben sich zweimal nach Freistößen von Fiel. Einmal kam Poté an die Hereingabe, Hadzikic konnte klären (49.). Dann klärte ein anderer Wiener für den bereits geschlagenen Austria-Keeper nach einem missglückten Rettungsversuch. Dem Beinahe-Eigentor war wieder ein Standard von Fiel vorausgegangen (61.).
Erst in der Schlussviertelstunde konnte FK Austria das Spiel dominieren. Und das trotz Unterzahl, denn ein Wiener musste den Platz verlassen, nachdem er im Rasen hängengeblieben war. Bjelica wechselte nicht mehr und die „Veilchen“ aus der österreichischen Hauptstadt spielten zu zehnt zu Ende. Doch auch das Team des kroatischen Trainers konnte aus dem Übergewicht in der Schlussphase nichts Zählbares mehr schlagen. Nachdem also am Samstag der Vorjahreszweite der Alpenrepublik den Triple-Sieger 3:0 geschlagen hatte (RB Salzburg - Bayern München 3:0), wäre für Dynamo am Sonntag gegen den amtierenden Meister mehr als ein 0:0 drin gewesen. Doch so gut das klingt, ist es doch letztlich nicht mehr als Testspielkaffeesatzleserei.
Deutlich mehr Substanz hatte dann das Fazit von Cheftrainer Olaf Janßen, was dieser später, nach dem zweiten Testspiel des Tages gegen Rubin Kasan, ziehen sollte. Und das fiel auch sehr positiv aus: „Es hat Spaß gemacht, beiden Mannschaften zuzuschauen. Ich will Teamgeist sehen, eine Mannschaft, die mit Disziplin zusammen gegen den Ball spielt und nach Ballgewinn schnell umschaltet. Und genau das haben beide Mannschaften heute klasse gemacht. Wir haben gegen Rubin Kasan drei Treffer erzielt und hatten auch gegen Austria Wien fünf, sechs hochkarätige Torchancen. Ich kann sagen, dass ich nach den enormen Trainingsbelastungen der vergangenen Tage von allen Spielern positiv überrascht wurde und sehr zufrieden damit bin, wie wir uns heute präsentiert haben. Morgen werden wir zusammen am Vormittag regenerativ trainieren. Am Nachmittag haben sich die Jungs etwas Freizeit verdient, wo sie mal richtig die Beine hochlegen dürfen!“
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