Vor 27.872 Zuschauern empfing die SG Dynamo Dresden am 19. Spieltag der 2. Bundesliga mit dem VfL Bochum zum Jahresabschluss einen Kontrahenten im Kampf um den Klassenerhalt. In einer umkämpften Begegnung mit wenigen Torraumszenen trennten sich beide Mannschaften mit einem 0:0.
Dynamos Cheftrainer Olaf Janßen schickte seine Mannschaft im 4-4-2 auf das Feld. Gegenüber der 1:3-Niederlage beim 1.FC Köln gab es drei personelle Änderungen. Nach ihren Gelbsperren kehrten Mickael Poté und Robert Koch in die Startelf zurück. Zlatko Dedic nahm dafür zunächst auf der Bank Platz, Paul Milde stand nicht im Aufgebot. Außerdem rückte Amine Auodia für Toni Leistner in die Anfangsformation und bildete gemeinsam mit Poté die Doppelspitze. Dahinter agierten Idir Ouali und Robert Koch auf den Außenbahnen. Tobias Kempe übernahm auf der Doppelsechs neben Anthony Losilla den offensiven Part. Die Viererkette besetzten Kapitän Romain Brégerie und Adam Susac in der Innenverteidigung sowie Thorsten Schulz und Sebastian Schuppan auf den Außenverteidigerpositionen.
Das erste Highlight des Abends setzten die Dynamo-Fans. 25.000 von ihnen erhielten vor dem Anpfiff gelbe Weihnachtsmützen, die im weiten Rund für einen einzigartigen optischen Akzent sorgten. Als beide Mannschaften auf den Rasen liefen, rollte der K-Block eine große Blockfahne mit der Dresdner Stadtsilhouette aus. Auf dem Platz entwickelte sich mit dem Anpfiff eine temporeiche Begegnung. Beide Teams spielten schnell über die Außenbahnen, konnten die Angreifer zunächst aber nicht in Szene setzen. Die erste Torannäherung hatte Robert Koch nach sechs Minuten, aber sein Schuss aus 22 Metern ging über das Gehäuse. Zwei Minuten später setzte Bochum das erste Achtungszeichen. Benjamin Kirsten klärte einen 20-Meter-Freistoß nach vorn, wo Maltritz an den Ball kam und einschoss. Dabei stand der Gästeverteidiger jedoch in einer Abseitsposition, weshalb der Treffer nicht zählte.
Im weiteren Verlauf hatten die Dresdner mehr Spielanteile und versuchten die beiden Stürmer Poté und Aoudia mit Flanken aus dem Halbfeld einzusetzen. Nach einer Hereingabe von Schulz überwand Aoudia Gäste-Keeper Andreas Luthe, scheiterte aber mit seinem sehenswerten Flugkopfball am Pfosten (19.). Bei Bochum ging vor allem viel über den wendigen Yusuke Tasake, der immer wieder als Ideengeber für seine Mannschaft in Erscheinung trat. In der 20. Minute setze der Japaner seinen Mitspieler Aydin ein, der aber aus spitzem Winkel am Tor der Dresdner vorbei zielte. Tasaka war auch dafür verantwortlich, dass die Gäste nach einer halben Stunde etwas mehr vom Spiel hatten. Die Blau-Weißen kombinierten bis zum Strafraum gut, konnten ihre Offensivspieler aber nicht entscheidend in Szene setzen. Dynamo spielte nun abwartend und lauerte auf Konter. Bis auf einen Fernschuss von Bochums Aydin (42.) gab es bis zur Pause keine weitere Tormöglichkeit.
Mit dem Wiederanpfiff wechselten beide Mannschaften. Bei Dynamo kam Cristian Fiel für Robert Koch ins Spiel. Kempe rückte aus dem zentralen Mittelfeld auf die rechte Außenbahn. Bochum wechselte verletzungsbedingt. Heiko Butscher ersetzte Maltritz auf der Innenverteidigerposition. Der zweite Durchgang begann mit mehreren Standards für die Gastgeber in der Bochumer Hälfte. Die beste Chance hatte Poté nach einer Ecke, aber sein Kopfball strich über das Tor (49.). In der Folge spielte sich das Geschehen vor allem zwischen den Strafräumen ab.
Viele Unkonzentriertheiten im Aufbauspiel sorgten dafür, dass weitere Torchancen zunächst Mangelware blieben. Losilla brachte bei seinem Schuss aus 16 Metern zu wenig Druck hinter den Ball (64.). Olaf Janßen reagierte und brachte mit Zlatko Dedic eine frische Kraft für das Offensivspiel. Mickael Poté verließ den Platz (69.). Keine zwei Minuten später musste sein Sturmpartner ebenfalls vom Platz. Nach einem Luftduell mit Ex-Dynamo Florian Jungwirth schickte Schiedsrichter Christian Dingert Aoudia mit der Roten Karte vom Feld. Der Unparteiische hatte einen Schlag des Dresdner Angreifers gesehen, doch der glatte Platzverweis war in dieser Situation eine äußerst harte und möglicherweise überzogene Entscheidung.
Trotz der Unterzahl spielte Dynamo weiter mutig nach vorn und auf Sieg. Die Schwarz-Gelben wurden von den Fans auf den Rängen lautstark angefeuert und legten kämpferisch nochmal eine Schippe drauf. In der 82. Minute kam Dedic nach einem hohen Zuspiel in die Spitze an den Ball und nahm Fahrt in Richtung Gästetor auf. Aus spitzem Winkel fand er im Bochumer Schlussmann seinen Meister. Die Mannschaft von Trainer Peter Neururer verlegte sich in der Schlussphase aufs Kontern und hatte kurz vor Spielende die große Möglichkeit auf drei Punkte. Der eingewechselte Jan Gyamerah wurde im Strafraum von Tasaka mustergültig bedient und zielte nur wenige Zentimeter am langen Pfosten vorbei (86.). Nach einer dreiminütigen Nachspielzeit ertönte der Abpfiff.
Olaf Janßen: „Ich habe meine Mannschaft auf Bochum eingestellt und sie hat über das gesamte Spiel die Aufgaben erfüllt. Wir waren in der zweiten Halbzeit gut im Spiel, dann kam der Platzverweis. Was mein Team in Unterzahl dann gezeigt hat, macht mich stolz. Alle im Stadion haben gemerkt, dass die Jungs auf dem Rasen den Sieg wollten und fast hätte es mit der Chance von Dedic auch noch ein schönes Weihnachtsgeschenk gegeben. Die wenigsten haben uns diese Leistung über die gesamte Vorrunde zugetraut, deshalb können wir motiviert und optimistisch nach einer Erholungspause die weitere Saison in Angriff nehmen.“
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