Die SG Dynamo Dresden hat das erste Testspiel im neuen Jahr gegen Rot-Weiß Erfurt mit 0:2 verloren. Der Drittligist nutzte vor 3.291 Zuschauer in der ersten Halbzeit eine Druckphase und erzielte durch Nietfeld und Tunijc zwei Treffer.
Dynamo-Cheftrainer Olaf Janßen teile die 22 mitgereisten Spieler bereits vor dem Anpfiff in zwei Teams auf, die jeweils für eine Halbzeit zum Einsatz kamen. In der ersten Elf stand Markus Scholz im Tor, davor bildeten Cheikh Gueye, Romain Brégerie, Alban Sabah und Thorsten Schulz die Viererkette in der Abwehr. Im Mittelfeld begannen Anthony Losilla, Robert Koch, Idir Ouali und Vincenzo Grifo. Der Neuzugang aus Hoffenheim feierte sein Debüt im schwarz-gelben Dress. Als Sturmduo schickte Janßen Amine Aoudia und Tobias Müller auf den Platz.
Die erste Aktion im Spiel hatte Alban Sabah nach einem Freistoß von Idir Ouali. Der Innenverteidiger war mit nach vorn gerückt, konnte mit seinem Kopfball das Tor der Erfurter aber nicht in Bedrängnis bringen. Auf der anderen Seite war es Tunijc, der im letzen Moment von Romain Brégerie beim Torschuss gestört werden konnte. Bei guten äußerlichen Bedingungen übernahmen die Schwarz-Gelben nach einer ausgeglichenen Anfangsphase das Kommando, konnten sich aber keine entscheidenden Torszenen herausspielen. Nach etwas mehr als einer Viertelstunde tauchte Vincenzo Grifo zentral vor dem Erfurter Strafraum auf. Ein Zuspiel verwertete der Debütant mit einem Schuss, der von einem Rot-Weißen zur Ecke abgefälscht wurde.
Dynamo versuchte Mitte der ersten Häfte aus einer kompakten Abwehr heraus schnell nach vorn zu spielen. Erfurt ließ jedoch wenige Chance zu und hielt als unterklassiger Verein kämpferisch dagegen. Aber auch spielerisch wussten die Hausherren zu überzeugen. Tunijc traf nach 26 Minuten den Pfosten, nachdem er zuvor Scholz im Dresdner Tor umspielt hatte und nur noch einschieben brauchte. Gezählt hätte der Treffer allerdings nicht, denn der Linienrichter hatte wegen Abseits auch die Fahne gehoben. Nur eine Minute später war es Nietfeld, der sich im Zweikampf durchsetzte und einen Schuss abgab. Scholz konnte den halbhohen Ball aber sicher aufnehmen.
Erfurt hatte jetzt Blut geleckt und startete eine weitere Angriffswelle. Ein Stellungsfehler brachte erneut Nietfeld in eine aussichtsreiche Position und diesmal ließ sich der Erfurter die Gelegenheit nicht entgehen. Allein lief er auf Scholz zu, umkurvte ihn und schon den Ball zur 1:0-Führung über die Linie (28.). Dynamo zeigte sich vom Gegentor beeindruckt und blieb mit Abwehrarbeit beschäftigt, während die Gastgeber weiter zur Attacke bliesen. Ein weiterer Fehler begünstigte schließlich den zweiten Erfurter Treffer. Tunijc traf zum 2:0, konnte sich im Strafraum gegen Scholz durchsetzen und wurde auch von Brégerie nicht mehr entscheidend gestört (37.).
Dynamo bemühte sich anschließend, den Rückstand zu verkürzen, doch bis auf einen Schlenzer von Aoudia, der knapp das RWE-Tor verfehlte, blieben zwingende Chancen bis zur Pause aus. Erfurt hatte dagegen das dritte Tor vor Augen, als Tunijc nach einer Ablage frei vor Scholz stand. Diesmal war der Dynamo-Keeper aber nicht zu bezwingen. Unmittelbar danach pfiff schiedsrichter Giese die erste Halbzeit ab. Olaf Janßen schickte mit Wiederanpfiff elf neue Spieler auf das Feld. Im Kasten stand jetzt Benjamin Kirsten. In der Abwehr erhielten mit Franz Pfanne (Innenverteidiger) und Oliver Merkel (Rechtsverteidiger) zwei Youngster ihre Einsatzchance. Auf der anderen Seite der Viererkette komplettierten Adam Susac und Sebastian Schuppan das Quartett. Das Mittelfeld setzte sich mit Cristian Fiel, Tobias Kempe, Paul Milde und Filip Trojan zusammen, im Sturm waren Zlatko Dedic und Mickael Poté gefragt.
Fünf Minuten waren im zweiten Durchgang gespielt, als Tunijc aus der Distanz das Dresdner Tor ins Visier nahm und nur knapp verfehlte. Die neu zusammengestellte Elf der Schwarz-Gelben brachte anschließend mehr Tempo ins Spiel und zeigte eine deutliche Steigerung in den Angriffsbemühungen. Nach einer Stunde ergaben sich daraus die ersten zwingenden Torchancen. Eine scharfe Hereingabe von Trojan konnte der ebenfalls zur Halbzeit eingewechselte zweite Torwart der Erfurter erst im Nachfassen sichern. Fast wäre Dedic dabei zum Torschuss gekommen. Kurz darauf setzte sich Mickael Poté im Zweikampf durch und lief unter Bedrängnis auf das gegnerische Tor zu. Seinen gewaltigen Schuss wehrte Kornetzky zur Seite ab. Trojan war zur Stelle und flankte sofort wieder nach innen, wo Poté seine zweite Möglichkeit mit dem Kopf vergab.
Dynamo hatte in dieser Phase das Spiel absolut im Griff und ließ die Erfurter nicht mehr zur Entfaltung kommen. Allerdings gelang es den Schwarz-Gelben nicht, die kompakt stehenden Thüringer ernsthaft in Gefahr zu bringen. Eine Kombination über Merkel und Milde, der Poté mit einem Zuckerpass im Strafraum in Szene setzte, blieb leider ohne Erfolg. Statt in aussichtsreicher Position selbst zu schießen, legte Poté quer auf Dedic, der abgedrängt wurde. Zwanzig Minuten vor Schluss war das die letzte nennenswerte Aktion in dieser Begegnung.
Pünktlich pfiff der Schiedsrichter nach 90 Minuten ab. Olaf Janßen rief seine Spieler zusammen und schickte sie anschließend zu den etwa 200 mitgereisten Dynamo-Fans. „Wir haben in der letzten Woche viel trainiert. Das war harte Arbeit“, sagte der Dynamo-Coach in einer ersten Einschätzung unmittelbar danach. „Das Testspiel gegen einen starken Gegner war für uns ein guter Gradmesser. Die Jungs haben gemerkt, dass in der einen oder anderen Situation noch etwas fehlt.“
Die gewonnen Erkenntnisse nehmen Mannschaft und Trainerstab mit in das Traininslager in die Türkei. Dort stehen drei weitere Testspiele an. Ab Dienstag erwarten die Schwarz-Gelben ein weiteres schweißtreibendes Programm, in dem die nötigen Grundlagen für die noch ausstehenden Pflichtspiele im Kampf um den Klassenerhalt gelegt werden sollen.
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