Zum Rückrundenauftakt verliert Dynamo Dresden vor 45.000 Zuschauern beim Tabellenführer 1. FC Köln. Das Spiel endete 3:1 (2:0) für die Gastgeber. Nach einem Doppelschlag von Patrick Helmes im ersten Durchgang erhöhte Miso Brecko kurz nach Wiederanpfiff auf 3:0. Das Tor für Dynamo erzielte der zur Halbzeit eingewechselte Amine Aoudia (56.).
Wie in den beiden vorangegangenen Spielen gegen Kaiserslautern und Bielefeld schickte Dynamos Cheftrainer Olaf Janßen seine Mannschaft auch gegen den Spitzenreiter im 4-1-4-1 auf den Rasen. Eine Überraschung hielt Janßen im rechten Mittelfeld bereit. Dort feierte Paul Milde anstelle des gelbgesperrten Koch sein Startelfdebüt in der 2. Bundesliga. In der Abwehrreihe kam neben den Innenverteidigern Romain Brégerie (K) und Adam Susac Sebastian Schuppan wieder zum Zug. Sein Pendant auf rechts hieß Thorsten Schulz. Idir Ouali auf der linken Bahn sowie Anthony Losilla und Tobias Kempe im Zentrum komplettierten das Dresdner Mittelfeld. Für den ebenfalls gelbgesperrten Poté begann Zlatko Dedic im Sturm. Im Kasten stand Benjamin Kirsten.
In der 6. Spielminute war der Dynamo-Keeper erstmals gefordert. Er wehrte einen scharf aufs Dreiangel getretenen Freistoß von Helmes zur Ecke ab. Danach entwickelte sich ein flottes Spiel auf Augenhöhe ohne klare Chancen auf beiden Seiten. Köln nutzte dann jedoch gleich die erste zur Führung. Gerhardt setzte sich im Mittelfeld gegen zwei Schwarz-Gelbe durch und schuf eine Überzahlsituation, die Köln über die rechte Seite ausspielte. Von dort kam die scharfe Flanke in den Sechzehner, wo Helmes mit einer sehenswerten Direktabnahme zur Stelle war und Kirsten keine Chance ließ.
In der 19. Minute gab es die erste Vollversammlung im Strafraum des FC. Milde brachte einen Freistoß aus dem Halbfeld, den die Kölner rausköpften, Kempes Nachschuss aus der zweiten Reihe wurde zur Ecke abgefälscht. Nur zwei Minuten später hatte eben jener Kempe den Ausgleich auf dem Fuß. Nach Pass von Ouali tauchte er frei vorm Kölner Schlussmann Horn auf, doch dieser blieb lange stehen und konnte den Ball entschärfen. Die Reaktion der SGD auf den Rückstand war gut, Dynamo hatte für einige Minuten Übergewicht. Doch dann war es ein Fehlpass in der eigenen Hälfte, den der Tabellenführer in Person des Ex-Nationalspielers Helmes eiskalt bestrafte. Dynamo wollte hinten rum spielen, doch ein Kölner brachte den Fuß dazwischen. Helmes war halbrechts plötzlich blank und schloss aus 15 Metern Position trocken ins lange Eck zum 2:0 ab (25.).
Köln war jetzt klar am Drücker und spielte wie ein echter Spitzenreiter. In den Folgeminuten brannte es mehrmals vorm Dresdner Kasten, doch entweder strichen die Bälle knapp an selbigem vorbei, oder Kirsten konnte sich auszeichnen, wie gegen Halfars Schlenzer aus 16 Metern (34.).
Zwischenfazit nach 45 Minuten: Dresden spielte weite Strecken einen guten und beherzten Ball – und Köln, genauer Helmes, bestrafte die Fehler der Gäste mit tödlicher Effizienz. Es waren nicht Spielkontrolle und Ballbesitz, die Köln die Zwei-Tore-Führung einbrachten, sondern die Kaltschnäuzigkeit im Ausnutzen der Dresdner Fehler.
In Hälfte zwei brachte Janßen Amine Aoudia für Milde und stellte um auf 4-4-2. Kempe rückte auf die Bahn, Aoudia sollte Dedic im Sturm unterstützen. Doch eines blieb beim Alten: Die Geißböcke profitierten von den Fehlern der Sportgemeinschaft. Nachdem Dynamo unnötig einen Ball auf Höhe der Mittellinie vertändelte, zeigten die Rot-Weißen abermals ihr blitzschnelles Umschaltspiel. Doppeltorschütze Helmes bediente rechts Brecko, der nach innen zog und aus 20 Metern draufhielt. Der Ball senkte sich hinter Kirsten ins Tor – 3:0 (51.).
In der 56. Minute zeigte dann jedoch auch Dynamo, dass es Fehler des Gegners zu bestrafen weiß. Aoudia ging in einen Rückpass von Hector, kam an den Ball und spitzelte die Kugel über den herausgelaufenen Horn zum 1:3- Anschluss ins Tor. Es war der sechste Saisontreffer des Algeriers, im Schnitt knipste er zu diesem Zeitpunkt aller 89 Minuten.
In einem von beiden Seiten sehr fair geführten Spiel war es dann wieder Köln, das die Chancen zum Torerfolg hatte. Zunächst konnte Wimmer frei vor Kirsten den Ball nicht kontrollieren (70.), dann klärte Dynamos Keeper einen Volleyschuss von Helmes aus zehn Metern (72.). Eine Minute später hätte Dresden um ein Haar ein zweites Tor erzielt. Nach Foul an Losilla gab es Freistoß aus reichlich 25 Metern zentraler Position. Kempe zirkelte den Ball gefühlvoll über die Mauer – und an den langen Pfosten, Horn war mit den Fingerspitzen noch dran.
Dann machte Schuppan Platz für Cheikh Gueye (73.), wenig später hatte der Ex-Dynamo Thomas Bröker die Ehre, den Platz von Helmes im Kölner Sturm einzunehmen. Zehn Minuten vor Schluss kam Cristian Fiel für Leistner ins Spiel. Dresden investierte weiter viel, um den Rückstand zu verkürzen. Erneut gab es Freistoß für die SGD, doch Fiels Versuch aus halbrechter Position blieb in der Mauer hängen (85.).
Zwei Minuten später ertönte über Müngersdorf lauter Jubel. Bröker hatte einen Distanzschuss an die Latte gesetzt, den zweiten Ball schob ein Kölner unbedrängt über die Linie, doch das Gespann um Schiedsrichter Peter Gagelmann hatte eine Abseitsposition ausgemacht. In der 90. Minute bekam Aoudia eine weitere Gelegenheit. Sein Schuss aus der Drehung wurde geblockt. Auch die letzte Aktion blieb dem Algerier vorbehalten. Er kam vor Horn an den Ball, konnte jedoch nicht genug Wucht in den Abschluss bringen. Horn hielt das Spielgerät fest und Gagelmann pfiff ab.
Letztendlich setzte sich der Favorit trotz einer couragierten und arbeitsintensiven Vorstellung des Janßen-Teams durch. Dynamo hat nun beim letzten Spiel 2013 zuhause gegen den VfL Bochum die Möglichkeit, das Punktekonto weiter hochzuschrauben.
Olaf Janßen: "Wir haben uns heute nicht tief hinten reingestellt, wie viele Mannschaften, die vor uns hier gespielt haben. Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht, uns leider aber durch zwei dumme Unachtsamkeiten um den Lohn gebracht. Der 1. FC Köln nimmt solche Fehler dankbar an. Auch nach dem 3:0 haben wir den Kopf oben behalten, sind durch ein Tor belohnt worden und hatten die Chancen für ein weiteres. Unterm Strich ist es ein verdienter Sieg für Köln, aber trotz der Niederlage haben wir keinen Grund, den Mut zu verlieren. Wenn wir diesen Weg weitergehen, ist mir nicht bange, dass wir unser Ziel am Ende erreichen werden."
FC-Cheftrainer Peter Stöger: "Dresden hat uns das Leben schwer gemacht, wir haben nie 100-prozentigen Zugriff auf das Spiel bekommen. Wir hatten es bis zum Ende schwer, weil der Gegner es uns schwer gemacht hat. Ich habe hier mit Sicherheit keinen Absteiger gesehen."
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