In einem echten Fußballkrimi am Donnerstagabend setzte sich die SG Dynamo Dresden vor 28.174 Zuschauern im Stadion Dresden hochverdient mit 3:1 (0:0) gegen den FC Rot-Weiß Erfurt durch. Dynamo beherrschte das Spiel gegen defensiv eingestellte Thüringer zu jeder Zeit, ging jedoch im ersten Durchgang zu fahrlässig mit den Chancen um. In Halbzeit Zwei sicherten Testroet (48.), Aosman (87.) und Eilers (90.+2) den wichtigen Dreier, Kammlott glich zwischenzeitlich aus (1:1, 67.). In einer packenden Schlussphase hatte die Sportgemeinschaft auch das Quäntchen Glück auf ihrer Seite, als der Innenpfosten das 2:2 durch Eichmeier verhinderte.
Im Vergleich zum Auswärtsspiel in Würzburg stellte Cheftrainer Uwe Neuhaus seine Mannschaft auf drei Positionen um. Für den am Knöchel angeschlagenen Fabian Müller stand Kreuzer in die Startelf und besetzte die Rechtsverteidigerposition. Teixeira rückte dafür auf die linke Seite. Den angeschlagenen Eilers ersetzte Tekerci auf der offensiven Außenbahn, im Sturm bekam Testroet seine Chance, Väyrynen nahm zunächst auf der Bank Platz.
Die Hausherren hatten das Geschehen auf dem Rasen vom Anpfiff weg im Griff, taten sich jedoch zunächst schwer, Torchancen zu kreieren. Die erste Gelegenheit hatten die Gäste, Laurito köpfte die Kugel nach einem Standard knapp am Pfosten vorbei (4.). Doch die Schwarz-Gelben kamen zusehends besser ins Spiel und setzten durch Tekercis Lattentreffer das erste Ausrufezeichen (18.). Auch Hartmanns Volleyschuss an den Außenpfosten (32.) sowie eine Doppelchance von Testroet und Tekerci (35.) brachten nicht den gewünschten Erfolg. Auf der Gegenseite verzeichnete die Elf von Christian Preußer durch den Distanzschuss von Hergesell ihre beste Möglichkeit, Blaswich war auf dem Posten (36.).
Uwe Neuhaus schickte dieselbe Elf nach der Pause zurück auf den Rasen in turbulente zweite 45 Minuten, die gut für die SGD begannen. Nach schönem Zusammenspiel von Aosman und Lumpi schickte dieser Testroet links in der Box auf die Reise, Dynamos Sturmspitze schob aus 14 Metern platziert und überlegt neben dem langen Pfosten ein (1:0, 48.). Knapp zehn Minuten startete Kreuzer ein Solo über dreiviertel des Platzes und setzte Testroet sehenswert im 16er ein, doch der Torschütze schob das Spielgerät knapp am langen Pfosten vorbei. Das sollte sich kurz darauf rächen: Kammlott nahm eine halbhohe Eingabe von rechts im vollen Lauf hinter dem Körper mit der Hacke ab, der Ball schlug aus sieben Metern im Kreuzeck ein, Blaswich hatte keine Abwehrchance. Das 1:1 war ein Treffer Marke „Tor des Monats“ (67.).
Uwe Neuhaus reagierte und brachte Eilers für Tekerci in die Partie. In der Folge drückte Dynamo auf die erneute Führung und musste dabei höllisch auf Konter der Gäste aufpassen. Das dickste Ding ließ Testroet in Minute 87 liegen, als ihm ein zu kurz gefausteter Ball von Klewin vor die Füße fiel. Dynamos Stürmer reagierte blitzschnell, schob die Kugel jedoch haarscharf am Pfosten vorbei. Wenige Sekunden später brach Aosman dann das rot-weiße Bollwerk. Ein Pass von Dürholtz prallte von einem Erfurter Bein direkt in den Lauf von Aosman, der die Kugel aus etwa 12 Metern mit dem rechten Fuß unhaltbar wuchtig und platziert ins linke Angel drosch (2:1, 87.). Nach dieser zweiten Bewerbung des Abends für die Sportschau tobte das Stadion, aber die aufregendsten Sekunden sollten noch folgen.
In der Nachspielzeit setzten sich die Gäste noch einmal im Dresdner Strafraum fest, die Hausherren warfen Mann und Maus in die Schussversuche der Blumenstädter. Letztlich war es Eichmeier, der dem Treiben ein Ende setzen wollte, doch die Kugel aus knapp 16 Metern zum Glück für die SGD nur an den Innenpfosten bugsierte, bevor die Szene geklärt werden konnte (89.). Der Schlusspunkt war der Neuhaus-Elf vorbehalten: Teixeira schickte mit einem Ball hinter die aufgerückte Erfurter Abwehr Eilers auf die Reise, der frei auf Klewin zuging und kühl am RWE-Schlussmann vorbei zum finalen 3:1 einschob (90.+2).
Unter dem Strich stehen zwei Dinge: Erstens die nicht ganz neue Erkenntnis, dass Dynamo derzeit viel Qualität von der Bank bringen kann. Und zweitens ein hochverdienter Dreier, bei dem nur deshalb ein Hauch von Fortune mitschwingt, weil Dynamo eine Reihe guter Chancen nicht konsequent verwertete.
Durch den zweiten Heimerfolg der laufenden Saison schob sich Dresden vor phantastischer Kulisse zumindest bis Samstag an die Tabellenspitze der 3. Liga. Am Sonntag in einer Woche gilt es, daran anzuknüpfen, um beim FSV Mainz 05 II den ersten Auswärtssieg zu erkämpfen (23.08., 14 Uhr). Dazwischen wartet jedoch erst einmal das Benefizspiel gegen den FC Bayern München am Montagabend (17.08., 18 Uhr). Nach dem Erfolg in der Liga steht der Vorfreude auf das Aufeinandertreffen mit dem Rekordmeister vor voraussichtlich mehr als 30.000 Zuschauern nun nichts mehr im Wege.
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