Dynamo Dresden gewann das siebte und letzte Testspiel der Wintervorbereitung gegen Hradec Kralove mit 4:1 (3:0). Die Generalprobe vor dem Restrundenstart gegen den Tabellenführer der tschechischen Druha Liga (2. Spielklasse) sahen 1.002 Zuschauer, davon knapp 50 Gästefans. Für Dynamo waren Poté, Dedic und Ouali erfolgreich, ein Treffer fiel nach einem Eigentor.
Cheftrainer Olaf Janßen berief einen 21-Mann-Kader für den letzten Test vorm Rückrundenstart. Die Anfangself setzte sich wie folgt zusammen: Hinter der Viererkette aus Cheikh Gueye, Romain Brégerie (K), Adam Susac und Thorsten Schulz hütete Benjamin Kirsten das Dresdner Tor. Auf der Doppelsechs spielten Anthony Losilla und Tobias Kempe, über die Bahnen kamen Idir Ouali und Vincenzo Grifo. Das Sturmduo bildeten Mickael Poté und Zlatko Dedic.
Nach einer kurzen Phase des Abtastens, in der Dynamo gegen spritzig wirkende Tschechen das Heft des Handelns schon in die Hand nahm, markierte Poté den ersten Treffer des Tages. Ouali tankte sich im Dribbling auf links zur Grundlinie durch und flankte gefühlvoll auf Dedic im Fünfmeterraum. Die Tschechen wehrten den Ball ab, jedoch zu kurz. Am Elfmeterpunkt lauerte Poté, hielt mit der rechten Innenseite drauf und drückte den Ball zum 1:0 über die Linie (7.). Hradec Kralove spielte sich vorerst keine Chancen heraus, anders Dynamo. Brégerie öffnete aus der eigenen Hälfte auf Grifo, der rechts mit Raum vor sich durchstartete, den Ball tropfen ließ und dann entschlossen auf den Kasten von Koubek brachte, jedoch eine Spur zu hoch ansetzte (11.).
Der erste nennenswerte Torschuss des Tabellenführers der Druha Liga kam in der 14. Minute von Janousek, doch bei dem flachen Schuss aus der Distanz war Kirsten sicher auf dem Posten. Hoch stehende Dresdner machten den in Weiß spielenden Gästen durch aggressives Pressing das Leben schwer. Wie auch am Mittwoch gegen Zwickau schoben sich die Außenverteidiger bei eigenem Ballbesitz immer wieder bis an die Mittellinie und Losilla oder Kempe ließen sich fallen und bauten im Stile eines Liberos das Spiel von hinten aus auf. Losilla war es dann auch, der mit einem gut getimten Diagonalpass Dedic auf links frei spielte. Der Slowene setzte den Ball gegen die Latte, doch beim Abschluss hatte er den Pfiff von Schiedsrichter Steffen Mix (Abtswind, Unterfranken) schon in den Ohren, dessen Assistent eine leichte Abseitsposition erkannt hatte (18.).
Vier Minuten später kam ZD22 zu seinem Treffer. Er holte sich den Ball im Mittelfeld, setzte Ouali auf der linken Seite ein und suchte den Weg in die Box. Oualis Eingabe von der Grundlinie landete genau auf Dedics Stirn, der den Ball unhaltbar zum 2:0 im langen Eck unterbrachte (22). Olaf Janßen konnte sich über zwei Stürmertore freuen. Nur drei Minuten später hatte Dedic sein zweites Tor auf dem Fuß. In der eigenen Hälfte gestartet erlief er sich einen klugen Pass von Grifo, setzte sich gegen einen Abwehrspieler durch und stellte Koubek auf die Probe, der den Ball nur zur Seite wegfausten konnte.
Das erste Mal gefährlich vorm Dynamo-Tor wurde es nach einer reichlichen halben Stunde. Zeleny kam im Sechzehner an den Ball und hob ihn über Kirsten, doch Brégerie war resolut zur Stelle und klärte (35.). Den Schlusspunkt hinter Hälfte Eins setzte Vincenzo Grifo unter Beihilfe eines Gästespielers. Ouali hatte nach einem Beinschuss auf der linken Angriffsseite einen Freistoß rausgeholt, den der Italiener mit viel Schärfe und Effet auf den langen Pfosten brachte. Losilla segelte knapp am Spielgerät vorbei, der Ball fiel auf das Abwehrbein von Podebradsky, der ihn unglücklich für die Tschechen zum 3:0 ins eigene Tor bugsierte (45.). Möglicherweise hätte die Kugel ihren Weg jedoch auch ohne diese leichte Berührung gefunden.
Als Fazit ließ sich schon jetzt festhalten: Zwischen der zweithöchsten Spielklasse des Nachbarlandes und der 2. Bundesliga liegt ein deutlicher Qualitätssprung. Dieser Eindruck konnte auch nicht dadurch geschmälert werden, dass die Tschechen ihren besten Torschützen (Vanecek, 13 Tore in 14 Ligaspielen) zunächst auf der Bank beließen.
Die Gäste kamen etwas agiler aus der Pause und wollten zeigen, weshalb sie sich anschicken, kommendes Jahr wieder erstklassig zu spielen. Olaf Janßen ersetzte nur Kirsten durch Scholz, Gästetrainer Prokopec verzichtete auf Wechsel nach dem Pausentee. Nach einer kurzen Drangphase der Weißen zeigte die SGD jedoch wieder, wer Herr im Hause ist. Poté ging über rechts in den Strafraum und legte quer auf Dedic. Der Slowene sah Ouali im Rücken und ließ den Ball listig passieren, so dass der Franzose aus Nahdistanz konsequent zum 4:0 einnetzte (58.).
Prokopec ersetzte nach einer Stunde drei Akteure und brachte auch Vanecek, am Geschehen auf dem Feld jedoch änderte sich nichts. Nach 70 Minuten nahm auch Olaf Janßen weitere Wechsel vor. Für Poté, Dedic, Losilla und Schulz kamen Amine Aoudia, Cristian Fiel, Marco Hartmann und Sebastian Schuppan. Taktisch ergab sich daraus ein 4-1-4-1 mit Hartmann auf der Sechs sowie Kempe und Fiel im zentralen Mittelfeld.
Auf dem Platz behielt Dynamo weiter klar die Oberhand, doch der Gast kam nun auch zu einem Torerfolg. Nach einem Ballverlust an der Mittellinie konnte Kulic seinen Gegenspieler durch eine Finte abschütteln und kam allein vor Scholz zum Abschluss. Beim trockenen flachen Abschluss ins lange Eck aus 16 Metern hatte Dynamos Nummer 1 keine Chance, es stand 4:1 (75.).
Zehn Minuten vor Toreschluss tauschte Olaf Janßen noch einmal durch. Für Ouali, Kempe, Susac und Gueye erhielten Tobias Müller, Filip Trojan, Christoph Menz und Toni Leistner noch etwas etwas Einsatzzeit. Doch es passierte nicht mehr viel und pünktlich nach 90 Minuten pfiff Steffen Mix die Partie ab.
Am Samstag, dem 8. Februar, startet Dynamo bei Union Berlin in die Rückrunde. Das erste Heimspiel steigt am Sonntag, dem 23. Februar, gegen den FC St. Pauli.
Olaf Janßen: „Ich bin sehr zufrieden, dass wir die Vorbereitung mit einem sehr disziplinierten und strukturierten Spiel abgeschlossen haben. Ich habe der Mannschaft mit auf den Weg gegeben, dass das Wichtigste in der Rückrunde die defensive Stabilität sein wird, dass jeder mitarbeitet gegen den Ball. Daran hat sich die Mannschaft heute super gehalten und darüber hinaus immer wieder versucht, schnell nach vorn zu spielen. Es war viel Struktur zu erkennen, und das ist es, woran wir in der Vorbereitung hart gearbeitet haben. Die Wintervorbereitung ist mit diesem Spiel beendet. Ab morgen beginnt eine normale Woche der Vorbereitung auf ein Pflichtspiel. Gegen Union wird es eine schwere Angelegenheit, wo wir alles in die Waagschale werfen müssen, aber wir sind gut vorbereitet“, resümierte Dynamos Cheftrainer „trotz“ geglückter Generalprobe zufrieden.
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