Im Jubiläumsspiel der Sportgemeinschaft schlägt der niederländische Meister Ajax Amsterdam die Schwarz-Gelben mit 3:0 (2:0). Die Tore für die Grachtenstädter erzielten vor 21.000 Zuschauern Christian Eriksen mit zwei direkten Freistößen (4., 22.) und Danny Hoesen (49.). Dynamos Cheftrainer Peter Pacult hatte angekündigt, mit seiner Startaufstellung bereits einen ersten Fingerzeig in Richtung Zweitliga-Auftakt geben zu wollen. In Hälfte zwei nahm er insgesamt neun Wechsel vor. Gästecoach Frank de Boer, der mit Ajax als Spieler 1995 die Champions League gewann und später lange Zeit beim FC Barcelona aktiv war, ließ in beiden 45 Minuten jeweils komplett verschiedene Mannschaften spielen.
Peter Pacult bot ein 4-4-2 auf, sein Kollege Frank de Boer ließ klassischen Ajax-Fußball spielen und schickte ein 4-3-3 auf den Rasen.
Bereits nach drei Minuten holte sich der kroatische Testspieler Adam Susac nach einem Foul an Siem de Jong eine gelbe Karte ab und zeigte damit, welche Marschroute Peter Pacult vorgeben hatte. Der Österreicher wollte den Test gegen die Hochkaräter aus den Niederlanden ernst nehmen, um mit seiner Mannschaft in den letzten zwei Wochen vor dem Hinrundenstart gegen Köln den Spielfluss und das Grundgerüst der Mannschaft zu finden. Zunächst einmal war Christian Eriksen bestrebt, den ersten Treffer nicht viel später zu erzielen, als anno 1971 Sjaak Swart. Den Freistoß nach Susacs Foulspiel verwandelte der Däne Eriksen aus reichlichen 20 Metern halbrechter Position direkt ins obere kurze Eck zur 1:0-Führung (4.). Den über die Mauer gezirkelten Ball sah Benny Kirsten zu spät.
Mit sicheren Ballstafetten kontrollierte Ajax die Partie über die komplette Spielzeit. Dabei gelang es ihnen immer wieder, Gefahr für das Dresdner Tor auszustrahlen, aber der Treffer aus dem Spiel heraus blieb de Boers Mannschaft zunächst verweigert. Stattdessen schlug Eriksen ein zweites Mal zu. Aus gut 25 Metern halblinker Position bugsierte der 21-jährige offensive Mittelfeldspieler das Spielgerät abermals mit dem rechten Fuß ins Ziel. Noch besser platziert als beim 1:0, klatschte der Ball unter die Latte und von dort hinter die Linie.
In der 34. Minute hatte Dynamo die bis dahin dickste Chance: Tobias Müller luchste seinem Gegenspieler im Ajax-Strafraum den Ball ab und nahm Ouali mit, der von links Tobias Kempe mit einer präzisen Flanke suchte. Aber dem Mittelfeld-Mann fehlten wenige Zentimeter, um die Stirn erfolgversprechend hinter die Kugel zu bringen. Wenige Minuten später war es dasselbe Trio, welches einen gut angelegten Angriff ausspielte: Müller gewann im Mittelfeld einen Kopfball und konnte auf Ouali ablegen. Der Franzose spielte schnell steil auf Kempe, der viel Platz vor sich hatte, aber mit seinem Abschlussversuch letztlich doch in der Amsterdamer Hintermannschaft hängen blieb. Beim Champions-League-Teilnehmer zeigte vor allem Kapitän Siem de Jong in der ersten Hälfte immer wieder Extraklasse am Ball und hervorragende Spielübersicht.
Auch in den zweiten 45 Minuten änderte sich nicht viel am Bild auf dem Rasen. Dynamo fand gegen die präsenten Rot-Weißen keinen rechten Spielfluss und tat sich vor allem mit dem letzten Pass in die Spitze schwer. Dass beim Gast auch der zweite Anzug gut sitzt, zeigte Danny Hoesen mit einem feinen Außenrist-Treffer zum 3:0 (49.). Er wurde im 16er freigespielt und vollendete abgezockt mit einem präzise an den Innenpfosten geschobenen Ball aus 13 Metern. Den zweiten Durchgang nutzte auch Peter Pacult, um sein Personal auf verschiedenen Positionen durchzuprobieren. Insgesamt wechselte der Österreicher neun Mal, so dass alle fitten Spieler mit Ausnahme von Florian Fromlowitz und Neuzugang Nico Pellatz zum Einsatz kamen. Toni Leistner, Filip Trojan und Marco Hartmann fehlten ebenfalls mit kleineren Blessuren.
Zehn Minuten vor Schluss kamen die Nachwuchsspieler Marvin Stefaniak und Paul Milde zu ihrem zweiten Einsatz binnen Wochenfrist im „glücksgas stadion“. Beide fügten sich auf den Bahnen gut ein – Stefaniak über links, Milde über rechts. Kurz bevor Schiedsrichter Felix Zwayer aus Berlin das Jubiläumsspiel abpfiff, hätte Paul Milde beinahe noch Anteil am Ehrentreffer gehabt. Nach einem guten Seitenwechsel von Stefaniak ging Milde ins Dribbling, wo er zunächst hängen blieb. Im Nachsetzen gelang es ihm jedoch, den Ball zu Robert Koch zu spitzeln, der zu Mickael Poté durchsteckte. Jedoch stand der Beniner im Abseits, weshalb sein Tor zum zweiten Mal nicht zählte (91.). Bereits in der 68. Spielminute hatte der Stürmer nach einem Pfostenschuss von Koch abgestaubt, aber auch dabei zu nah am gegnerischen Tor gestanden.
So blieb es beim 3:0-Sieg für die Gäste, die ihren passsicheren und souveränen Kombinationsfußball ohne übermäßig großen Aufwand in einen hochverdienten Testspielerfolg ummünzten. Dynamo Dresden reiste unmittelbar nach dem Spiel ins Trainingslager nach Walchsee/Österreich, wo Peter Pacult nach zwei kräftezehrenden Wochen nun vor allem daran arbeiten will, eben diese Qualitäten – Spielaufbau und Passspiel – mit seiner Mannschaft zu verbessern.
Die kompletten Wechsel und eine Bildergalerie werden wir hier im Archiv noch nachtragen.
Dies ist eine migrierte News einer früheren Website-Version der SG Dynamo Dresden. Wir bitten um Verständnis, dass es aus technischen Gründen möglicherweise zu Fehlern in der Darstellung kommen kann bzw. einzelne Links nicht funktionieren.